Foto: Kirchner
DER FLEISCH-FAKE
Marco Theimer
Chefredakteur
FH Fleischer-
Handwerk
Folgende Situation, die ich so selbst erlebt habe: Zehn Pärchen, davon
einige mit Kindern, treffen sich zum Grillen. Zwei Paare ernähren sich
fleischlos bzw. vegan und bringen stolz ihre teuer im Supermarkt/
Discounter erstandenen Veggie-Lupinen-Burger, Soja-Würstchen, Erbsen-patties
– und für die Kleinen – „Chicken Nuggets“ auf Weizenproteinbasis mit.
Während die anderen Paare Bratwürstchen, Steaks und Burger-Patties aus
echtem Rinderhack – aus der Region und beim Metzger des Vertrauens
eingekauft – aus dem Einschlagpapier auf den Grillrost legen, entsteht bei
den „Veggie-Paaren“ beim Auspacken ihrer fleischlosen Grillspezialitäten
mindestens doppelt so viel Verpackungsmüll aus Kunststoffen. Das wird
dann natürlich über den Gelben Sack entsorgt, versteht sich. Doch wie
heißt es so schön: Der beste Müll ist der, der erst gar nicht entsteht, und
da haben die anderen Paare eindeutig die Nase vorn!
Jenseits dieses Verpackungsmülls ist noch etwas anderes ganz entschei-‘
dend beim Veggie-Grillgut: Die Zutatenliste, die eine für viele unverständ-
liche und hohe Anzahl von Angaben über Inhaltsstoffe enthält, die Fleisch-
ersatzprodukte erst zu dem machen, was sie hinsichtlich Aussehen,
Geschmack und Mundgefühl sein sollen. Die Zutaten dieser Produkte
müssen technologisch so zusammengefügt werden, um am Ende dem tie-rischen
Produkt möglichst ähnlich zu sein. Fleischersatzprodukte sind, und
das sollten alle wissen, die sie verzehren, hochverarbeitete Lebensmittel.
Und sie werden – glaubt man Massenmedien, Büchern oder Ratgebern
– anscheinend immer beliebter. Obwohl es sich dabei doch offensichtlich
und auch von der Namensgebung her um genau eines handelt: einen
Fleisch-Fake, (falsches) imitiertes Fleisch. Eine wahre Fake-o-Manie scheint
sich in unserer schnelllebigen Zeit breit zu machen: Fake-Accounts in den
sozialen Medien, Fake-News über aktuelle Krisen- und Kriegsherde in den
Medien, welcher Fake kommt als nächstes? Es ist Zeit, wieder mehr Echtes
und Ursprüngliches in unser Leben zu lassen!
Aber ganz kann man den Hype um Fleischersatzprodukte dann doch nicht
entgehen: Ende März war ich bei einem Veggie-Workshop in der Fleischer-schule
Augsburg. Einen Artikel dazu gibt es in dieser Ausgabe (S. 49). Zwei
Referenten dort: beide Söhne von Metzgern, stellten ihre Ideen und fleisch-losen
Produkte vor. Ihr Tenor: wenn Fleischersatzprodukte, dann möglichst
natürlich, ohne Zusatzstoffe und mit Rohstoffen, z. B. Ackerbohnen oder
Erbsen, aus der unmittelbaren Region. Das klingt doch vielversprechend
und ist regionale Wertschöpfung. Auf eine fake-freiere Zukunft!
Wir von der B&L MedienGesellschaft freuen uns auf Ihren Besuch
auf der IFFA: Halle 12.0, Stand D28
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So., 15. Mai 2022, 14:00 Uhr, IFFA-Factory, Halle 11.1, Stand B90
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