Fotos: Colourbox.de, Rügenwalder Mühle
Herausforderung Leitsätze
Die Deutsche Lebensmittelbuch-Kom-mission
(DLMBK) hat die „Leitsätze
für vegane und vegetarische Le-bensmittel
mit Ähnlichkeit zu Lebensmit-teln
tierischen Ursprungs“ veröffentlicht,
die nach Auffassung des Bundes für Le-bensmittelrecht
und Lebensmittelkunde
e. V. (BLL) zu einigen Herausforderungen
für die produzierende Wirtschaft sowie
die Verbraucher führen werden.
Dr. Sieglinde Stähle, Mitglied der Wissen-
schaftlichen Leitung des BLL und in der
DLMBK, erklärt: „Vegane und vegeta-rische
Produkte liegen im Trend, und die
wachsende Zahl derer, die kein oder sel-ten
Fleisch essen, möchten auch auf eine
gewisse Vielfalt zurückgreifen. Wichtig
ist aber, dass keiner durch die Bezeich-nungen
irregeführt wird. Deshalb stand
die Frage im Raum, ob die gängige Pra-xis,
solche Ersatzprodukte auch analog
zu den vertrauten Fleisch- und Wurst-waren,
denen sie nachgebildet sind, zu
bezeichnen, hilfreich oder verwirrend ist
und ob solche Bezeichnungen nicht dem
Original vorbehalten sein sollten.“
Teils-teils-Lösung
Letztendlich habe die Deutsche Lebens-mittelbuch-
Kommission in Form eines
abgestuften Kennzeichnungskonzepts in
Abhängigkeit von der Ähnlichkeit zwi-schen
Fleischerzeugnissen und deren
Analogen einen Kompromiss gefunden:
Ein Teil der Bezeichnungen ist tabu, ein
Teil kann beibehalten werden, während
andere eine Umschreibung tragen müs-sen.
Konkret sieht der Leitsatz vor, dass
Bezeichnungen...
• ...in Anlehnung an spezielle und
gewachsene Fleischteilstücke
wie Schinken künftig nicht mehr
verwendet werden sollen,
• ...in Anlehnung an geschnittene
Fleischstücke wie beispielsweise
Schnitzel sowie an Lebensmittel
aus zerkleinertem Fleisch wie
Frikadellen verwendet werden
können,
• ...für Kategorien von Wurstwaren,
z. B. Streich- oder Bratwurst
weiterhin üblich sind,
• ...für spezifische Wurstwaren wie
Lyoner, Salami oder Leberwurst
wiederum zukünftig nicht mehr
verwendet werden sollten und wenn,
dann nur in beschreibender Form wie
„Typ Salami“ oder „nach Art Salami“.
Die „Vegetarische Salami“
gehört bald der Vergangenheit
an, die „Vegane Currywurst“
hingegen nicht.
Das Branchenschwergewicht
Rügenwalder Mühle hat
ein umfangreiches Portfolio
an vegetarisch-veganen
Fleischersatzprodukten.