konzeptstudie
stellen hier Waren von unterwegs
und können sich an einem Ort ent-lang
ihrer Strecke beliefern lassen,
der automatisch berechnet wird.
Einen neuen Weg der Belieferung
zeigt zudem der Pizzaservice
Domino’s auf. Nach einem Testlauf
in den Niederlanden kommt seit
Mai diesen Jahres auch in Ham-burg
sporadisch ein autonomer
Lieferroboter zum Einsatz.
Was ist nun an Ihrem Konzept
anders?
CB: Wir verknüpfen derartige vor-handene
Lieferroboter neu und v. a. ganz-heitlich.
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Da wir bisher ein Konzept
entwickelt haben, ist dies im Detail
noch nicht ausgearbeitet – dafür
gäbe es zu viele Möglichkeiten.
HR: Konkret werden wir mit un-serer
Vision AVA, das für Always
Vital Available steht. Ausgangs-punkt
ist die Idee, dem Reisenden
das hochwertige Essen unterwegs
passgenau zu vereinfachen. Er soll
sich nicht durch diverse Auswahl-
möglichkeiten durchgraben müs-sen,
begonnen bei der Frage,
wohin er gehen könnte bis hin
zu, was er dort genau essen soll.
Stattdessen geht es darum, einen
groben Wunsch (Dining Desire)
auszusprechen, um dessen Erfül-lung
sich eine Plattform bzw. ein
Partner kümmert. Das könnte sein:
‚Ich fahre durch die Toskana und
möchte in einem ländlichen Lokal
auf meiner Route ein regionaltypi-sches
Gericht essen.’ Der Nutzer
äußert seinen Wunsch z. B. in Form
eines Sprach- oder Chat-Interfaces.
Um den Wunsch erfüllen zu kön-nen,
braucht die Plattform weitere
Daten, z. B. zur Essbiographie des
Nutzers. Welche Vorlieben hat er,
welche Unverträglichkeiten, was
hat er erst kürzlich gegessen? Darü-ber
hinaus muss der mobile Zusam-menhang
bekannt sein: Warum ist
der Nutzer unterwegs, wie könnte
man die Route variieren, welche
Termine liegen wo an, gibt es Puf-ferzeiten
für ein stationäres Essen?
Wie kann das Ganze umgesetzt
werden?
CB: Es gibt theoretisch drei Aus-prägungen.
Die erste, und un-wahrscheinlichste,
ist ein ganzheit-lich
aufgesetztes neues System, ein
Startup in der Liga von Uber oder
Amazon, das einer Art ‚Weltherr-schaft’
in diesem Bereich gleich-käme.
Die zweite ist ein Zusam-menschluss
bestehender Player in
einem kleinen Ökosystem. Und die
dritte Variante, die mit geringem
Aufwand und am schnellsten reali-sierbar
wäre, ist ein Runnerservice
ähnlich Foodora, z. B. an einem
Bahnhof oder Flughafen, der be-stehende
Gastronomien nutzt und
Reisende auf ihrem Weg beliefert.
HR: Zukunftsweisend ist v. a. die
zweite Variante. Hier gilt es, ein-zelne
Fragmente aus unserem
Konzept herauszunehmen, an die
Partner anzupassen und funktions-tüchtig
zu realisieren. Vorstellbar ist
etwa ein Konzept für einen regio-
nalen Bahnbetreiber – vorausge-setzt
er ist offen für derartige Wege
und befürchtet nicht zu kurzsich-tig,
sich dadurch z. B. seine Bord-restaurants
zu kannibalisieren. Die
Individualisierung, unter Berück-sichtigung
von Unternehmensphi-losophie
& Co., ist nochmal ein
großes Thema.
Wie könnten sich gastronomi-sche
Betriebe in ein derartiges
Geschäftsmodell einbringen?
CB: Für Mobilitätsanbieter oder
Lieferdienste, die sich auf ihr
Kerngeschäft konzentrieren wol-len,
sind gastronomische Betriebe
perfekte Partner. Vorab steht aber
die Grundsatzfrage, ob der Betrieb
sein Geschäftsfeld beibehalten, er-weitern
oder vielleicht sogar redu-zieren
möchte.
Als Beispiel für ein geringeres Auf-gabenfeld
seien die New Yorker
Ghost Restaurants angeführt. Das
sind professionelle Gastroküchen
ohne Gästebereich, die zusammen
mit einem Partner nur noch aus-liefern
– sozusagen das dezentrale
B2C-Pendant zu einer Catering-
Großküche in Flughafennähe.
HR: Eine Gelegenheit das Ge-schäftsfeld
zu erweitern, bietet sich
z. B. Hotels in Form einer ganz-heitlichen
Betrachtung der Trans-portkette
des Gasts, wie es Airbnb
schon massiv macht. Was können
Hotels während der An- oder Ab-reise
ihrer Gäste dazu beitragen,
damit diese ein positives Essenser-lebnis
haben? Welche Alternativen
zur klassischen Lunchbox könnte
man Gästen für Ausflüge anbie-ten?
Könnte das Hotel als Food-source
oder Smart Dining Space
in einem Ökosystem mitwirken?
Welche Herausforderungen bringt
der mobile Ansatz für die klas-sische
Gastronomie mit und
welche für die Großgastronomie?
HR: Der Anspruch liegt darin,
den individuell Reisenden, Pend-ler
oder schlicht mobilen Men-schen
passend zu seinem Zeit-fenster
zu bedienen. Auslöser
ist der individuelle Wunsch des
einzelnen Konsumenten, also
eine B2C-Logik. Im klassischen
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