SPÜRBARGRÜN
ENTSORGUNG
Foto: Hobart
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bäudes integriert und für den Entsorger zu-gänglich
gemacht werden? Zudem zieht das
Unternehmen auch folgende Aspekte für die
Planung von Entsorgungskonzepten in
Betracht:
Anzahl der Essen
Frischegrad: Wie hoch ist der Anteil
frischer
Lebensmittel? Sind diese ggf.
erdbehaftet?
Produktionstiefe: Wie weit werden Lebensmittel
weiterverarbeitet, sodass ggf. kein
oder nur wenig Müll entsteht?
Hygieneaspekt
Platzbedarf
Wirtschaftlichkeit
Personaleinsatz
Andienbarkeit für den Entsorger
Welche Dimension darf es sein?
Ab welcher Menge an Lebensmittelabfäl-len
macht der Einsatz aber überhaupt Sinn?
Dr.
Michael Meirer von Meiko Green Waste
räumt ein, dass die Menge nicht immer
entscheidend sei. „Es gibt auch Kunden mit
sehr geringen Abfallmengen von etwa 20
Kilogramm am Tag, die sich dennoch für
ein Tanksystem entscheiden. Wie so oft, gilt
hier jedoch: je mehr bzw. größer, desto wirt-schaftlicher.“
Auch Marion Gerlach von der
Soda Group nennt den wirtschaftlichen Fak-tor
(Investitions- und Betriebskosten) als ein
Pro- bzw. Contra-Argument für den Einsatz
von Pump- respektive Vakuumsystemen. Da-neben
spielen infrastrukturelle Rahmenbe-dingungen
wie Leitungslängen und -führung
eine entscheidende Rolle. „Bei Pumpsyste-men
sind die Längen der Entsorgungsleitun-gen
begrenzt und an gewisse Rahmenbedin-gungen
geknüpft, die nicht in allen Gebäuden
gegeben oder umsetzbar sind. Dann bietet
sich der Einsatz eines Vakuumsystems
an,
das allerdings mit deutlich höheren Investi-tionskosten
verbunden ist“, konkretisiert sie.
Nassmüll im Tank
Ist die Anlage installiert, können Küchen-mitarbeiter
sämtliche organische Küchen-abfälle
in den Eingabestationen entsorgen:
von Fleisch und Wurst, Fisch (auch im Roh-zustand)
über Gemüse(-schalen), Früchte
und Teigwaren bis hin zu Flüssigkeiten
wie Kaffee, Tee, Saucen und Suppen sowie
Fritteusenfett in erkaltetem Zustand. „Aus
der Sicht meines beruflichen Hintergrunds
möchte ich unterstreichen, dass Knochen in
Speiseresten nichts verloren haben, da sie
auf einer Biogasanlage nicht nur kein Biogas
produzieren, sondern sogar Ablagerungen
am Reaktorboden bilden können“, betont
Dr. Michael Meirer. „Sie sollten deshalb im
Restabfall entsorgt werden.“
Markus Bau von Hobart empfiehlt
zudem:
„Für den reibungslosen Ablauf des
Gesamtprozesses ist eine gewisse Viskosität
notwendig. Bei zum Beispiel erhöhtem
Anteil an Backwaren kann die Zugabe von
Flüssigkeit erforderlich sein, welche wir bei
,Normalbetrieb‘ nicht sehen.“
Nachhaltig weniger Abfall
Generell gilt für viele Betriebe der Außer-
Haus-Gastronomie aber nach wie vor,
Lebensmittelverschwendung
nicht bzw. nur
in geringem Umfang aufkommen zu lassen.
„Speisereste können durch die Regulierung
der Portionsgrößen, Angebot und Wegfall
von Selbstentnahmekonzepten reduziert
und optimiert werden“, weiß Marion Ger-lach:
„Oft ist weniger mehr; warum muss
dem Gast immer eine große Auswahl zur
Verfügung stehen? Lieber weniger Angebot,
aber dafür ein richtig gutes.“
Einen weiteren Schritt in der Reduktion
von Lebensmittelabfällen geht aktuell auch
die Hochschule Niederrhein: Wissenschaft-ler
des Fachbereichs Oecotrophologie for-schen
in einem deutsch-niederländischen
Verbundprojekt an Methoden, um Lebens-mittelreste
zu vermeiden.
Lebensmittelabfälle recyclen
Ziel des Projekts SUN (Sustainable and
natural
sidestreams) ist die „Wiedereinfüh-rung
von Nebenströmen in die Lebensmit-telindustrie
für eine komplette Verwertung
der Lebensmittel, womit auch der Lebensmit-telverschwendung
entgegengewirkt wird“.
Die Nebenströme können dabei zu neuen
innovativen Produkten entwickelt oder ihre
Inhaltsstoffe als Lebensmittelzusatzstoff
einem
bestehenden Rezept hinzugefügt
werden, beispielsweise Farbstoff, gewonnen
aus Karottenschalen. Prof. Dr. Reinhard
Hambitzer arbeitet mit Studierenden aktu-ell
daran, aus dem Nebenstrom Trester (ein
Abfallprodukt bei der Apfelsaftproduktion),
ein Hauptprodukt zu machen. Dies kann
Apfelpektin sein, das für die Herstellung
von Konfitüren geeignet ist. „Wir wollen
hochwertige Lebensmittel aus den Neben-strömen
entwickeln“, sagt er. Ein Down-
Grading der Nebenströme zu Nebenproduk-ten
wie Futtermittel oder Brennstoffe soll
vermieden werden.
Vielleicht entstehen also bald aus Lebens-mittelabfällen
neue Lebensmittel – Recycling
sei Dank. Sarah Hercht
Weniger Nassmüll? Wie Sie Ihre
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im Alltag reduzie-ren
können, erfahren Sie in unserem
Online-Beitrag unter: www.gastro-infoportal.
de/lebensmittelabfall-reduzieren.
Zudem finden Sie den
ausführlichen Beitrag rund um Planung und
Einsatz von Nassmüllkonzepten unter:
www.gastroinfoportal.de/nassmuellkonzepte
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