KONZEPT
METZGERBRÄU REICHERT – UETZING
Kombination aus Metzgerei und einer
Hausbrauerei in Oberfranken. Spezialitäten
sind der hausgeräucherte Schinken sowie
Hausmacher Wurstwaren aus der Dose.
ERFOLGSFAKTOREN
Guter Mix aus Tradition und Moderne
Metzgerei mit eigener Bierherstellung
als Alleinstellungsmerkmal
Eigene Gastwirtschaft
Große Kundenbindung
Persönliche Gespräche und Beratung
PROFI-PARTNER
Aufschnittmaschine: Bizerba
Füller: Frey Maschinenbau
Gewürze: Raps, Hagesüd, Wiberg
Kassensystem: Mettler-Toledo
Kochkessel: Böckelmann
Spültechnik: Winterhalter
Waagen: Mettler-Toledo
Wolf: Mado
Fotos: D. Dietrich
Wer es bis zu Hause nicht erwarten kann,
bekommt auch etwas für den Genuss sofort
und vor Ort: Schinken und Wurst aufgeschnit-ten
und ein oder mehrere Biere ins Glas einge-schenkt.
In der Brauerei oberhalb des Ladens
gibt es eine kleine Dorfgaststätte. Der oft viel
beschäftigte Metzger und Wirt nimmt sich da-bei
auch Zeit für einen Plausch. „Wer den Wirt
und den Metzger nicht mag, der mag auch sein
Bier und seine Wurst nicht“, erklärt der brau-
ende Metzger. Bis 2002 war er nur als Metz-ger
tätig, dann entdeckte er seine Liebe zum
Bierbrauen und machte daraus zuerst nur ein
Hobby. Bis 2006 habe er sein selbstgebrautes
Bier noch in einem ausgedienten Wurstkessel
vergären lassen. „Aus Kostengründen, da es
nur diese Möglichkeit gab und keine andere
Technik zur Verfügung stand“, sagt er.
Seinen Hausschinken, der Renner bei den
Kunden, produziert er schon immer nach ei-nem
überlieferten traditionellen Familienre-zept.
Neben dem Bierbrauen widmet er sich
in seiner Arbeit in der Fleischerei vor allem
dem Schinken: Schweinekeule zerlegen, per
Hand mit einer Spezial-Würzmischung einle-gen,
salzen und mit selbst kreierten Gewür-zen
behandeln. „Nach vierwöchiger Ruhezeit
in einer Lake ab in die Räucherkammer aus
gemauerten Backsteinen. Dann dort eine
Woche lang über Buchenspänen schonend
kalt räuchern“, erklärt Manfred Reichert. Neben
dem außergewöhnlich deftigen Geschmack
des Schinkens besitzt er eine weitere Beson-derheit.
Manfred Reichert schwärmt: „Er hat
eine dunkelrote Farbe und ist nicht wie so
manch anderer Schinken goldgelb.“ Das Fleisch
bezieht er ausschließlich von einem heimischen
Schlachthof sowie Tieren regionaler Herkunft.
Ein Lieferant kommt aus dem Dorf. Von ihm
bekommt er jedes Jahr ein Hausschwein. Das
sind 10 % seines Jahresbedarfs an Fleisch.
GENUSSREGION OBERFRANKEN
Ein Spezialrezept gibt es auch für das haus-gebraute,
bernsteinfarbene Bier. Inzwischen
hat er den Brauwurstkessel gegen eine hoch-moderne
Brautechnik eingetauscht. Rund
500.000 E investierte er seither in die Braue-rei
und das Anwesen mit rund 700 m². In der
warmen Jahreszeit gibt es einen gemütlichen
Biergarten. Sein Braumalz besorgt er sich re-gelmäßig
in einer Bamberger Mälzerei. Der
Hopfen kommt aus dem Anbaugebiet Spalt
im fränkischen Seenland. Ein Biersud ergebe
ca. 730 l Bier. Nach dem traditionellen Brauvor-gang
entsteht in fünf Gär- und Lagertanks das
naturtrübe unfiltrierte Bier. Dort reift es etwa
sechs Wochen bevor es abgefüllt wird. Die
Stammwürze liegt bei 12,3 %, der Alkoholge-halt
bei 5 %. „Die Leute wollen das Bier nicht
mehr ganz so stark, sie wollen lieber eins mehr
trinken“, schmunzelt Manfred Reichert.
Inzwischen sei er durch Mundpropaganda so
bekannt, dass er fast rund um die Uhr arbei-ten
könnte. Mitglied ist er zudem im Verein
„Genussregion Oberfranken“, einer Initiative
zur Förderung des heimischen Lebensmit-telhandwerks,
Gastwirtschaften und hand-werklichen
Brauereien. Online-Bestellungen
könne er aus zeitlichen und organisatorischen
Gründen nicht annehmen und bewältigen. „Es
gibt doch nichts Besseres, als wenn die Ware
direkt über den Ladentisch gereicht wird“,
resümiert Manfred Reichert. D. Dietrich
www.metzgerbraeu.com
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