Foto: C. Blümel
ZWEI ODER
DREI JAHRE?
Bei der Obermeistertagung des DFV in Würzburg wurde
das Thema Ausbildung kontrovers diskutiert.
Reichen zwei Jahre Ausbildung für eine(n)
Metzgerei-Fachverkäufer(in) aus oder soll
an der dreijährigen Lehrzeit festgehalten
werden? Auch wenn auf der 13. Obermeis-tertagung
des Deutschen Fleischer-Verbands
(DFV) in Würzburg das Votum noch ziemlich
deutlich in Richtung drei Jahre ausfiel, war die
Diskussion dazu überraschend kontrovers.
DFV-Vizepräsidentin Nora Seitz und Alicia
Utrillas, Leiterin Personal, Finanzen und Ver-waltung
beim DFV, erklärten den versammel-ten
Obermeistern zunächst den Status quo.
Vor allem im Bäckerhandwerk erhoffe man
sich von einer Verkürzung der Ausbildung auf
zwei Jahre neue Attraktivität. Eine Statistik, die
das bestätigt, gebe es nicht, sehr wohl aber
eine, die den Verkäufer-Azubis eine höhere
Arbeitslosigkeit wegen mangelnder Ausbil-dungstiefe
bescheinigt.
So plädierte Obermeister Georg Greiff jun.
von der Fleischer-Innung Allgäu dafür, „ganz
klar an drei Jahren festzuhalten“. Vor allem
Hauptschüler seien nicht auf zwei Jahre aus-zubilden;
Verkürzungen bei entsprechenden
Leistungen seien jedoch immer möglich.
Thomas Reichert (Bild o. re.), Obermeis-ter
der Großinnung Frankfurt-Darmstadt-
Offenbach, hielt dagegen: „Die Lebens-
und Ausbildungsrealität wird eine andere
werden, da glaube ich nicht, dass wir drei
Jahre werden halten können.“ Er schlug eine
Grundausbildung vor, gefolgt von individu-ellen
Zusatzqualifikationen. Dafür bekam
er deutlichen Gegenwind aus München.
Andreas Gaßner, Obermeister der dortigen
Innung: „Nach neun Jahren Schulzeit bekom-men
die Betriebe unfertige Jugendliche –
da gehört es zu einer Ausbildung, dass sie
darin reifen.“ DFV-Hauptgeschäftsführer Mar-tin
Fuchs meinte, man solle auch bedenken,
„dass wir möglicherweise gar keine Azubis
mehr kriegen, wenn wir an drei Jahren fest-halten.“
Für Obermeister Holger Buss von der
Innung Wetteraukreis sonnenklar: „Im Handel
verdienen sie halt nach zwei Jahren Geld.“
ASP? SIE KOMMT
Vor der kontroversen Diskussion hatte DFV-Präsident
Herbert Dohrmann den Obermeis-tern
seinen Gram mit der Politik erläutert: „Der
Koalitionsvertrag zwischen CDU/CSU und SPD
ist eigentlich gut verhandelt“ – in dem Papier
DFV OBERMEISTERTAGUNG
seien viele Fleischer-Dauerbrenner enthal-ten
– „ aber ich bin es leid, wie lange das alles
dauert.“
Illusionslos waren die Informationen, die von
der DFV-Spitze zur Afrikanischen Schweine-pest
(ASP) vermittelt wurden. „Wir gehen da-von
aus, dass sie kommt“, meinte Dr. Wolfgang
Lutz, DLV-Geschäftsleiter Qualitätssicherung,
Lebensmittel- und Hygienerecht, lapidar. Was
dann passiert? „Eine Vorbereitung darauf ist
kaum möglich“, untermauerte DFV-Justiziar
Thomas Trettwer, „wir können höchstens
kommunikativ auftreten.“ Schwarz sieht ange-sichts
der Bedrohung auch Konrad Ammon jun.,
Landesinnungsmeister in Bayern: „Werden
ganze Tierbestände gekeult, würde das via
Medien die Märkte zum Erliegen bringen.“ chb
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