5/2017 43
Fotos: Metzgerei Ludwig Haller GmbH
KONZEPT
METZGEREI HALLER – BAD TÖLZ
Erste Filiale der Metzgerei Ludwig Haller
aus Murnau außerhalb des Stammsitzes.
Kerngeschäft Stammhaus: Belieferung von
rund 600 Großkunden mit eigenen Fahrzeugen
(Umkreis: 100 km). Umsatzanteil Lieferservice:
80 %. Insgesamt sind dort rund 80 Mitarbeiter
beschäftigt.
dem, was heute ihr Leben ist. Alle sechs Mit-arbeiterinnen
aus dem Verkauf hat sie über-nommen
– gelernte, erfahrene Kräfte, die selb-ständig
arbeiten, zwei weitere Verkäuferinnen
ihrer Wahl kamen hinzu.
AL CAPONE-SEMMELN...
„Am 17. Dezember 2016 war es dann soweit:
Die alte Theke kam raus und der Umbau
startete. Ruhige Weihnachten und ein rau-schender
Silvester waren passé, denn der Er-öffnungstermin
am 2. Februar 2017 war fix“,
blickt sie zurück. Beide setzten ihr gemein-sam
geplantes Ladenkonzept um, auch wenn
die Pläne mehrfach geändert wurden. „Ein
gutes
Mittagsgeschäft braucht eben Platz. Die
Theke sollte dem erweiterten Angebot abso-lut
entsprechen. Uns war es sehr wichtig, dass
sich ein Kunde sofort wohlfühlt, wenn er in
den Laden kommt – manche nennen es heute
das Haller-Gefühl“, erklärt Robert Hutter.
Die Bad Tölzer Filiale in der Königsdorfer
Straße
liegt nur wenige Meter entfernt vom
idyllischen Isarufer. Hier kommen auch zahl-reiche
Handwerker mit ihren Autos vorbei, die
sich gerne mit einer deftigen Brotzeit oder
warmen Mittagsgerichten aus der Heißen
Theke versorgen. Klassiker wie Schnitzel,
Le-berkäs oder Fleischpflanzerl gibt es ab
6.30 Uhr. „Der Renner sind unsere Al Capone-
Semmeln mit Zigeuner-Kochsalami und Zwie-beln“,
sagt Katharina Bertl. Ihrer Leidenschaft
für das Kochen kommt sie in der Küche nach
– den Räumen der Ex-Wurstküche direkt hinter
dem Laden. Die beiden täglich angebotenen
Mittagsgerichte bereitet sie selbst zu. „Ich koche
nur das, was ich auch selbst gerne esse“,
schmunzelt sie; bisher habe sich noch nie-mand
beschwert. Gerechnet hat sie mit
15 bis 20 Mittagsgerichten pro Tag, aktuell
sind es zwischen 60 und 70, wovon drei
Viertel vakuumiert verpackt über die Theke
to-go verkauft werden. Darin u. a. noch zu
finden sind bis zu fünf unterschiedliche
PROFI-PARTNER
Berufskleidung: Alsco
Bezahlautomat: Wincor Nixdorf
Cliptechnik: Poly-clip System
Füller: Handtmann
Gewürze: Avo-Werke, Raps,
Frutarom/Gewürzmüller
Heiße Theke: Beer Grill
Kombidämpfer: Convotherm
Ladenbau: Niederberger/Kramer
Ladenwaagen: Bizerba
Räuchertechnik: Fessmann
Scherbeneinerzeuger:
Maja Maschinenfabrik
Schneidetechnik: Weber Maschinenbau
Transporter: Daimler-Benz
Vakuumtechnik: VC 999
ERFOLGSFAKTOREN
Hoher Anspruch an Qualität und Frische
Service und große Flexibilität
Marke Haller als Qualitätsversprechen
Langjährige Mitarbeiter
Aktives Marketing
Feinkostsalate, Weißwürste,
der altbayerische
Leberkäse, marinierte Pfannengerichte auf
der Basis von Geschnetzeltem, Schweine-
Tomahawks oder Black Garlic-Entrecôtes. „Und
auf unser Dry-aged-Beef sind wir natürlich
besonders stolz. Es ist bisher einzigartig in ei-ner
Metzgerei in der Stadt“, sagt sie.
VIELES RICHTIG GEMACHT
Das Fleisch und die Wurstwaren liefert ein
Fahrer täglich um 7.30 Uhr aus der zentra-len
Produktion in Murnau an – bei Bedarf
auch zweimal am Tag. Diese ist nur rund eine
halbe Fahrstunde entfernt. Katharina und
Robert sind sich einig, das ihr Konzept gut
in Bad Tölz angekommen ist. „Wir begrüßen
viele neue Kunden im Geschäft, was vor al-lem
am vielseitigen Angebot liegt“, betont
Robert Hutter.
Das Thekenangebot wurde
etwa verdreifacht. Auch das Mittagsgeschäft
ist etabliert. Und so überlegt er nun, auch in
Murnau einen Reifeschrank für Dry-aged-Beef
anzuschaffen. „Die guten Erfahrungen aus Bad
Tölz wirken sich auch auf den Stammsitz aus“,
betont er. Und so bleibt es durchaus span-nend,
was den beiden in Zukunft noch so alles
einfallen wird... mth
www.haller.metzgerei.de
BAD TÖLZ
FLEISCHER MIT ERFOLG