ÜBER DEN TELLERRAND
VON GASTRONOMEN LERNEN
Das Angebot und seine Präsentation sind erfolgsentscheidend. Wie es funktioniert, die richtigen
Produkte zur richtigen Zeit appetitlich und verführerisch zu präsentieren, schildern Kataneh Shakouhi
und Jean-Georges Ploner in Teil 2 ihrer dreiteiligen Serie.
Klasse statt Masse, besonders statt
beliebig, einzigartig statt austausch-bar.
Wer heute erfolgreich sein muss,
braucht ein klares Profil sowie eine eindeutige
Positionierung. Wie klar verdeutlicht folgendes
Beispiel: Stellen Sie sich vor, Sie stehen an der
Ampel und der Mann im Auto daneben fragt
nach der besten Fleischerei im Umkreis und
was es dort Besonderes gibt. Für die Antwort
bleibt nur eine Ampelphase. Was würden Sie
antworten?
Sich darüber klar zu werden, ist sehr wichtig,
denn Menschen treffen ihre Entscheidung, wo
sie Essen gehen, bewusst und gezielt. Kunden
überlegen in Produktgruppen: Will ich zu Mit-tag
Bratwurst, Frikadelle oder Salat? Informiert
wie die meisten sind, picken sie sich nicht
einen x-beliebigen, sondern den besten Im-biss
heraus. Sie gehen zum Spezialisten, da sie
auf dessen Kompetenz und Qualität vertrau-en.
Die Bewertungen in sozialen Netzwerken
spielen beim Empfehlungsmarketing eine
große Rolle: Je mehr darüber online positiv
berichtet wird, umso besser. Ein Unternehmen,
das genau weiß, wofür es steht, hat damit be-reits
die Basis für sein Angebot geschaffen.
Den roten Faden bildet ein Sortiment an aus-gewählten,
zum Profil und zur Positionierung
passenden Imbissprodukten.
BASISSORTIMENT FÜR JEDERMANN
Um Kunden optisch und geschmacklich zum
Verkauf zu verführen, werden die Basispro-dukte
optimiert. Diese sind die Brotträger und
der Belag, bestehend aus Hauptkomponenten
wie Schinken, Käse, Leberwurst, Hähnchen,
Schnitzel usw., ergänzt durch Grünes und
Cremes. Durch die entsprechende Kombina-tion
kann eine große Themenvielfalt bespielt
werden, z. B. herzhaft, Geflügel, hausgemacht,
veggie/vegan, frisch usw. Beim Belag sind der
Kreativität keine Grenzen gesetzt. Manchmal
genügen kleine Änderungen, um eine große
Wirkung zu erzielen,etwa durch eine dün-
nere Schnittart oder gefälligere Art des Le-gens
von Aufschnitt und Käse, Kirschtomate
statt Tomatenscheibe, ein gefälliger Salatmix,
gegrilltes oder eingelegtes Gemüse (Paprika,
Zucchini, Aubergine), Rohkost (Radieschen,
Gurken in Scheiben, Karotten Julienne) oder
Butter durch hochwertige Aufstriche, Cremes
oder einen Buttermix ersetzen.
SORTIMENT ERWEITERN
Um den Kunden mehr Auswahl und Kaufan-reize
zu bieten, kann das optimierte Basis-
sortiment durch weiterentwickelte Produk-
Teil 2