Foto: Colourbox.de Fotos: Colourbox.de, Faktenkontor
Der bisherige Höchststand von 90 %
wurde ein Jahr zuvor erreicht. Frauen
sind dem Social Web deutlich stär-ker
zugewandt (89 %) – unter den Männern
sind es 78 %. Das zeigt der Social Media Atlas
der Hamburger Kommunikationsberatung
Faktenkontor und des Marktforschers Toluna,
für den 3.500 Onliner ab 16 Jahren repräsenta-tiv
mittels eines Online-Panels zu ihrer Social-
Media-Nutzung befragt wurden. Mit 29 %
nutzen rund drei von zehn Onlinern Soziale
Medien sowohl privat als auch beruflich. 55 %
sind nur privat im Social Web unterwegs. Unter
der Woche erfolgt diese private Nutzung vor
allem abends, am Wochenende allerdings den
ganzen Tag über.
„Unternehmen sollten sich bewusst sein, dass
Social-Media-Kommunikation vor allem außer-halb
klassischer Bürozeiten erfolgt, und das
in ihrer Digitalstrategie entsprechend berück-sichtigen“,
rät Dr. Roland Heintze, Geschäfts-führender
Gesellschafter und Social-Media-
Experte bei Faktenkontor. „Im schlimmsten
Fall können sich zu genau dieser Zeit Kommu-nikationskrisen
entwickeln. Deswegen ist es
wichtig, die Diskussionen im Social Web über
die eigene Firma 24/7 zu verfolgen. Mithilfe
Künstlicher Intelligenz lässt sich dieses Moni-toring
nicht nur weitgehend automatisieren,
sondern es lassen sich auch mögliche Knack-punkte
vorab identifizieren.“
MOBIL ODER STATIONÄR?
Ob der Weg ins Web 2.0 über mobile Endge-räte
wie Smartphones und Tablets oder statio-näre
Geräte wie Desktop-PCs führt, hängt stark
von der konkreten Anwendung ab: Instagram,
Snapchat und WhatsApp werden überwie-gend
mobil genutzt. Ebenso, wenn auch mit
kleinerem Vorsprung gegenüber dem Desk-top-
PC, Facebook, Twitter und Pinterest. Foren,
Blogs und Stayfriends, die beruflichen Netz-werke
Xing und LinkedIn sowie YouTube rufen
ihre Nutzer hingegen lieber vom Schreibtisch
aus auf.
Nur 15 % der Onliner bleiben den Sozialen
Medien komplett fern. 11 % waren noch nie
im Social Web unterwegs und wollen dar-an
auch in Zukunft nichts ändern. 4 % sind
Aussteiger: Sie haben früher Social-Media-
Angebote genutzt, sich aber daraus zurück-gezogen.
Die häufigsten Gründe dafür sind
KOMMUNIKATION
Social Media Atlas
Der Social Media Atlas erfasst seit 2011
jährlich auf Basis einer repräsentativen
Umfrage die Nutzung Sozialer Medien
in Deutschland und dient als Basis zur
strategischen Planung ihrer Social-
Media-Aktivitäten. Die Studie liefert
belastbare Fakten darüber, welche
Dienste im Web 2.0 von wem wie inten-siv
genutzt werden, welche Themen auf
welchen Kanälen diskutiert werden und
inwieweit Soziale Medien Kaufentschei-dungen
beeinflussen.
www.faktenkontor.de
Die großen Sechs – ein Überblick
(Stand: Dezember 2019)
Facebook: seit 2004; 2,41 Mrd. aktive Nutzer weltweit (6/2019); 32 Mio. in
Deutschland, davon 28 Mio. mit mobilen Endgeräten, 23 Mio. sind täglich aktiv
Instagram: seit 2010; gehört seit 2012 zu Facebook; über 1 Mrd. Nutzer weltweit
(6/2018); 500 Mio. Nutzer täglich weltweit; 25 Mio. Nutzer (in Deutschland) monatlich;
täglich werden über 40.000 Fotos hochgeladen
WhatsApp: seit 2009; gehört seit 2014 zu Facebook; 1 Mrd. Nutzer in 180 Ländern;
58 Mio. (in Deutschland)
Snapchat: seit 2011; Videoclips ohne Nutzerprofil sehen; 203 Mio. Nutzer weltweit
täglich; 6 Mio. in Deutschland wöchentlich, 4 Mio. täglich; 72 % jünger als 24 Jahre;
67 % davon nicht auf Facebook präsent
Twitter: gegründet 2006; 139 Mio. aktive Nutzer weltweit täglich; etwa 2,5 Mio.
Nutzer in Deutschland wöchentlich, 0,6 Mio. täglich; hoher Anteil von Entscheidern
und Führungskräften
Youtube: seit 2005; gehört seit 2006 zu Google; über 1,9 Mrd. angemeldete Nutzer
weltweit im Monat; vor allem 18 bis 34-Jährige; in Deutschland über 6 Mio. Nutzer;
über 70 % der gesamten Wiedergabezeit über Mobilgeräte
allgemeines Desinteresse sowie eine Vorliebe
für persönliche Kontakte und Treffen. Zusätz-lich
führen 34 % der Social-Media-Aussteiger
und 25 % der Verweigerer Angst um ihre Daten
als Bewegründe dafür an, Soziale Medien nicht
zu nutzen. Im Fleischerhandwerk sind es vor
allem Betriebe mit jüngeren Inhabern, die Social
Media als Kommunikationsmittel nutzen.
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