Fotos: Christian Böhm, Colourbox.de
Fazit: Ich brauche etwas, was mich
dauerhaft trägt und mir Orien-tierung
gibt. Etwas, das hilft, die
richtigen Ziele anzustreben. Wie
lautet der Titel deines „Lebens-buches“?
Deiner Metzgerei? Ein
Beispiel: „Wir geben dem Fleisch
seine Würde zurück“. Für so ein
Motto kann man brennen – und das
Feuer bei Kunden, Partnern und
den Mitarbeitern entfachen. So
etwas trägt auf Dauer.
Laut Hendrik Haase von der glä-sernen
Berliner Metzgerei „Kumpel
& Keule“ werden sich Ziele, die sich
über rein quantitatives Wachstum
definieren, von selbst verbieten.
Dort überlegte man: Wie kann ich
den Wert von Fleisch sichtbar und
erlebbar machen? Wie kann ich
Ware wertvoller verkaufen und zur
besseren Tierhaltung beitragen?
Und füllte diese Fragen mit Leben,
Emotion und Erlebnis. Jedes Ziel,
dass man erreicht, leistet einen
Beitrag zum eigenen „Sinn des Un-ternehmens“.
So wird aus Druck
bei der Zielerreichung ein star-ker
Sog. Dazu sagen manche: Ich
arbeite im Flow.
Doch wie findet man den Titel
des eigenen Buches? Es fängt
bei einem selbst an: Was macht
mir ehrliche Freude? Was tue ich
unglaublich gerne? Welche Mo-mente
im Betriebsalltag berei-ten
mir überaus große Freude?
Dabei kann es helfen, einen Tag
aufzuschreiben, wie er beispiels-weise
in zwei Jahren ablaufen
könnte. Mache dir ein exaktes Bild
davon und spüre, wie du dich
dabei fühlst. Stellt sich ein Gänse-
hautmoment ein, ist die Ge-schichte
stark und kraftvoll. Man
ist mit sich selbst im Reinen – klar
und fokussiert. Dieses Gefühl ver-ändert
im Unternehmen sowie im
Team sofort etwas. Die Metzgerei
ist das Spiegelbild des Inhabers/
der Inhaberin. Ist man selbst klar
und sicher, sind es auch die Mitar-beiter.
Wackelt man, wackeln alle
– vom Lehrling bis zu den Kunden.
Wir erschaffen die Realität selbst:
„Geist schafft Materie.“
FREIRÄUME SCHAFFEN
Der Weg zur Klarheit ist kein Sprint,
sondern ein Langstreckenlauf. Mir
hat es unglaublich geholfen, mir
täglich Freiräume zu schaffen, in
denen ich Zeit für mich habe. Bei
mir sind das ein bis zwei Stun-den
laufen. Für andere kann es
eine Stunde Meditation sein, ein
Spaziergang oder 15 Minuten auf
einer Bank zu sitzen. Wichtig dadei:
keine Ablenkung von außen, kein
Handy, kein Facebook oder ähnli-ches.
Dann legt sich der Sturm im
Kopf und es kehrt Ruhe ein.
Christian Böhm, Böhm.Media
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Foto: © Lars Tuchel – stock.adobe.com
Christian Böhm ist Geschäftsführer der
auf die Metzgerbranche spezialisierten
Böhm.media, Agentur für Markenentwicklung
und Onlineshop, im fränkischen Lauf.
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