Fotos: Deutscher Fleischer-Verband, www.colourbox.de
MARKTFORSCHUNG
GLOBAL
STATT REGIONAL Dafür befragte das Meinungsforschungs-institut
zu sich zu nehmen. Mehr als drei Viertel
forsa rund 1.000 repräsentativ
(72 %) haben das hingegen nicht nötig, da sie
ausgewählte Bürger/-innen ab 14 Jah-ren.
täglich Obst und Gemüse essen. Außerdem
Im Folgenden sind einige Ergebnisse zu
erfreuen sich Milchprodukte wie Käse, Joghurt
Aspekten der Studie zusammengefasst. Dies
und Quark einer steigenden Beliebtheit – bei
können auch für Inhaber von Fleischereien
zwei von drei Deutschen (65 %) stehen sie
sowie deren Mitarbeiter interessant sein, die ihr
tagtäglich auf dem Speisezettel.
Angebot dementsprechend gestalten können.
WO KAUFEN DIE BÜRGER EIN?
WAS WIRD TÄGLICH GEGESSEN?
Die Mehrheit der Befragten tätigt ihren Ein-kauf
Zunächst einmal: Fleisch und Wurst kommen
in der Nähe des Wohnortes: 49 % kau-fen
bei etwa jedem Dritten (30 %) jeden Tag auf
Lebensmittel in Fußnähe ein, 46 % fahren
den Tisch. Allerdings gaben auch 14 % der
weniger als 15 Minuten. Zumindest einen Teil
Befragten an, täglich Nahrungsergänzungs-mittel
ihrer Besorgungen erledigen 92 % in einer
wie Vitamine, Mineralien oder Ballast-stoffe
Metzgerei, Bäckerei oder im Gemüseladen.
auseinander. Nur ein sehr kleiner Anteil 30 % suchen für ihre Lebensmittelein-käufe
ein Fachgeschäft auf. Der Einkauf
im Supermarkt ist für fast zwei Drittel
(64 %) das Nonplusultra: Sie kaufen dort
fast alle oder einen großen Teil der Le-bensmittel
ein – 35 % beim Discoun-ter.
Rund zwei Drittel (68 %) gehen
manchmal auf einem Wochenmarkt,
über die Hälfte der Befragten geht
mit dem Einkaufszettel zum Bau-ern
direkt oder in einen Hofladen
(54 %). In einen Bioladen oder -super-
markt verschlägt es 53 % der Ver-braucher.
Die große Mehrheit (93 %)
kauft bisher keine Lebensmittel im Internet
– was sich aber angesichts der fortschreitenden
Digitalisierung sicherlich künftig ändern wird.
42 % geben an, sich via Online-Recherche
über Lebensmittel zu informieren, 21 % besu-chen
Internetforen mit Produktbewertungen,
14 % nutzen dazu soziale Medien. Diese nutzen
31 % der unter 30-Jährigen, bei den über
60-Jährigen sind es nur 4 %.
WORAN ORIENTIEREN SICH KÄUFER?
78 % der Verbraucher/-innen legen Wert dar-auf,
dass ihre Lebensmittel aus ihrer eigenen
Region stammen. Der Aspekt der Regiona-lität
ist Frauen (85 %) wichtiger als Männern
(70 %) – und Senioren wichtiger als Jüngeren.
Bei den über 60-Jährigen spielt das Kriterium
für 86 % eine Rolle, bei den 19- bis 29-Jähri-gen
messen ihm nur 63 % Bedeutung zu. Über
die Hälfte der Verbraucher (55 %) lässt sich im
Geschäft vom Warenangebot inspirieren.
Fast alle Menschen (97 %) kaufen, was ihnen
schmeckt. 57 % der Befragten gaben an, auf
den Preis zu achten. Ebenso viele achten auf
Produktinformationen, etwa über Inhaltsstoffe
oder den Nährwert. Die Bedeutung von Sie-geln
nahm gegenüber den Vorjahren zu: Waren
solche 2015 für jeden Dritten (33 %) ein Kriterium
beim Einkauf, achten nun 41 % darauf.
DARF TIERWOHL MEHR KOSTEN?
Die Frage, ob die Befragten bereit wären einen
höheren Preis für Lebensmittel zu bezahlen,
wenn die Tiere besser gehalten werden, als es
das geltende Recht vorschreibt, bejaht eine
große Mehrheit – knapp die Hälfte (47 %), wei-tere
43 % stimmten eher zu, unabhängig von
Alter oder Geschlecht. Hier klaffen Meinung
und tatsächliches Einkaufsverhalten aber deut-lich
Zum dritten Mal beleuchtete das Bundesministerium für
Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) das Ernährungs-,
Ess- und Einkaufsverhalten der Deutschen und stellte die
Ergebnisse im „Ernährungsreport 2018“ vor.
16 2/2018