Fotos: www.colourbox.de, Behr‘s Verlag
SCHÄDLINGE BEKÄMPFEN
Massen auftreten, Vorräte vernich-ten
sowie die verschiedensten Ma-terialien
beschädigen oder massiv
beeinträchtigen können, sind sie
gefährliche Krankheitsüberträger.
Wobei das Spektrum sehr weitrei-chend
ist und von der „einfachen“
psychischen Belästigung wie Ekel,
Geräusch- oder Geruchsbelästi-gung
über eine Schädigung wie
Biss oder Insektenstich bis hin zur
ernsthaften Krankheit reicht.
SCHÄDLINGE IM BETRIEB
– WAS IST ZU TUN?
Sicher haben die obigen Ausfüh-rungen
verdeutlich, dass Schädlinge
unter keinen Umständen
in der menschlichen Umgebung
geduldet werden dürfen und eine
qualifizierte Bekämpfung dieser
ungebetenen Gäste im Dienste
von Gesundheit und Hygiene ste-hen.
Sicher haben aufmerksame
Leser ebenso festgestellt, dass
aufgrund der extrem hohen Ver-mehrungsraten
Schädlinge mög-lichst
frühzeitig bekämpft werden
sollten, damit größere Schäden
vermieden werden können. Eine
frühzeitige Bekämpfung ist aber
nur möglich, wenn der Befall auch
frühzeitig erkannt wurde, wozu
es oft eines Fachmannes bedarf.
Schädlinge führen in der Regel
ein verstecktes Dasein und wer-den
häufig nachts erst richtig ak-tiv.
Ein ungeübtes Auge wird
einen Befall also meistens
erst ziemlich spät
erkennen. Si-cher
wird jetzt
ebenso deut-lich
geworden sein, dass in
sensiblen Bereichen vorbeugende
Maßnahmen in Form von regel-mäßigen
Inspektionen durch ei-nen
Fachbetrieb nicht unnötige
Geldausgaben, sondern sinnvoll
und notwendig sind.
Wurde ein Schädlingsbefall fest-gestellt,
sollte von Maßnahmen
in eigener Regie unbedingt abge-raten
werden. Fehlende und/oder
mangelnde Fachkenntnisse führen
vielfach zu einer Fehleinschätzung
der Situation und damit zu fal-schen
Bekämpfungsmaßnahmen.
Vor diesem Hintergrund ist es
unter allen Umständen sinnvoll,
einen Fachbetrieb zur Schädlings-bekämpfung
einzuschalten.
Haben Sie gewusst, ...
...dass sich Schaben sich von Aas und Kot ernähren, sich dabei mit
Krankheitskeimen befrachten und so Krankheiten wie Meningitis,
Typhus oder Tuberkulose übertragen?
...dass Pharao-Ameisen eiweißhaltige Nahrung bevorzugen, wobei sie
wenig wählerisch sind.
...dass Hausmäuse 18 bis 25 mal pro Tag Nah-rung
aufnehmen und dabei 15 bis 30 verschie-dene
Nahrungsquellen aufsuchen? Bedingt
durch einen sehr raschen Stoffwechsel schei-den
Mäuse pro Tag und Tier über 50 Kotkrümel
aus, was bei nur zehn Mäusen schon eine
Summe von 500 Kotkrümeln ausmacht.
...dass eine Ratte im Monat 1 kg Getreide vertilgt, dabei
2.000 Kotbrocken sowie 1/2 l Urin produziert und dadurch
gefährliche Krankheiten übertragen kann.
...dass Fliegen keine feste Nahrung aufnehmen können? Will die
Fliege von fester Nahrung naschen, muss sie diese mittels Speichel
und ihrem Saugrüssel verflüssigen.
...dass verwilderte Haustauben pro Jahr fünf bis sechs Pfund Kot pro-duzieren
und auf diesem Kot ihre Jungen ausbrüten, ohne sonderlich
an Nestbau zu denken? Oder dass verwilderte Haustauben Salmonel-len,
Tuberkulose und die gefürchtete Papageien-Krankheit übertragen
können?
...dass der Mensch pro Tag etwa 1 bis
1,5 g an Hautschuppen verliert, was für
100.000 Hausstaubmilben eine ausrei-chende
Tagesration an Nahrung ist?
Somit würde eine vierköpfige
Familie etwa 400.000 Haus-staubmilben
problemlos ernähren können.
Haben Sie gewusst, dass Hausstaubmilben
trotz der geringen Größe von nur 0,5 mm
das Tausendfache ihres Körpergewichtes
an Kot herstellen, und dass sich Milbenkot
selbst in 0,000001%-iger Verdünnung noch
negativ auf Allergiker auswirkt?
Kompakter Ratgeber
Auf mehr als 200 Seiten
zeigt der Autor u. a. was beim
Thema Schädlinge, Prophylaxe und
Bekämpfung gefordert wird und
welche Rahmenbedingungen es für
Betriebe gibt. Er gibt Insider-Tipps,
was es über die Dienstleistung
Schädlingsbekämpfung und im
Umgang mit Dienstleistern zu
wissen gilt. T. Voigt: Schäd-lingsmanagement
in
Lebensmittelbetrieben.
Hamburg: Behr‘s,
217 Seiten,
119,50 E.
54 2/2018