SCHWEIZER MESSER
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Ohne Scheuklappen
Editorial
Without blinkers
Christian Blümel
Redakteur / Editor
Fridays for Future – was hat die glo-bale
Protestbewegung der Schüler und
Studenten mit der IFFA zu tun? Auf den
ersten Blick wenig bis gar nichts. Auf den zwei-ten
Blick eine ganze Menge. Denn in Frankfurt
am Main steht in diesem Jahr ein Aspekt der
Fleischbranche im Mittelpunkt, der bislang
kaum mehr als eine Feigenblattfunktion gehabt
hat: die Nachhaltigkeit.
Vor allem im Verpackungsbereich scheinen
die Maschinenbauer aufgewacht zu sein. Die
Bilder von Meerestieren, denen Plastikmüll den
Garaus macht, schleichen sich unweigerlich ins
Bewusstsein und schreien nach Veränderung.
Lösungen etwa, bei denen extrem dünne Folien
zum Einsatz kommen, die sich nach der Ver-wendung
auch noch umweltgerecht entsorgen
und recyclen lassen, sind nur der Anfang. Klar
muss aber sein: Die beste Verpackung ist die,
die gar nicht erst gebraucht wird.
Und auch die Fleischindustrie kommt längst
nicht mehr um die Frage herum, ob noch
mehr und noch effektivere Fleischproduktion
tatsächlich ein gangbarer Weg in die Zukunft
ist. Keine Frage: Es gilt, eine sich drastisch
vermehrende Menschheit zu ernähren. Ganz
klar ist aber auch, dass allein die Produktion
von noch mehr Fleisch den Welthunger nicht
wird stillen können.
Da sind – auch bei der IFFA – die Unternehmer
im Vorteil, die über den Tellerrand ihres ange-stammten
Geschäftsmodells hinausschauen
(können). Diejenigen unter uns ohne Scheu-klappen,
die den Protest der Schüler nicht als
modische Erscheinung und eleganten Weg des
Schulschwänzens abtun, werden sich zwangs-läufig
Gedanken über nachhaltige Ernährungs-modelle
machen (müssen).
Ich jedenfalls habe mir für meinen Messe-rundgang
das Thema Nachhaltigkeit ganz dick
ins Aufgabenbuch geschrieben. Wir sehen uns
auf der IFFA!
Fridays for Future - what has
the global protest movement of
pupils and students got to do with
IFFA? At first glance, little to nothing.
At second glance, a whole lot. This year
in Frankfurt/Main, the focus is on one
aspect of the meat industry that has
so far had little more than a fig leaf
function: sustainability.
Especially in the packaging sector,
machine builders seem to have woken
up. The images of sea creatures being
killed by plastic garbage inevitably
creep into consciousness and cry out
for change. Solutions, which uses
extremely thin films that can be dispo-sed
of and recycled in an environmen-tally
friendly way after use, are only the
beginning. But it has to be clear: The
best packaging is the one not needed.
And the meat industry has long since
had to ask itself whether even more and
even more effective meat production
is actually a viable path into the future.
There‘s no question about it: it‘s a
matter of feeding a drastically prolife-rating
human race. But it is also quite
clear that the production of even more
meat alone will not be able to satisfy
the world‘s hunger.
Here - also at IFFA - these entrepre-neurs
are at an advantage who (can)
look beyond their traditional business
model. Those of us without blinkers,
who do not dismiss the protest of the
pupils as a fashionable phenomenon
and elegant way of truancy, will inevita-bly
(have to) think about lasting nutrition
models.
In any case, I wrote the topic of sustain-ability
very thickly in my task book for
my tour of the fair. See you at IFFA!