KONZEPT
GENUSSZENTRALE WENISCH –
STRAUBING
Familienbetrieb in Niederbayern mit
zahlreichen Standbeinen: Hotel,
Restaurant, drei Genussläden und eine
Genusszentrale, eigener Ochsenzucht
und jährlichem Betrieb eines Festzeltes
auf dem Gäuboden-
Volksfest.
ERFOLGSFAKTOREN
Ochsenfleisch vom eigenen Bauernhof
Einsehbarkeit durch Fleischreife-Schau-raum
und Schauproduktion im Laden
BBQ-Cuts vom Ochsen der Marke
„Holy Beef“
Fleischtheke gleicht einer Juweliervitrine
Frische-Inszenierung durch hohen
Warendruck und Beleuchtung
Imbiss mit hohem Anteil an in Schalen
vorverpackten Salaten
„Genusscampus“-Kundenseminare
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Fotos: Aichinger/Wenisch
Der Ladenbau-Partner musste sich hier nicht
einmal dem Wettbewerber-Vergleich stellen.
„Wir haben vor einigen Jahren mit Aichinger
unseren Laden im Gäubodenpark gebaut.
Von daher weiß ich: Die Theke ist prima, Preis
und Leistung passen. Und Georg Oberloher
ist ein in der Branche sehr erfahrener Partner“,
sagt Stefan Wenisch. Der Aichinger-Mitarbeiter
baut und konzipiert seit 30 Jahren Fleischläden
und beschreibt das Wenisch-Projekt so: „Die
Genusszentrale verkörpert einerseits die tra-ditionelle
Handwerksphilosophie der Familie.
Zugleich ist sie auf moderne BBQ-Fans aus-gerichtet.
So etwas klappt, wenn der Metzger
weiß, was er will, und gleichzeitig offen für
neue Empfehlungen ist.“ In der Genusszentrale
geht es um das Echte und Unverfälschte.
Das zeigen auch die verwendeten Materialien:
das antik wirkende Holz der Außenfassade, die
wie Panzerglas anmutende Isolierverglasung
des Fleischreiferaums, das Massivholz und der
Naturstein, die Schlachthaus-Rohrbahn, auf
der die Ochsenviertel in den Laden gelangen,
der Schauarbeitsplatz mit zwei großen Hack-klötzen
an der Fleischtheke. Der Lieblings-platz
von Stefan Wenisch ist eine Kühltheke in
Schaukastenoptik. Der Anblick erinnert an eine
Schmuckvitrine beim Juwelier. Aichinger ver-lieh
diesem Kühlmöbel den Namen Setpoint.
Unter einer massiven Glasplatte, die hydraulisch
unterstützt nach oben fährt, liegen Steak-Cuts,
die aus dem US-BBQ bekannt sind, z. B. Nieren-zapfen,
entsprechend als Hanging Tender etiket-tiert.
Oder: Ochsensteak aus dem feinzerlegten
Hals als „Chuck Steak“. Alle Steak-Teilstücke sind
in Vakuum-Schrumpfbeutel verpackt.
METZGERSHOW FÜR ALLE
Stefan Wenisch konzentriert sich auf seine sta-tionären
Geschäfte – das Reale, nicht das Virtu-elle
zählt. In der Genusszentrale geht es auch
um Fleisch als Show: Jeden Donnerstag füllt
z. B. Metzgermeister Mike Sperl frische Weiß-würste.
Hinter der Theke: die auf Hochglanz
polierte Handfüllmaschine aus Edelstahl. Vor
der Theke: gebannte Kundenaugen. Donners-tags
sind denn auch Weißwürste der meist-verkaufte
Artikel, freitags Bratwürste. Nach
dem Schau-Füllen folgt das Bratwurstgrillen.
Zu weiteren Show-Terminen werden halbe
Ochsen an der Fleischtheke zerlegt. Das gibt’s
hier all inclusive und kostet keinen Eintritt. Bei
einer solchen Schauzerlegung blieb eine Kun-din
zuletzt über eineinhalb Stunden, um nichts
vom gezeigten Metzger-Know-how zu versäu-men.
Stefan Wenisch will die Metzgershow für
alle: „Wir wollen Kundenerlebnisse bieten –
für Kunden, die für 150 E Steaks kaufen, und
für Kunden, die für 1,50 E eine Bratwurst-semmel
essen.“ Die Schauarbeiten sind nicht
Selbstzweck, sondern dienen dem Mehrumsatz.
Ebenso die Platzierung der BBQ Cuts von „Holy
Beef“. Hier werden Premium-Produkte in einer
hochwertiger Form präsentiert.
Den Respekt
der Kundschaft verdient das Un-ternehmen
auch, weil es bedingungslos hält,
was es verspricht. Das Marketing macht kein
lautes Tamtam, sondern stellt die handwerkliche
Leistung ins richtige Licht. Ein Beispiel:
Ein Kunde fragt: „Ist das Ochsenfleisch immer
vom Muggenthaler Hof?“ Die Antwort des Ver-kaufs
ist konkret und nachprüfbar: „Fast immer.
Wenn wir Ochsenfleisch zukaufen, dann nur
Almochsenfleisch
aus Österreich.“ F. Gempel
www.wenisch-straubing.de
www.holybeef.de
STRAUBING
FLEISCHER MIT ERFOLG