Fotos: Polster
AUS DER PRAXIS
SPEZIALITÄTEN
AUS DEM GLAS
Bestes Fleisch, traditionelle Zubereitung,
Ideenreichtum und ausgezeichnete
Qualität – dafür stehen die sächsischen
Handwerksbetriebe. Dieser Philosophie fühlt
sich auch die Fleisch- und Wurstwaren AG in
Rochlitz, seit über 60 Jahren am Markt tätig,
verpflichtet. Sie verarbeitet und verkauft hoch-wertige
Fleischerzeugnisse und Wurstwaren
aus eigener Produktion. Die alteingesessene
Traditionsfirma ist für ihre hochwertige Fleisch-
und Wurstwaren über die Ortsgrenzen hinaus
anerkannt.
REGIONALE WERTSCHÖPFUNG
Aus der im August 1958 von drei Rochlitzer
Privatfleischern gegründeten Produktions-genossenschaft
des Handwerks (PGH) des
Fleischerhandwerks Rochlitz wurde nach der
Wende 1992 eine GmbH. 1996 erfolgte deren
Umwandlung in eine AG. 2012 übernahm die
Unternehmensgruppe Hänchen die Firma
mehrheitlich. Seit Februar 2012 ist Wilfried
Hänchen – Vorstandsvorsitzender der Gruppe
mit 480 Mitarbeitern – der Rochlitzer Fleisch-
und Wurstwaren AG (RFW). Seitdem inves-
tierte die Gruppe in Rochlitz rund 1,5 Mio. E
in Immobilien und Maschinen, die den EU-Standards
entsprechen. Im Oktober 2008 hatte
die Landesdirektion Chemnitz das Unterneh-men
als Verarbeitungsbetrieb für den inner-gemeinschaftlichen
Handel zugelassen. Über
die Jahre hinweg habe man „auf Basis strate-gischer
Überlegungen“, so Wilfried Hänchen,
die Geschäftsfelder erweitert und u. a. eine
erfolgreiche Konservenproduktion etabliert.
nen und zeitlich unabhängiger produzieren.
Dafür wurden ein Auslieferungslager für die
Konserven angebaut sowie das überregionale
Verkaufsteam personell erweitert. Als neuen
Wirtschaftszweig konzentriert man sich nun
auf die Konservenherstellung hausgemach-ter
Wurstspezialitäten und Eintöpfe im Glas.
Wichtig dabei sei die Qualität des Ausgangs-materials.
Daher stehe man in engem Kontakt
zu den heimischen landwirtschaftlichen Pro-duzenten.
Das Motto: „Bestes aus der Region
für die Region – Wurst und Fleisch verarbei-tet
in Sachsen“. Man achtet dabei u. a. auch
auf eine kontrollierte, artgerechte Tierhaltung
und das die Fütterung auf Basis heimischer
Rohstoffe erfolgt. Wurst sei in Deutschland,
laut Wilfried Hänchen, nach wie vor eine regi-onale
Sache und Fleisch ein Naturprodukt. Nur
ein Fleischermeister könne die Herstellung so
individuell steuern, dass stets die höchste
Qualität als Ergebnis am Ende des Produk-tionsprozesses
stehe. Seit Herbst 2015 wen-det
man die Sous-vide-Produktion und die
Niedertemperatur-Garung zur Verbesserung
der Produktqualität an. Die Konserven werden
nach altbewährten Rezepturen mit natürlichen
Gewürzen hergestellt. Verarbeitet werden aus-schließlich
sorgfältig ausgesuchte und kontrol-lierte
Zutaten. Durch das 2015 eingeführte Her-stellungsverfahren
mit einem Asca-Autoklaven
sind die Glaswaren auch ohne Kühlung lange
haltbar. Damals hatte man die Wurstspezialitä-ten
auch erstmals beim Qualitätswurst-Wett-bewerb
des Sächsischen Fleischer Innungs Ver-bandes
(SFIV) eingereicht. Zahlreiche Medaillen
in Gold und Silber wurden errungen.
DER HEIMAT VERPFLICHTET
2016 hat die RFW AG einen Marken-Lizenzver-trag
mit „Sachsen-Glück" abgeschlossen. Die
Marke fühlt sich der Tradition und sächsischen
Heimat verpflichtet und stellt unter Beweis,
dass sich ehrliche, nachhaltige Landwirtschaft,
höchster technischer Wissensstand und ge-lebter
Tier- und Verbraucherschutz durchaus
vereinbaren lassen, so Wilfried Hänchen. Denn:
Das Bestreben der RFW sei es, dem eigenen
Anspruch „tägliche Frische in Zerlegung und
Herstellung qualitativ hochwertiger Fleisch-
und Wurstwaren aus Rochlitz", auch künftig
Rechnung zu tragen und durch gleichblei-bende
Spitzenqualität das Vertrauen der Kun-den
zu binden. Dr. Michael Polster
www.fleischerei-rochlitz.de
In der Region zwischen Chemnitz,
Leipzig und Dresden am
Fuße des Erzgebirges liegt die
Kreisstadt Rochlitz. Dort punktet
Wilfried Hänchen bei Rochlitzer
Fleisch- und Wurstwaren auch mit
Spezialitäten aus der Konserve.
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Die Vermarktung von Klassikern wie Leber-,
Blut- und Bratwurst in Gläsern sei in vielerlei
Hinsicht vorteilhafter als nur Frischware über
die Theke zu verkaufen, an der man aber
weiterhin festhalte, so Wilfried Hänchen. Mit
der Herstellung der haltbaren Glaskonserven
könne man einen viel größeren Markt bedie-