Umweltkosten
aufspüren
Wo mit nachhaltigen Maßnahmen beginnen? Diverse Rechner helfen dabei
Umweltkosten von Lebensmitteln, Hotels und Restaurants aufzudecken.
ie größten Umweltsünden generiert ein Gastro-Betrieb
beim Lebensmittelkauf. Davon ist Shireen Stengel
überzeugt. Sie gründete und führt die Nachhaltigkeits-beratung
Ecolutionary in München, die Hoteliers und
Gastronomen beim Umweltschutz unterstützt. „Kauft
D
der Küchenchef nur konventionell angebaute Massenware ein, för-dert
er im Hintergrund die industrielle Landwirtschaft und damit
den Einsatz von Pestiziden, Insektiziden, Antibiotika in der Tier-haltung
sowie Monokulturen. Das alles führt zum Verlust von Bio-
diversität, macht unsere Böden unfruchtbar und schädigt Grund-
wasser, Gewässer und die Luft“, gibt sie ein Beispiel.
Um u. a. derartige Faktoren sichtbar zu machen, hat die Umwelt-stiftung
Global Nature Fund (GNF) einen kostenlosen Umweltkos-tenrechner
für das Hotel- und Gastgewerbe entwickelt (s. Kasten).
Er macht den Wert von Naturkapital in der Einheit Euro sichtbar.
Durch diese Monetarisierung lassen sich unterschiedliche Umwelt-auswirkungen
miteinander in einer Einheit vergleichen. Folglich be-schränken
sich die drei Umweltrechner „Lebensmittel“, „Hotel“ und
„Restaurant“ nicht nur auf die CO2-Emissionen, wie diverse andere,
sondern auch auf zum Beispiel Wasserfußabdruck, Ökosystemleis-tungen
oder gesundheitsgefährdende Luftschadstoffe – Daten, auf
die Unternehmen oft nur bedingt selbst zugreifen können.
92 SPÜRBARGRÜN