Fotos: Metzgerei Siegler, Theimer
„Fleischsommelier Deutschland“ sowie „Flei-scherhandwerk
– wir sind anders“: „Dieser Kol-legenaustausch
ist enorm wichtig.“
IN DER REGION VERWURZELT
Zur Metzgerei im Stadtteil Wombach kommen
die Kunden explizit – denn sie liegt nicht in
typischer Lauflage. „Schlachtung – auch Lohn-schlachtung,
Verarbeitung, Produktion und
Verkauf – ist bei uns alles unter einem Dach“,
betont Nicole Siegler die starken Säulen des
Betriebs. Diese haben sich auch in Corona-
Zeiten bewährt; viele Menschen schätzen
(wieder) regional erzeugte Lebensmittel.
12 bis 20 Schweine werden jede Woche mon-tags
ab 4.30 Uhr vom Landwirt angeliefert und
dann geschlachtet, zudem ein Stück Groß-
vieh freitags. „95 % der Schweine kommen
von einem Landwirt, 1 km entfernt, der die
Ferkel auch züchtet und vieles in einer Hand
hat, so wie wir“, erklärt sie: „Das ist uns wich-tig.“
Bei den Rindern verarbeiten sie in der
klassischen Fleckviehregion meist Fleisch von
Simmentalern. Zunehmend gebe es bei den
Bauern aber auch Limousin oder Charolais.
Dry-aged-Beef gibt es seit fünf oder sechs
Jahren im Reifeschrank gleich neben der
Ladentür. Der Laden ist der wichtigste Ge-schäftsbereich,
hinzu kommen Partyservice
und Catering sowie die Belieferung von Festen
in der Region. „Beim Catering sind kalt-warme
Buffets Standard. Die Kunden holen die Spei-sen
ab. Bürgerliche, regionale Spezialitäten
sind gefragt, immer mehr auch in der jüngeren
Generation“, sagt Melanie Siegler.
Bekannt sind die Schwestern auch für Salami-
und Schinkenspezialitäten, die in Reiferäumen
im Keller zur geschmacklichen Vollendung
kommen. „Bei uns gibt es keine GDL-Salami,
dafür aber allerlei Varianten wie Chili-, Fen-chel-,
Pfeffer- oder Edelschimmelsalami“; er-klärt
ihre Schwester.
Noch bis Oktober nimmt die Metzgerei an der
von „Fleischsommelier Deutschland“ initiier-ten
Aktion #steakRun teil, bei der monatlich
ein Cut im Fokus steht. Immer wieder etwas
Neues wagen, das ist hier Programm, z. B. die
Vorbestell-App, durch die Pandemie beschleu-nigt
und seit Juni 2020 in Betrieb. Dafür dient
bei Bedarf die Haustüre als „Abholstation“, um
Warteschlangen zu verkürzen. So wurden auch
neue Kunden gewonnen. Rund 3.000 App-
Bestellungen waren es bisher, 620 registrierte
PROFI-PARTNER
Autoklav: Korimat
Bandsäge: Mado
Berufskleidung: Bardusch
Brühwanne: Abele
Cliptechnik: Poly-clip System
Füller: Handtmann
Kombidämpfer: Rational
Kutter: Düker-Rex
Nutzfahrzeug: Mercedes
Pökelinjektor: Günther Maschinenbau
Räucherkammer: Fessmann
Speckschneider: Treif Maschinenbau
Spültechnik: Meiko
Vakuumtechnik: Komet
Wolf: Düker-Rex
Nutzer und im Durchschnitt 60 bis 80 Bestellun-gen
pro Woche gehen damit über die Bühne.
KOCHSCHULE IST FERTIG
Die Corona-Pandemie rückte zwei weitere Ver-änderungen
in den Mittelpunkt: den Bezahl-
automaten (Perfect Money) im Laden, der von
den Kunden gut angenommen wurde und
die Mitarbeiterinnen dort entlastet, sowie die
Kochschule, die eigentlich schon im Frühjahr
2020 starten sollte. „Immer mehr Kunden be-zahlen
bargeldlos. Waren es vor Corona 25 %,
sind es heute rund doppelt so viele. So besteht
die Chance, dass die Kunden mehr einkaufen,
als sie geplant hatten. Viele tun das auch“, sagt
Nicole Siegler. Die Investition habe sich ge-lohnt.
Und ihre Schwester fiebert den ersten
Veranstaltungen in der Kochschule im Oberge-schoss
der Hofscheune entgegen: „Ein Ort für
Incentives aller Art für acht bis zwölf Personen
zum Kochen, Plaudern und Genießen“. Also
dann, weiter so! mth
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