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Frankfurt/Main
14.- 19. Mai 2022
Halle 12.1, Stand D79
Wir freuen uns darauf,
Sie endlich wieder
persönlich treffen zu
können.
Vertriebs GmbH
Parkstr. 21, 76131 Karlsruhe
www.sun-products.de
Die Ergebnisse zeigen: Die Ansprüche an
das eigene Handeln sind hoch, stehen in
Alltag aber immer wieder im Konflikt mit
Genuss, Spaß und Machbarkeit. Doch Unterneh-men
und Branchen sollten den Trend zur Nach-haltigkeit
ernst nehmen, um die nach dem Jahr
2000 Geborenen (Generation Z oder GenZ), als
Kunden zu begeistern. Das gilt natürlich auch für
Fleisch und Fleischprodukte. „Die GenZ kämpft
in erster Linie mit sich selbst und den eigenen
Nachhaltigkeitsansprüchen – und erlebt dabei
massive innere Zerrissenheit“, fasst Christine Mack
von Rheingold die Studienergebnisse zusammen.
„Nichtsdestotrotz hat die GenZ ein neues und
gestärktes Bewusstsein für den Klimawandel ent-wickelt
und sieht die Notwendigkeit eines nach-haltigen
Lebens“. Genügte es davor noch, das ei-gene
Umweltbewusstsein mit Mülltrennung und
Plastikverzicht zu demonstrieren, reiche das den
Post-Millennials nicht mehr aus, heißt es weiter.
Echter Verzicht, echte Einschränkung und damit
echte Veränderung – so lautet der Anspruch an
das eigene Konsumverhalten. Dabei las-tet
eine besondere Bürde auf den
Schultern der jungen Men-schen:
Sie gelten, so das Ins-
titut, als die „besseren Er-wachsenen“
und sollen
vormachen, wie es mit
Klimawandel und Nach-haltigkeit
funktioniert.
VIER PROTOTYPEN
Wie geht die junge Genera-tion
mit diesem Druck um? Das
Institut hat dazu vier prototypi-sche
Profile herausgearbeitet, hier kurz
zusammengefasst:
Die Klima-Aktivisten: Der gemeinsame Kampf
gegen den Klimawandel, kumuliert in der
Fridays-for-Future-Bewegung, wird von dieser
Gruppe als sinn- und identitätsstiftend erlebt.
Der asketische Verzicht im Dienste der Nach-haltigkeit
sorgt für Bewunderung und Aner-kennung
– auch im eigenen Umfeld, etwa im
Freundeskreis.
Die Aushandler: Sie sind die Kerngruppe mit
der größten Anhängerschaft. Das Einschrän-ken
steht im immerwährenden Widerspruch
zum generationstypischen Bestreben, nichts zu
verpassen. Ein Phänomen, das mit dem Begriff
„FOMO“ – fear of missing out – gut beschrieben
ist. Diese Prototypen charakterisiert eine innere
Zerrissenheit; sie hadern mit widerstreitenden
Bedürfnissen, die immer ausgehandelt werden
müssen.
Die Resignierten: Die Resignierten leben in
Bezug auf Klimawandel und Nachhaltigkeit mit
einer „lähmenden Überforderung“, wie Rhein-gold
es nennt. Sie sind in einem Machbarkeits-
Dilemma. Die eigenen Ansprüche und der
Druck, nachhaltig zu leben, sind so hoch – sie
wissen gar nicht, wo sie eigentlich anfangen
sollen. Gerade von Unternehmen erwarten sie
Nachhaltigkeitsstrategien als Orientierung und
Entlastung.
Die Trotzigen: Diese Gruppe setzt sich wenig
mit den Themen Klimawandel und Nachhal-tigkeit
auseinander. Sie sind, so Rheingold, im
Scheuklappen-Modus unterwegs und fokussie-ren
sich auf ihre persönliche Entwicklung und
das eigene freiheitliche Ausleben.
Doch welche Rückschlüsse erlaubt diese Typisie-rung
für Unternehmen und Branchen, die um die
GenZ als Kunden werben? Hier sieht das Institut,
kurz gefasst, drei wesentliche Ansätze:
Nachhaltigkeit ist nicht mehr allein Hygienefak-tor.
Konzepte müssen überzeugend sein und in
eine authentische, nachvollziehbare Story ein-gebettet
werden.
Die Kunden sollten nicht in der Rolle der „Konsu-menten“
verharren müssen – von Unternehmen
initiierte Bewegungen binden die Menschen ein
und beteiligen sie.
Nachhaltige Angebote müssen vom Verzichts-gedanken
entkoppelt werden.
GEWISSEN UND GENUSS
Was bedeutet das in der Praxis für das Fleischer-handwerk
und wie denken Branchenprofis über
die Möglichkeiten, die „gespaltene Generation“ als
Kunden zu gewinnen und zu halten?
Heike Molkenthin, Vorsitzende des Naturdarm-
Verbandes, richtet ein besonderes Augenmerk
auf die Prototypen der sogenannten Aushand-ler.
„Diese Zielgruppe erwartet vor allem im
Fachgeschäft und an der Bedientheke überzeu-
gende und glaubwürdige Konzepte für Genuss mit
gutem Gewissen. Dabei geht um weit mehr als
„nur“ ein smartes Endprodukt. Zum Beispiel bei
Wurst: Woher kommt das Fleisch? Wie ist die
Rezeptur? Wie sieht es mit der Nachhaltigkeit der
einzelnen Komponenten aus? Das geht bis ins
Detail: So kann etwa der Naturdarm als Verpa-ckung
punkten, und das nicht nur im Sinne von
„no plastic“. „Naturdarm ist eine natürliche Res-
source, die bei der Fleischgewinnung ohnehin
anfällt und nicht extra produziert werden muss“,
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