Familienbetrieb in vierter Generation (v. li.): Antje Klitsch, Heiko Klitsch,
Mechtild Schmitt, Renate Müller, Peter Schmitt und Robert Müller.
KONZEPT
METZGEREI ROBERT MÜLLER – FLIEDEN
In 4. Generation geführter Familienbetrieb mit
75 Filialen in Mitteldeutschland. Der größte
Anteil der Waren wird über die Theken der
Filialen verkauft. Großhandelsgeschäft:
Tendenz steigend. Klassische hessische
Wurstspezialitäten.
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nicht zu decken“, erklärt Heiko Klitsch, der
Fleischermeister und Lebensmitteltechniker
ist. Geschlachtet werden die Tiere aus der
Region im Schlachthof Fulda, zerlegt in einem
Partnerbetrieb aus dem Landkreis, der auch
die Ladenzuschnitte vorbereitet. Die heute
7.000 m² große Produktion entstand in den
1970er-Jahren, bekam 1995 die EU-Zertifizie-rung
und wurde 2008 erweitert – ein neues
Logistikzentrum ist in Planung. Rund 100 t
Ware werden hier pro Woche produziert: 30
% Frischfleisch sowie 70 % Wurst und Conve-nience.
2013 kamen neue Reifekammern für
Rohwurst und -schinken hinzu. Darin entstehen
zwei luftgetrocknete
Spezialitäten: die Ahle
Wurscht und der Urtyp-Edelschinken mit me-diterranen
Kräutern, der zwölf Wochen reift.
„Wir versuchen traditionellen Produkten durch
moderne Techniken neues Leben einzuhau-chen.
Wichtig dabei ist eine gleichbleibende
Produktqualität“, betont Heiko Klitsch. Alle
Geschäftsführer sind stark ins operative Ge-schäft
eingebunden, auch der Seniorchef
schaut regelmäßig nach dem Rechten. Das
schätzen auch die Mitarbeiter.
Durch die Filialen
besteht der Vorteil, neue Pro-dukte
bei vielen Kunden überregional zu tes-ten.
Gut informierte, loyale Mitarbeiter im Ver-kauf
haben auch mit Neuheiten leichtes Spiel.
Beliebte Produkte sind außerdem der Klassiker
Fleischwurst – auch mal mit Spinat-Käse oder
Chili gefüllt –, sowie grobe Mettwurst und
Conveniencewaren
in Metzgerqualität.
„CHECKER ON TOUR“
Seit August gibt es drei neue Auszubildende.
Insgesamt sind es um die 20, die meisten da-von
im Verkauf. Nachwuchskräfte zu finden,
sei eine große Aufgabe, vor allem in einer
Region mit einer Arbeitslosenquote von 3 %,
so Peter Schmitt. Um dem Nachwuchsmangel
aktiv zu begegnen, wird in Schulen, auf Mes-sen
und seit Juli via Social Media geworben.
Zwei coole Videoclips „Checker on tour“ mit
den Azubis Olga und Christian gibt‘s auf you-tube
und Facebook. Auch hier „menschelt“ es.
Der Erlös des Tages der offenen Tür (5.000 E)
kam übrigens dem Kinder- und Jugendhospiz
„Kleine Helden“ Osthessen e. V. zugute. Das hat
nicht nur Robert Müller gut gefallen... mth
www.metzgerei-robert-mueller.de
ERFOLGSFAKTOREN
Wertschätzung und Förderung der
Mitarbeiter
Frischegarantie bis in die Theke
Veränderte Verbraucherwünsche
frühzeitig erkennen
Tradition heißt auch Weiterentwicklung
Eigenmarken wie Burger- oder
Döner-Konzept („Schöner Döner“)
PROFI-PARTNER
Autoklaven: Korimat
Füller: Handtmann
Gewürze: Avo-Werke, Hela, Hagesüd, Raps
Klima- und Reifetechnik:
Schröter Technologie
Kutter: GEA, K+G Wetter
Pökelinjektor: Günther Maschinenbau
Räucherkammern: Maurer Atmos
Schneidetechnik: Treif Maschinenbau,
Magurit, Weber Maschinenbau
Verpackungs-
technik: Multivac
Wolf: K+G Wetter, GEA
Fotos: Metzgerei Robert Müller/Christoph Alt
FLIEDEN
FLEISCHER MIT ERFOLG