Grafiken: B&L MedienGesellschaft
von Kaffee-Experte Dr. Steffen
Schwarz (www.gastroinfoportal.
de/schwarzfair). Auch andere Befragte
bewerten Zertifizierungen
und Auszeichnungen lediglich als
erweiterte Marketingmaßnahme.
Auch den nicht allzu weit verbreiteten
Nachhaltigkeitsbericht
könnte man als Marketingmaßnahme
abtun. Lediglich 18,5 %
der Umfrageteilnehmer
geben
an, dass es einen
solchen für ihr
Unternehmen
gibt.
Nachhaltigkeitsmotor
Bleibt noch die Frage, in welche
Richtung sich das Thema zukünftig
entwickeln wird. Hat etwa die
aktuelle Situation negative Auswirkungen?
Oder werden gerade
„Jeder ist selbst für sich
verantwortlich, aber ein
Unternehmen hat durch
den hohen Verbrauch von
Lebensmitteln
und Rohstoffen
zusätzliche Verantwortung
Hanna Langbehn,
Inhaberin Hof-Hotel Krähenberg
wegen der Pandemie vermehrt Betriebe auf Nachhaltigkeit setzen?
Immerhin 28,2 % der Umfrageteilnehmer geben an, dass das
Thema aufgrund der Coronakrise an Bedeutung verloren hat. Lukas
Hartmann, Hausleiter Diözese Würzburg, Jugendhaus St. Kilian,
tut sich mit einer Einschätzung der zukünftigen Entwicklung von
Nachhaltigkeit
schwer: „Das ist schwer einschätzbar, weil viele Akteure
in der Branche erst einmal die Coronakrise überleben müssen.“
Frank Sager, Leiter der Campus-Gastronomie des Studentenwerks
Göttingen, sieht das anders und blickt, trotz Corona, positiv
in die (nachhaltige) Zukunft: „Ich denke, wir werden deutlich nachhaltiger
werden. Durch die Pandemie entwickeln sich gerade viele
Dinge
sehr schnell, zum Beispiel in puncto Verpackungen. Dies
führt zwangsläufig zu Veränderungen der persönlichen Einstellung.“
Und wir erinnern uns: 67,3 % der Befragten gaben bereits an,
dass Nachhaltigkeit langfristig wieder ein wichtiger Maßstab sein
wird. Nach Angaben von Uwe König, Account Executive Manager,
Rank & Büttig Handels- und Verwaltungs GmbH, hat das Gastgewerbe
längst eine Vorreiterrolle eingenommen: „Das wird sich
in zehn Jahren noch verstärken,
da das Kundenklientel
Restaurants auch nach ihrer
Kompetenz in Fragen von
Ökologie und Nachhaltigkeit
aussuchen wird. Die Branche
ist eine sehr innovative
Branche und gestaltet intensiv
den Fortschritt mit. Der
Generationenwechsel und die
verstärkten Möglichkeiten,
sich über sein Einkaufs- und
Produktionsverhalten zu definieren,
sind ein starker Ausdruck,
um sich im Umfeld für
jeden Gast zu positionieren
und Befindlichkeiten zu fördern.“
Auch Andrea
Gallotti,
Inhaberin des Restaurants
Erasmus, spricht dem Gastgewerbe
zu tragen.“
für die Zukunft eine gewisse Vorbildfunktion zu, zumindest,
wenn die Voraussetzungen dafür geschaffen werden: „Mit der richtigen
Politik hat die Gastronomie im Zusammenwirken mit der Landwirtschaft
und der Lebensmitteltechnolgie gute Chancen zu einem
starken Nachhaltigkeitsmotor zu werden. Ohne übergeordneten
Rahmen wird der grüne Anschein regieren, die konkreten Auswirkungen
werden entsprechend gering sein.“
Marketingfloskel oder nachhaltiger Gastgeber aus Leidenschaft –
so oder so bedarf es des Einsatzes der ganzen großen Gemeinschaft,
denn Nachhaltigkeit ist nur bedingt eine Aufgabe, die allein bewältigt
werden kann. Jeanette Lesch
MEHR DAZU
Sie wollen mehr über die spezifischen Ergebnisse der einzelnen
Teilbereiche wissen? Die erweiterte Zusammenfassung
der Ergebnisse
finden Sie unter: www.gastroinfoportal.de/
marktforschung-nachhaltigkeit-im-ahm
/finanzierung