Ein ESszimmer für alle
ESSLINGEN 28 5/2019
Der Verzehrbereich heißt „ESszimmer“.
Der Markenname ist eine Idee von
Ladenbau-Berater Daniel Schwarz von
Aichinger. Hier gibt es unterschiedliche
Stühle, verschiedene Bänke, Ledersofas und
ein großes Stufen-Sitzpodest mit Panorama-blick
auf den neu gestalten Bahnhofsplatz.
Inmitten des stylischen Industriedesigns ste-hen
große Kunstbäume und Skulpturen, die
Wände sind mit phantasievollen Tapeten
oder Backstein gestaltet. Zu den 150 Sitz-plätzen
kommen Steh- und Hockplätze im
Erdgeschoss sowie 60 Plätze im Freien. Dass
alle tatsächlich zum Verzehr und nicht nur
zum Chillen genutzt werden, hat die Planung
vorherbestimmt: Der Hauptzugang liegt ne-ben
der Heißtheke. Die Renner sind Klassiker:
Fleischkäs-Weck, Fleischküchle, Schnitzelsand-wich.
Damit der Fleischkäse aus der Eigenpro-duktion
auch optisch als etwas Besonderes
Foto: Aichinger
wirkt, liegt er auf der „Platte 74“ – eine Weiter-entwicklung
der Heißen Theken von Aichinger.
Diese Präsentationsform braucht kein Wasser-bad,
verursacht keine von Dampf beschlage-nen
Scheiben und kann mit verschiedenen
Töpfen, Pfannen oder direkt mit dem Produkt
belegt werden. Dass hier frisch gekocht wird,
signalisiert zudem die übergroße Abzugs-
haube über der offenen, voll einsehbaren
Küche. Die rundum verschlossene Salattheke
daneben vermittelt die Botschaft „Frische“.
IMBISS-UMSATZ GESTEIGERT
Die Gliederung der 12 m Bedientheke zeigt,
womit Geld verdient werden soll: eine Hälfte
für Fleisch und Wurst, die andere für Imbiss
und Mittagstisch. Wie viel Abverkauf sich
Häfele hier erwartet, offenbart auch die
Größe des Kühlhauses: Mit 6 m Breite über die
Länge der Frischetheke hin reicht es über die
Maße eines Filialkühlraums deutlich hinaus.
Nach den ersten 100 Tagen zog Geschäfts-führer
Max Häfele eine positive Bilanz – über
30 % Umsatzzuwachs. Sehr stark hätten Im-biss
und Wursttheke zugelegt. Der neue Mit-tagstisch
mit verschiedenen Menüs zur Wahl
bis 7,50 E brachten vom Start weg über
100 Essen am Tag. Damit die Wachstumsge-schichte
weitergeht, sind u. a. After-Work-Partys
geplant. Damit sollen Verkaufszeiten von 17 bis
20 Uhr zwei- bis dreimal im Monat zusätzlich
belebt werden.
Um den Ertrag weiter zu steigern, werden neue
Snacks entwickelt und die Preisgestaltung
überdacht. „Wer bei uns einen Fleischkäs-Weck
kauft, zahlt meist weniger als 2,50 E – verkauft
wird dabei nach Gewicht und 100 g Fleischkä-se
kosten 1,49 E. Dabei verlangen Supermärk-te
und Fastfood-Filialisten für vergleichbare
Pro-dukte oft wesentlich mehr“, sagt Max Hä-
FLEISCHER MIT ERFOLG