Fotos: Messe Stuttgart, Colourbox.de
WURSTHÜLLEN
bezeichnung“ (bei beiden sind Naturdärme
als Wursthülle obligatorisch) lässt sich viel
Spannendes berichten, ebenso über hausge-machte
Spezialitäten und eigene Traditions-rezepturen.
Viele Betriebe zeigen dafür schon
auf sozialen Kanälen Flagge, etwa mit Rezep-ten
und Warenkunde.
3. TRANSPARENT SEIN
Wo leben die Tiere, von denen unsere Lebens-mittel
stammen? Wie wird es verarbeitet, wie
wird Wurst hergestellt? Diese Themen sind für
die Kunden immer wichtiger. Und: Regiona-lität
bleibt ein ganz starkes Verkaufsargument.
Warten Sie nicht, bis ihre Kunden fragen – in-formieren
Sie aktiv über Lieferanten, Rezep-turen
und ihr Team. Lassen Sie es dabei gern
menscheln und zeigen sie Gesicht.
4. MIT NACHHALTIGKEIT PROFILIEREN
Jede überflüssige Verpackung wird von Kun-den
heute kritisch gesehen. Das gilt auch für
die Wursthülle. Naturdarm ist eine Ressource
der Natur, muss nicht hergestellt werden und
wird mitgegessen. „Die Nachfrage der Konsu-menten
nach natürlichen Rohstoffen macht
sich bei unseren Mitgliedsbetrieben deutlich
bemerkbar“, sagt Heike Molkenthin, Vorsit-
zende des Naturdarm-Verbands. „Unser Pro-dukt
ist keine Massenware und stellt etwas
höhere Ansprüche an die Verarbeitung. Ge-rade
das macht die Wurst unverwechselbar,
gibt ihr das typische Aussehen. Der Betrieb
profitiert von der höheren Wertschöpfung“,
ergänzt sie. Zudem ist Naturdarm wichtiger
Bestandteil der Nose-to-tail-Philosophie, bei
der aus Respekt vor dem Tier möglichst alle
Schlachterzeugnisse für Lebensmittel verwen-det
werden.
5. NEUE KONZEPTE AUSPROBIEREN
Wie lassen sich Mehrwegkonzepte mit den
Hygieneanforderungen vereinbaren? Ist die
Papiertüte eine gute Alternative zu Plastik?
Nicht einmal Experten sind sich einig, ob
es optimale Lösungen gibt. Was können Sie
tun? Haltung zeigen und neue Wege gehen.
Tauschen Sie sich mit Kollegen aus, diskutie-ren
sie die Themen in der Innung. Probieren
Sie aus, welche Möglichkeiten Sie in ihrem
Betrieb umsetzen können. Machen Sie erste
Schritte und bleiben sie offen für Optimierun-gen.
Auch diese Themen bieten gute Ansätze
für den Dialog mit Kunden.
6. AUF AKTUELLE TRENDS SETZEN
Jede Zeit hat ihre Foodtrends – viele davon
lassen sich für den eigenen Betrieb nutzen.
So gibt es inzwischen viele Wurstkreationen
mit einem ausgewiesen hohen Proteingehalt
– ein Argument, das vor allem bei „Body-Sha-pern“
zieht. Kurkuma, Zimt und Kreuzkümmel
lösen gerade Chia und Chili als Trendzutaten
ab und auch beim Megatrend Poké Bowl
to-go können Fleischerfachgeschäfte gut
mitmischen. Handwerksbetriebe sind hier
gegenüber der Industrie sogar klar im Vor-teil:
Der Vorlauf ist kürzer, die Mengen kleiner
– und das Feedback kommt direkt zurück.
7. ERLEBNISSE BIETEN
Zugegeben: Die Generation unter 30 fin-det
(noch) eher selten ihren Weg direkt ins
klassische Fachgeschäft. Seien Sie deshalb
als Unternehmer auf der Höhe der Zeit und
kreativ und bringen Sie ihr Angebot dorthin,
wo Sie ihre potenzielle Zielgruppe treffen.
Mobilisieren Sie ihr Business, etwa mit einem
coolen Foodtruck, und zeigen Sie bei jungen
Events Präsenz. Eine echte Erfolgsstory liefern
auch Nehle und Simon Karcher von „Karcher
– Dein Metzger“, dem diesjährigen Gewinner
des Innovationspreises „Wurst hat Zukunft“
des Naturdarmverbandes. www.naturdarm.de
„Mit dem ‚Geschmacksfuhrwerk‘ rocken wir
den Wochenmarkt in Bruchsal. Unser Ver-kaufswagen
ist die Bühne für unsere geilen
Fleisch- und Wurstwaren – Meatlove auf
Rädern! Jeder Einkauf sollte heute ein kleines
Erlebnis sein. Immer ein offenes Ohr und vor
allem tolle Zubereitungsideen zu haben, ist in
unserem Beruf entscheidend. Wichtig sind uns
auch Authentizität und Transparenz. Mit einem
lockeren Spruch auf den Lippen haben wir
schon so manchen Kunden für uns gewinnen
können.“
Nehle und Simon Karcher,
Karcher – Dein Metzger, Neibsheim
Allianz in Sachen Natur
Der Zentralverband Naturdarm (ZVN) vertritt
seit 1947 die Interessen der deutschen Spe-
zialfirmen, die sich mit Handel und Verarbei-tung
von Naturdärmen beschäftigen. Die
Mitglieder sind mit etwa 6.000 Mitarbeitern
rund um den Globus aktiv. Seit Jahren in-vestiert
der ZVN ein namhaftes Budget in die
mehrfach ausgezeichnete Kampagne „Rettet
das Wurst-Kulturerbe“. Junge Käuferziel-
gruppen stehen dabei im Fokus.
Die Facebook-Seite „Bock auf Knackwurst“
hat fast 20.000 Fans und auch die Website
www.naturdarm.de erscheint nun in einer
neuen Gestaltung. Mit dem Innovationspreis
„Wurst hat Zukunft“ werden kreative Ideen
rund um die Wurst ausgezeichnet. Partner des
Awards ist der Deutsche Fleischer-Verband.
Der ZVN versteht sich als kompetenter Part-ner
des Handwerks. Kontakt: Sabine Zachow
(Fachreferentin), Tel.: (040) 37 47-190,
E-Mail: zentralverband@naturdarm.de
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