Fotos: Edna International
ANREIZE SCHAFFEN
Regionales Superfood, Cross-Selling oder mehr Umsatz durch Optik? Im Interview
gibt Sandra Stöckle von Edna International praktische Tipps zu diesen Schlagworten.
INTERVIEW
Die Heiße Theke ist ein Muss. Wie gelingt es
Fleischereien nach dem Motto „Umsatz durch
Optik“ mehr zu erwirtschaften?
Neben der optischen und räumlichen Ab-trennung
von Heißer Theke und Wurst- bzw.
Fleischtheke, sollte es, wenn möglich, Sitz-
oder Stehplätze zum Verzehr direkt vor Ort
geben. Täglich wechselnde Produkte oder
Tagesmenüs, geschmackvoll und reizvoll im
richtigen Licht präsentiert – auch mit Gemüse
oder Salat –, steigern die Aufmerksamkeit der
Kunden. Möglichst kurze Standzeiten, der Ein-satz
von Angebotsständern oder Bildschirmen
sowie nachhaltiges Verpackungsmaterial für
das To-go-Geschäft sind weitere wichtige
Punkte. Es müssen nicht immer nur Kaiser-semmeln
sein; man sollte die Vielfalt an Back-waren
voll ausnutzen. Wer etwa Brötchen in
einer größeren Variante wählt und als XXL
zum deutlich höheren Preis verkauft, steigert
seinen Gewinn. Mit Hot Dogs oder Burgern
spricht man junge Kunden an.
In anderen Bereichen des Außer-Haus-Mark-tes
ist Cross-Selling die Regel. Warum und
wie können Fleischereien auch mit süßen
Angeboten punkten?
Süße Plunder, Donuts oder Muffins sind für
Metzgereien interessant, die eine Schule
oder Kita in der direkten Umgebung haben
oder Kunden umliegender Firmen mit einer
Zwischenverpflegung verwöhnen möchten.
Da Kunden in Metzgereien eher nicht mit
süßen Angeboten rechnen, schafft man durch
deren gezielte Präsentation einen Kaufanreiz
und ergänzt sein Angebot über den ganzen
Tag hinweg sinnvoll – vorausgesetzt, es ist kein
Bäcker in der Nähe. Gibt es auch Coffee-to-go,
lässt sich der Umsatz so leicht steigern.
Welche Vorteile hat geschnittene Ware im
Alltag an der Theke?
Einfaches und schnelles Handling durch auf-tauen,
belegen und verkaufen. Die Produkte
sind sofort ohne großen Personalaufwand
einsetzbar, kalkulationssicher und hygienisch
sauber, da nichts bröselt.
Ein Dauertrend ist das Thema Nachhaltig-keit.
Sie bieten regionales Superfood an – im
Gegensatz zu Chia-Samen oder Gojibeeren.
Warum?
Ein Fleischer vor Ort steht für Rationalität,
Qualität, Frische und Nachhaltigkeit. Hier
geht es um die Verarbeitung der Tiere aus der
Region, das damit verbundene Tierwohl oder
die geringere Klimabelastung durch den Weg-fall
langer Transportwege. Viele Metzgereien
bieten ohnehin regionale Waren wie Eier,
Nudeln oder Käse an – oft aus biologischem
bzw. nachhaltigem Anbau. Was passt da
besser dazu als regionales Superfood? Das
möchten auch wir unterstützen und bieten
daher etwa ein Baguette an, das zu 100 %
aus Roggensauerteig hergestellt wird, oder
Spezialitäten aus dem Better Life-Sortiment
wie unser Haferbrötchen oder das glutenfreie
„2ab Urweizen-Brötchen“.
Warum sollten Kunden aus dem Fleischer-handwerk
Catering und Partyservice anbieten?
Weil es ein aufstrebender Geschäftsbereich
ist. Unsere Kundenanfragen steigen hier stark,
die Nachfrage ist groß und nimmt weiter zu.
Metzgereien sollten ihre frischen Fleisch- und
Wurstwaren und Convenience-Produkte über-legt
und gezielt in Kombination einsetzen.
Wir bieten z. B. süßes und herzhaftes Finger-food,
Mini-Brötchenmischkisten oder Burger
in 5 und 4 Inch für BBQ-Events oder andere
Großveranstaltungen an. Interessierte berät un-sere
auf Fleischer bzw. Metzgeranfragen spezia-lisierte
Kollegin Melanie Schutzbier. mth
Vielen Dank für das Gespräch.
www.edna.de
Sandra Stöckle
ist bei Edna
International für
den Bereich Online Sales verantwortlich.
34 6/2019