Seit März Fleischermeisterin: Janet Bingener und ihr Vater Guido.
3/2018 23
Fotos: Fleischerei Bingener, Theimer
er die Räucherkammer seines Vaters zur Ver-edelung
des Knochenschinkens. Zudem habe
er schon immer ein Faible fürs Kochen und
Backen gehabt, weshalb die Fleischerei auch
in Sachen Catering und Mittagsgeschäft gut
aufgestellt ist. Und so scheint es, dass der Vater
seiner Tochter neben der Zielstrebigkeit auch
die Liebe zum Beruf weitergegeben hat.
IN ALLER MUNDE
2015 investierte die Familie und zog im Juni aus
der damaligen Fleischerei mit kleiner Wurst-küche
ins heutige – von der Verkaufsfläche
her dreimal so große – Geschäft gegenüber
ein. „Die Fleisch- und Wursttheke allein ist
dreimal so lang wie die Theke inkl. Heißer
Theke damals“, betont Guido Bingener. Gab es
zuvor 14 Sitzplätze, finden Hungrige vor allem
in der Mittagszeit nun 48 Plätze innen sowie
rund 50 Plätze vor dem Laden bei schönem
Wetter vor. Mit der Vergrößerung ging der
Ausbau des Mittagsgeschäftes einher, was zu
einem höheren Umsatzanteil von gut einem
Drittel mehr als vorher führte. Gekocht und
gewurstet wird in der ehemaligen Fleischerei.
„Täglich gibt es bei uns zwei vorher bekannte
und zwei weitere Gerichte zur Wahl, davon ein
vegetarisches und eine täglich wechselnde
Suppe“, sagt Janet Bingener. Im Schnitt sind
das 150 bis 200 Essen pro Tag. Das Essen der
Bingeners schmeckt den Siegerländern wohl,
denn Cateringaufträge an den Wochenenden
sind nicht rar. „Wir haben über 40 rechteckige
Chafing-Dishes und nehmen Aufträge bis
340 Personen an. In Einzelfällen kriegen wir
auch mehr Leute satt“, sagt ihr Vater.
Von den rund 22 Mitarbeitern arbeiten der
Chef selbst, zwei Gesellen, zwei Azubis und
ein Koch in Produktion und Küche. Aktuell
gibt es vier Azubis. 95 % der Spezialitäten in
der Theke werden selbst hergestellt. Die Basis
dafür ist Schweine- und Rindfleisch (ca. 1,2 t/
Woche) von Tieren aus der Region um Borken
von Bauern, die das Futter dafür selbst herstel-len.
Geschlachtet werden die Tiere im priva-ten
Schlachthof Tummel in Schöppingen. Seit
etwa 30 Jahren verkauft die Fleischerei Fleisch
und Wurst auch mobil. Von dienstags bis sams-tags
sind zwei Verkaufsanhänger auf sieben
Wochenmärkten im Einsatz.
Eine neue Leberwurstvariante brachte Janet
Bingener aus dem Meisterkurs mit – und die
kommt gut an. Ebenso wie viele andere Spe-zialitäten:
Herzschinken aus der Oberschale,
kernige Haus- und Ringsalami, die luftgetrock-nete
Polnische Mettwurst mit Kümmel und
Lauch, der Kreuztaler Ring u.v.m. Zudem gibt es
Antipasti, frische Feinkostsalate, Frischkäsezu-bereitungen
und viele andere regionale Artikel
wie Nudeln, Gewürze oder den „Kindelsberger“-
Rieslingsekt. Ihren Meistertitel feierte Janet
Bingener vier Wochen lang mit der pinkfarbe-nen
„Tussi-Bratwurst“ nach dem Rezept von
Nadine Fuchs aus Franken. Davon erfuhr sie
via Facebook und testete sie aus. Auch auf
Instagram ist die Fleischerei nun auch. mth
www.fleischerei-bingener.de
ERFOLGSFAKTOREN
Kundennähe und Freundlichkeit
Geschlossenes Auftreten des Teams
Standardisierte Produkte gleicher Qualität
Etabliertes Catering und Mittagsgeschäft
Große Auswahl an Wurstspezialitäten
Transparenz beim Bezug des Fleisches
PROFI-PARTNER
Gewürze: Fuchs, Frutarom Savory
Solutions (Wiberg),
AVO-Werke,
Eppers
Füller:
Vemag
www.avo.de
Maschinenbau
Kochkessel: Bastra
Kombidämpfer: Rational
Kutter: K+G Wetter
Ladenbau: Kramer Ladenbau
Räuchertechnik: Bastra
Schneidetechnik: Bizerba
Spültechnik: Meiko
KREUZTAL
FLEISCHER MIT ERFOLG