Der Rabe bittet zu Tisch
Beide sitzen mir gegenüber: Michael
Raabe blickt zu seinem Vater Peter:
„Wurstmachen ist sein Ein und Alles.
Ich könnte ihm nichts Schlimmeres antun als
ihn bitten, zu Hause zu bleiben.“ Die Zusam-menarbeit
funktioniere gut und so ist der Deal
für die beiden ein Gewinn. Ohnehin herrscht
hier, wie in den meisten anderen Handwerks-betrieben,
Personalmangel. Michael Raabe
sagt: „Schon 2018 hatten wir arg zu kämpfen,
das hat sich nicht geändert. Bevor wir eine
weitere Filiale eröffnen können, müssen wir
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Filialen
Fotos: Sievers
PINNEBERG
ERFOLG
NEUDORF
Ochsen grillen auf Helgoland oder vier Grillstände und einen Ochsengrill beim Appener Familientag mit 30.000
Gästen – für die Pinneberger Fleischerei Raabe sind Herausforderungen gemacht, um sie anzunehmen.
die Abläufe und den Aufwand hier mit den
derzeitigen Mitarbeitern schaffen.“ Michael
Raabe, der das Unternehmen 2013 von seinem
Vater Peter übernommen hat, scheut keine
großen Events. Sein Vater zieht davor den Hut:
„Der Aufwand ist enorm. Ich finde das beacht-lich,
was er da leistet.“ Peter Raabe, der die Flei-scherei
1970 von seinem Onkel übernommen
hat, hat nach der Übergabe an seinen Sohn
seinen Beruf zum Hobby gemacht und unter-stützt
die Fleischerei mehrmals in der Woche.
Seit 2015 betreibt die Fleischerei neben dem
Hauptgeschäft mit Produktion eine Filiale.
„Das passte wirklich gut“, sagt Michael Raabe,
„ein ansässiger Bäcker, der in einem Nachbarort
eine Bäckerei mit einem kleinen Supermarkt
und einer Fleischtheke betreibt, suchte jemand
mit Fleischkompetenz. Denn die Fleischtheke
bekam er nicht gut in den Griff. Und der neue
Partner sollte ein Handwerksbetrieb sein.“
ERFOLGSFAKTOREN
Qualität durch Frische
„Wurst ist unsere Stärke“
Ehrlichkeit, auch gegenüber den Kunden
Traditionsfleischerei mit gutem Ruf
Mehrere Standbeine
30 1/2020 FLEISCHER MIT