Fotos: Fotolia, Böhm.media
Storytelling. Ein Begriff, der einem schon öfter um die Ohren geflogen ist.
Teil
5
Wir leben in Zeiten, in denen wir
mit Informationen, Nachrichten und
Werbung bombardiert werden. Es
ist nicht mehr so leicht potenzielle Mitarbeiter
zu erreichen. Ständig ploppen (Werbe-)Fens-ter
auf, genervt klickt man deren „Vorschlag-
hammer-Botschaft“ weg. Darum also die Frage:
Wie wecke ich noch Interesse? Mit Storytelling!
Modernes Storytelling folgt einem Leitfaden:
Ein Held hat ein Problem, er trifft einen Mentor,
bekommt einen Plan, beginnt die Reise. Klingt
nach Hollywood? Alle großen Filme folgen
diesem Konzept – auch Werbekampagnen.
Ohne große Kosten und mit Kreativität kann
man die eigene Geschichte erzählen und Men-schen
begeistern. Doch wie macht man sich
die Struktur von Star Wars & Co. zunutze?
HELD TRIFFT MENTOR
Zum einen brauchen wir einen Helden. Der
heißt aber nicht Frodo oder Luke. Er bleibt zu-nächst
namenlos. Aber wir wissen schon genau
wer es sein soll: der künftige Mitarbeiter. Gebt
der Person, die ihr ansprechen möchtet, das
Gefühl etwas Besonderes zu sein. Ein Held eben.
Nun müsst ihr auf Ihn oder Sie zugehen, denn
er/sie hat ein Problem. Es kann sein, dass er/sie
Doch was bedeutet er eigentlich?
davon noch nichts weiß oder es verdrängt. Ist er
auf Jobsuche, ist er sich dessen wahrscheinlich
bewusst. Doch nicht immer sucht er aktiv. Oft
fehlt der Mehrwert und die Selbstentfaltung in
scheinbar einfachen Berufen wie Fleischerei-fachverkäufer/
in. Hier kommt ihr ins Spiel. Nun
trifft der Held seinen Mentor! Ihr seid Gandalf
und Obi-Wan in einer Person. Ihr bietet Mehr-wert!
Familiäre Umgebungen, den Wunsch,
Menschen glücklich zu machen und dabei
die Natur und unsere Umwelt zu respektieren.
Wichtig ist, dass ihr überzeugt seid. Von euch,
eurer Rolle und dem, was ihr bietet. Von euch
kommt jetzt der Plan. Was kann der Held er-reichen?
Wie helft ihr ihm, weiter zu kommen?
Welchen Wert und Wertschätzung bringt ihr
seiner Arbeit entgegen? Löst sein Problem und
lasst ihm keine andere Wahl, als sich bei euch
zu bewerben und damit auf die Reise zu gehen.
Das Grundgerüst der Geschichte steht. Nun
bringt Farbe ins Spiel. Gebt dem Helden ein
Gesicht, sprecht ihn direkt an. Macht ihm sein
Problem bewusst. Zuletzt der wichtigste Teil:
Stellt klar, warum ihr der Mentor mit dem
Plan seid, der sein Leben verändern wird. Ein
Beispiel aus der Welt der großen Werbetrei-benden
zeigt, dass man alle fünf Punkte die-ser
Struktur sogar in einen Satz bringen kann:
Als Apple den iPod einführte, war das nicht
der erste MP3-Player. Es gab viele Konkurren-ten,
doch Steve Jobs sagte: „1.000 Lieder in
deiner Tasche“ – perfekte Aussage, perfekte
Story. Wenn ihr eure Botschaft so weit verein-fachen
könnt, kann euch nichts aufhalten.
Doch hinter einem solchen Satz steckt Arbeit.
Setzt euch hin, macht euch Gedanken wie
eure Story lautet, was euer Mehrwert ist und
was euch zum Mentor macht. Schreibt es auf
und dann vereinfacht, soweit es geht. Ist es
mehr als ein Satz ist das nicht schlimm. Wich-tig
ist eine klare und starke Aussage, hinter
der eine ganze Geschichte steckt. Nie seid ihr
der Held, weil ihr dem Mitarbeiter einen Job
anbietet. Der Mitarbeiter ist der Held, dem
ihr Hilfe gebt. Also, für ein starkes Handwerk:
Mentor sein und Helden suchen!
Philipp Böhm, Böhm media, www.boehm.media
Wie denkt ihr darüber? Welche Erfahrungen
habt ihr gemacht? Wir freuen uns über Mails
und Infos, gerne auch telefonisch.
Kontakt: cb@boehm.media,
Tel: (09123) 989899-20, www.boehm.media
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MITARBEITER
HELDEN IM HANDWERK
66 3/2019