Fotos: Sven Tholius
Mitte März kämpften sie in Belfast
um den Titel, den schließlich
der irische Gastgeber gewann.
Zwölf Nationalteams traten an, um in
drei Stunden und 15 Minuten ein halbes
Rind, ein halbes Schwein, ein Lamm und
fünf Hühnchen zu zerlegen, zu schneiden
und nach dem From-nose-to-tail-Prinzip
ein vielfältiges, kreatives Angebot an ver-edelten
Fleischspezialitäten hübsch auf
einem 7 m langen Buffettisch anzurich-ten.
Während das in den Proben zeitlich
nie gelang, war das Team im Wettkampf
sogar ein paar Minuten eher fertig als
nötig. Trotz des Drucks brachte es 90 sehr
kreative Feinkostprodukte zustande, z. B.
einen „getrüffelten Schweinefuß“.
Es sei gelungen, die Tradition des Hand-werks
zu bewahren und zugleich moder-ne
Produkte zu präsentieren. Ein Großteil
des Teams lernte sich beim zweiten Kurs
zum Fleisch-Sommelier in Augsburg An-fang
2017 kennen und wurde vom Verein
Fleischsommelier Deutschland e. V. zu-
sammengestellt. „Wir sind zufrieden mit
unserer Leistung, weil wir Neulinge in die-sem
Metzgerwettbewerb gewesen sind“,
sagt Metzgermeister Michael Moser. Für
seinen Freisinger Kollegen Steffen Schütze
zählt etwas anderes: „Der Austausch mit
Kollegen aus den anderen Teams war sehr
wertvoll. Nun kann ich meinen Auszubil-denden
etwa ein internationales Praktikum
in Neuseeland vermitteln. Das ist wichtig,
um guten Nachwuchs zu bekommen.“
Ein Umstand schmerzt nicht nur das
Team, sondern auch Teamcaptain Dirk
Freyberger: nicht das verpasste Sieger-podest,
sondern, dass es keine Infor-mationen
über die Ergebnisse der
einzelnen Disziplinen
gab. „So kann ich mich
auch nicht verbessern“,
sagt er.
Eines aber haben die
„Fleischwölfe“ erreicht:
eine hohe Aufmerksam-keit
für das Fleischerhand-werk
zu schaffen und Vor-bilder
für den Nachwuchs
zu sein. Denn: 2020 findet
die WBC in Paris oder in
Kalifornien
statt. mth
www.butcherwolfpack.de
KREATIVE
„FLEISCHWÖLFE”
Obwohl es bei der ersten Teilnahme eines deutschen Teams bei einer
„World Butchers Challenge“ (WBC) nicht für einen Platz auf dem
Siegertreppchen gereicht hat, können die zehn „Fleischwölfe“ und eine
„Fleischwölfin“ stolz auf ihre Leistung sein.
8 3/2018