Foto: Kirchner
SEIEN SIE EINE MARKE!
Marco Theimer
Chefredakteur Meat
Metzger sind die neuen Rockstars“, habe ich im Herbst 2017 an
dieser Stelle geschrieben. Und heute? Ist das nur ein Slogan oder
inzwischen Realität geworden? Fakt ist: Das Metzgerhandwerk ist in
der Öffentlichkeit und in den Medien präsenter denn je – und das in der Regel
im positiven Sinne. Es ist ein Musterbeispiel dafür, wie sich eine alte Zunft
neu erfindet. Dabei steht häufig qualitativ hochwertiges Fleisch aus der
regionalen Erzeugung im Fokus. Ein Kotelett oder Steak sind längst nicht
mehr nur das, was sie augenscheinlich sind, sondern: Fleisch ist Lifestyle.
Es wird mit allerlei Qualitätskriterien versehen optisch hervorragend präsen-
tiert und mit hoher Wertschätzung an den Mann bzw. die Frau gebracht.
Fleischermeister und -meisterinnen und ihre Mitarbeiter bilden sich auch in
Corona-Zeiten permanent weiter. Die Zahl der Fleisch-/ Wurst- und Schinken-
Sommeliers, zertifizierten Grillmeister und Cortadoren steigt. Diese geben ihr
Know-how aktiv an ihre Kunden weiter und begeistern sie. Landauf, landab
etablieren sich Fleisch- und Grillkurse beim Metzger, die Identität steigt.
Dabei ist es ideal, wenn der Metzger/Fleischer zur Marke wird. Einige Beispiele
aus dieser Ausgabe? Gerne: die Famlie Braun aus der gleichnamigen Land-metzgerei
und ihr Web-Shop „Hammer Beef“ (S. 35). Die Cortadora Kathi Bertl
aus der Metzgerei Moser in Landsberg am Lech, die mit „meat me dahoam“
eigene Grillkurse anbietet (S. 11). Oder „Der Eberhardt“, der erste Maschinen-bauer,
der zum Metzger wurde (S. 28). Wer sich so positioniert, an sich glaubt
und authentisch bleibt, wird auch in Zukunft erfolgreich sein.
Wer jetzt noch sagt, dass es in unserem Handwerk keine Dynamik oder
zukunftsfähigen Arbeitsplätze gibt, der irrt sich gewaltig. Denn: Immer
mehr Fleischermeister und -meisterinnen aus der Nachfolgergenera-tion
erkennen ihre Chancen und nutzen sie durch Offenheit und Flexi-bilität,
digitalisierte Arbeitsprozesse und Vertriebskanäle, Social-Media-
Aktivitäten, eine starke eigene Präsenz, kluges Marketing, hohe Fleisch-
Kompetenz und Nachhaltigkeit. Wer für seinen Beruf brennt und sein
Wissen teilt, wird auch andere begeistern! Gerade die Corona-Pandemie hat
gezeigt, wie flexibel handwerkliche Fleischereibetriebe und ihre Mitarbeiter/-
innen sind, und dass sie sich schnell an verändernde Rahmenbedingun-gen
anpassen und erfolgreich sein können. Werte, Kultur, Emotionen
– alles das ist in Einklang zu bringen und kann in einem erfolgreichen Kon-zept
für die Zukunft umgesetzt werden. Auch in dieser Ausgabe stellen
wir wieder einige Metzgerpersönlichkeiten und -familien vor, die mutig
neue Wege eingeschlagen haben und trotzdem sie selbst geblieben sind.
Wer das schafft, wird zur Marke und die Metzgerei wird zur Bühne.
Mit den besten Wünschen für Sie und ihre Mitarbeiter! Bleiben Sie gesund!
& Greet
2021
Fleischerhandwerk und
Metzgerei der Zukunft
3. Fachkonferenz
25./26. Oktober 2021
in Fürstenfeldbruck
bei München
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