FLEISCHERHANDWERK
Foto: Landfleischerei Koch
Was sind die energieintensivsten Bereiche
in Ihrem Betrieb?
Das sind mit Abstand die großen Maschinen
in der Wurstproduktion. Hier arbeiten wir
immer wieder daran, die Produktionspro-zesse
dem neuesten Stand der Technik an-zupassen
und energieeffizient zu produzie-ren.
Ein Vorteil: Unsere über 100 Jahre alten
Lehmkammern, in denen die Ahle Wurst an
der Luft reift, benötigen keine Kühlung – im
Gegensatz zu Betrieben mit großen energie-intensiven
Kühlräumen.
Spielte Nachhaltigkeit bei Ihrer Betriebs-übernahme
eine Rolle?
Absolut! Wir kleinen Metzgereien sind in
mancher Hinsicht nachhaltiger als Groß-betriebe,
weil wir schon immer auf kurze
Transportwege in der Rohstoffbeschaffung
und regionale Strukturen gesetzt haben.
Das sollten wir als Handwerk auch noch
viel deutlicher nach außen kommunizieren.
Unsere Schweine und Rinder etwa kommen
von Bauern aus der direkten Umgebung bzw.
aus dem Ort und nicht aus großen Mastbe-trieben.
Nachhaltigkeit beginnt schon bei
der Wahl der Erzeuger. Unser am weites-ten
entlegener Schweinelieferant ist zehn
Kilometer entfernt. In diesem Punkt sollte
bzw. muss das Fleischerhandwerk stark auf-treten!
Wir müssen uns auch nicht erzählen
lassen, dass Fleisch generell schlecht für das
Klima ist.
Wie sieht es in der Schweinehaltung Ihrer
Partner konkret aus?
Alle unsere Schweine stammen aus land-wirtschaftlichen
Betrieben, die ihre Tiere
auf Stroh halten – auch mein Vater hat
„Für das CO2,
das wir nicht
selbst einsparen
können, haben
wir Emissions-
zertifikate
erworben.“
schon darauf geachtet. Unser Hauptliefe-rant,
ein junger Landwirt, hat einen ganz
neuen, halboffenen Stall gebaut mit viel
Stroh, Fußbodenheizung und Spielecken. Er
füttert die Schweine mit eigens angebautem
Futter.
Ihre Ahle Wurst wird auch per Post ver-sandt.
Wie sieht es da mit Nachhaltigkeit
aus?
Die ersten Würste haben wir Ende der
1990er-Jahre verschickt. Meist wurden sie
per Telefon oder Fax bestellt. In den ver-gangenen
fünf Jahren hat der Verkauf über
unseren
Online-Shop deutlich zugenom-men.
Ich habe dieses Vertriebsfeld sukzes-sive
ausgebaut. Auch hier ist der Nachhaltig-keitsaspekt
ein Thema. Unsere Ahle Wurst
ist leicht zu versenden. Sie muss nicht ge-kühlt
oder in Plastik verpackt werden. Wir
haben ein komplett recycelbares Papier, in
das wir die Würste einwickeln und so in
die Post geben. Zudem nutzen wir das Pro-gramm
GoGreen der Deutschen Post, um
klimaneutral zu versenden.
Nutzen Sie E-Mobile im Betrieb?
Wir haben seit 2019 ein E-Mobil, das unse-re
Auszubildenden nutzen können, etwa für
den Weg zur Berufsschule. Wir haben es als
Anreiz für gute Leistungen angeschafft. Ab
und zu nutzen es auch unsere Mitarbeiter,
zum Beispiel wenn ihr eigenes Auto in Re-paratur
ist. Zum Aufladen haben wir vor
dem Geschäft eine Ladesäule aufgestellt, die
auch unsere Kunden kostenlos nutzen kön-nen.
Das ist für mich ein zusätzliches Signal
an die Öffentlichkeit, dass wir für nachhal-tige
Werte stehen und diese auch mit Leben
füllen. Unser nächster Lieferwagen wird auf
jeden Fall auch ein E-Mobil sein.
Ihre Ahle Wurst gibt es auch mit EU-Bio-
Siegel. Wie kam es dazu?
Unsere Kunden aus der Region legen eher
weniger Wert darauf, aber weil wir die
Wurst auch online und überregional verkau-fen,
bieten wir sie auch mit EU-Bio-Siegel.
Außerdem stellen wir Bio-Wurst in Lohn-verarbeitung
für fünf Bio-Höfe aus dem
Landkreis her, die diese Produkte aus ihren
eigenen Schweinen in ihren Hofläden oder
auf Märkten verkaufen.
Wir sind seit über 20 Jahren Bio-zertifi-ziert.
Das ist zwar aufwändig – die zusätz-liche
Dokumentation und die regelmäßigen
Kontrollen kosten Zeit und auch Geld – aber
für uns ist auch das ein wichtiger Baustein
in Sachen Nachhaltigkeit.
Danke für das Gespräch! Marco Theimer
ZUM
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