Fotos: Messe Frankfurt /Jochen Guenther
DIE ZUKUNFT IST DIGITAL
PRODUKTION
Nicht nur in der industriellen Produktion basiert die Optimierung von Prozessen auf Digitalisierung und
Vernetzung. Auch handwerkliche Betriebe können davon profitieren. Ein Blick über den Tellerrand.
Ziel ist es, die Produktionssicherheit und
ren Unternehmen Kapital und wertvolle Res-sourcen.
Maschinenschäden entstehen nicht
aus heiterem Himmel. Sie kündigen sich lan-ge
vorher durch ungewöhnliche Geräusche,
plötzlich auftretende Maschinenschwingun-gen
oder Temperaturanstiege sowie erhöhte
Stromaufnahmen und dergleichen an. Diese
Veränderungen lassen sich mittels intelligen-ter
Sensoren in Echtzeit erfassen, online über-wachen
und mit entsprechender CMS (Con-dition
Monitoring Software) auswerten. Das
ermöglicht eine zielgerichtete Wartung und
liefert wertvolle Informationen zum weiteren
Optimieren von Maschinen und Anlagen.
ELEKTRONISCHES JOBTICKET
RFID (Radio Frequency Identification) ermög-licht
die Echtzeitübertragung von Daten per
Funk zwischen Transpondern und Schreib-
Leseköpfen. In Schlachthaken, Paletten, Ver-packungen
oder Maschinenteilen integrierte
Transponder kommunizieren bidirektional mit
Schreib-Leseköpfen an Verarbeitungs- oder
Verpackungsstationen. So beinhalten etwa ab
Werk in Slicer-Messer integrierten RFID-Chips
neben Geometriedaten der Schneiden auch
die zugehörigen Schärfungsprogramme sowie
deren verschlüsselte Artikel- und Seriennum-mern.
Ein im Schärfungsmodul installierter
RFID-Schreib-Lesekopf liest die Messerdaten
ein, identifiziert das Messer, führt das zugehö-rige
Schärfungsprogramm aus und aktualisiert
Maschinennutzungsgrade zu erhöhen,
energieeffizienter zu arbeiten oder fle-xibler
auf Marktveränderungen reagieren zu
können. In einer Smart Factory sollen Produkte
und dezentrale Maschinen miteinander kom-munizieren,
sich selbst organisieren, steuern
und kontrollieren. Eine grundlegende Voraus-setzung
dafür ist die permanente Verfügbar-keit
der Zustandsdaten von Produkten, Ma-schinen,
Antrieben, Lagern usw. Diese Aufgabe
übernehmen sogenannte Smarte Sensoren. Sie
verfügen neben dem eigentlichen Sensor zur
Erfassung von Messgrößen auch über inte-grierte
Mikroprozessoren zum Aufbereiten
und Aufarbeiten von Signalen. Neben Tempe-raturen,
Stromaufnahme, Drehmoment und
Druck erfassen sie auch Gase und mikrobielle
Verunreinigungen.
Die klassische Wartung nach festen Intervallen
oder Betriebsstunden erfolgt aus Sicherheits-gründen
meist zu früh und verkürzt so unnö-tig
die Laufzeiten von noch intakten Bauteilen,
wie Antriebe, Wellen oder Lager. Damit verlie-
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