Fotos: Heike Sievers
LUDWIGSLUST 32 5/2021
Freude am Beruf
Die 12.000-Einwohner-Stadt Ludwigslust liegt
ERFOLGSFAKTOREN
Freude und Leidenschaft
Disziplin und Engagement
Bewusstsein und Verpflichtung
in dritter Fleischergeneration
Gute Lage des Geschäfts
Langjährig zusammenarbeitendes Team
30 km südlich von Schwerin und 120 km öst-lich
von Hamburg. Den einprägsamen Namen
verdankt sie einer Weisung des Herzogs Christian
Ludwig von Mecklenburg-Schwerin aus dem Jahr
1754. Noch heute erinnern das prachtvolle Lud-wigsluster
Barockschloss und der Park an diese Zeit.
Goldgerahmte Spiegel,
ein roter lacklederner Sessel
sowie Weinflaschen.
Wer die Fleischerei Ockens in
Ludwigslust betritt, ahnt
bereits feinen Geschmack.
Und eine Salami mit dem Namen „Herzog
Chris-tian Ludwig“. Die stellt Fleischermeister
Hans-Christian Ockens her. „Diese Salami ha-ben
wir zu Ehren des Hauses zu Mecklenburg
kreiert, dem wir seit den Feierlichkeiten im
Schloss 1992 verbunden sind. Die durften wir
nämlich mit ausrichten“, sagt er und ergänzt:
„Und wenn die herzogliche Familie hier ist,
beliefern wir sie gerne.“ Ohnehin ist Rohwurst
eines der Steckenpferde der Fleischerei. „Wir
sind auch für unsere Schlackwurst mit Senf-körnern
bekannt, die Blasenmettwurst in der
genähten Schweineblase sowie für Sauer-fleisch
im Glas.“ Beliebt seien auch Brühwurst-sorten
wie Bierschinken.
IM BEWUSSTSEIN
1934 kaufte sein dänischstämmiger Großva-ter
die Fleischerei in der Lindenstraße, in der
noch heute das Geschäft ist. Dort gab es be-reits
seit de, Jahr 1898 eine Fleischerei. Spä-ter
übernahm der Vater von Hans-Christian
Ockens das Geschäft. Seit 1987 betreiben er
und seine Frau Kristina hier die Fleischerei.
Das heutige Konzept setzt auf eine Kombi-nation
aus Feinkost, Wurst, Fleisch, Mittags-
tisch und Catering. „Vor Corona war der Party-
service ein starker Bereich bei uns, etwa
35 bis 40 %; wir hatten also fast jedes Wochen-ende
damit zu tun. Nun haben wir uns mehr
auf die Wurstproduktion konzentriert, auch
auf das Mittagsgeschäft, das ja nur außer Haus
läuft, aber trotzdem recht gut. Wir verkaufen
50 bis 80 Mittagessen am Tag“, sagt Hans-
Christian Ockens. „Der Imbissbereich ist seit
Corona mit Wein und Marmelade zugestellt“,
fügt er – fast entschuldigend – hinzu. Es gibt
täglich ein Essen, mehr sei nicht zu schaffen.
Die Zubereitung übernehmen seine Frau so-wie
die drei Damen vom Verkauf.
In der Wurstküche arbeitet der Fleischer-meister
mit einem Gesellen und einer 450-
Euro-Kraft. Verarbeitet wird hier überwiegend
Fleisch aus Deutschland. Der Fleischermeister
sagt: „Das Prinzip ‚Fleisch vom Bauern um die
Ecke‘ funktioniert hier nicht. Wir haben nur
einen Schlachthof in Teterow (Anmerkung
der Redaktion: ca. 130 km entfernt). Dort wird
ausschließlich Rind geschlachtet. Aber beim
Einkauf des Schweinefleischs achte ich auf
deutsche Herkunft. Auch Rinderfilet kaufe ich
nur deutsches. Beim Entrecôte setze ich auf
neuseeländische Qualität, genauso wie beim
Lamm.“ Der Verkauf von Schweinefleisch
FLEISCHER MIT ERFOLG