Fotos: N+P Industrial Design GmbH
Sorglos-Paket
Wie lässt sich hochwertiges Essen unterwegs individualisieren und
ganzheitlich organisieren? Die Konzeptstudie Food & Mobility as-a-service
hat sich dem mobilen gastronomischen Sorglos-Paket angenommen –
und Potenziale für Außer-Haus-Betriebe entdeckt.
Der gemeine Coffee-to-go ist bald kalter
Kaffee. Vielmehr wird es künftig eine di-gitale
Lösung geben, die organisiert und
einen navigiert, um ohne Zeitverlust durch
Schlangestehen oder Umweg, seinen individu-alisierten
Cappuccino z. B. zwischen Büro und
Flughafen punktgenau mitnehmen zu kön-nen.
Das Szenario ist ein winziger Aus-schnitt
einer im März veröffentlich-ten
Konzeptstudie zum Thema
Essen unterwegs. Urheber sind
die Design Agentur N+P In-dustrial
Design und
die Business Transformation
Experten von Spinpartners –
ein ungewöhnliches Gespann
mit mehr Praxisbezug als man
vermutet. „Zukunftsvisionen sind uns zu weit
weg. Wir haben heute bereits vorhandene
Grundtechnologien neu miteinander verbun-den
– diese ganzheitliche Denkweise ist das
Visionäre an unserer Konzeptstudie“, erläu-tert
Christine Bausback, Managing Director
von N+P Industrial Design. „Zusätzlich haben
wir mit AVA ein anschauliches Modell dazu
entwickelt, eine Plattform, die transportmit-telübergreifend
während der gesam-ten
Reisezeit den Zugang zu
individuell gewünschten
Mahlzeiten ermöglicht“,
fügt Helmut Ramsauer,
hinzu, Managing
Partner von Spin-partners.
Was sich
genau hinter AVA
verbirgt, welcher
Ansatz zugrunde-liegt
und welche
Potenziale „Essen
unterwegs“ im ganz-heitlichen
Kontext auch
für die Gastronomie mitbringt, haben die bei-den
im persönlichen Gespräch verraten:
Wie kommt eine Industrial Design Agentur
dazu, ein solches Konzept zu entwickeln,
das man eher von einem Zukunftsinstitut er-warten
würde?
Christiane Bausback (CB): Design setzen
viele
mit Styling gleich, dabei geht es uns
Designern
darum, Dinge aus Nutzersicht zu
hinterfragen
und neu zu verknüpfen. Durch die
Kooperation
mit den Business Transformation
Experten von Spinpartners führt das dazu, dass
wir nicht nur eine Designstudie abliefern, son-dern
zugleich eine realisierbare Idee, ein Ope-rating
Model – das ist das Besondere. Auslöser
für die Kooperation war die Munich Creative
Business Week, in deren Rahmen wir den Mehr-wert
von Design und Business zeigen wollten.
Warum haben Sie das Thema „Food & Mobi-lity
as-a-service“ gewählt?
Helmut Ramsauer (HR): Die Historien beider
Häuser gehen in Richtung Mobilität, von Sei-ten
N+P kommt aber auch Erfahrung mit Kü-chentechnologie
und Haushaltsgeräten hinzu
„Essen un-terwegs
ist eher
negativ belegt. Was
wir bekommen, ist meist
nicht mehr das, was wir
eigentlich erwarten. Unser
Konzept zeigt, was man
ändern könnte.“
Christine Bausback
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