Fotos: Theimer, Deutscher Fleischer-Verband
Beim 131. Deutschen
Fleischerverbandstag
in Sinsheim wählten
die Mitglieder und
Delegierten ihr Präsidium
für weitere fünf Jahre.
Neu ist die zweite Frau
in diesen Reihen,
Dagmar Groß-Mauer.
DFV-VERBANDSTAG
GESCHLOSSEN GESTALTEN
Nach dem pandemiebedingt reduzierten
Verbandstag 2020 in Fulda, trafen
sich die Teilnehmer in diesem Jahr wieder
drei Tage in Präsenz zum Austausch. Der
Gastgeber war die Fleischer-Innung Rhein-
Neckar um Obermeister Rüdiger Pyck. Applaus
brandete für ihn besonders auf, als er DFVPräsident
Herbert Dohrmann einen Scheck in
Höhe von 2.000 Euro für die vom Hochwasser
geschädigten Fleischereien im Ahrtal und
NRW übergab.
Die Herausforderungen für das Fleischerhandwerk
sind weiterhin vielfältiger Natur: Fachkräfte
und Ausbildungsmangel, Tierwohl, die
Zukunft der Landwirtschaft, Ungleichheiten
zwischen Fleischerhandwerk und industrieller
Fleischverarbeitung, Klimaschutz und Nachhaltigkeit,
Digitalisierung, Fleischersatz und
-konsum,etc. „Wir werden politisch nur wahrgenommen,
wenn wir absolut geschlossen
auftreten und handeln. Dazu ist es unabdingbar,
dass wir unsere Organisation stärken und
zusammenhalten – miteinander und nicht gegeneinander
arbeiten“, betonte der DFV-Präsident.
Gestaltungsspielräume seien da, auch
mit einer neuen Bundesregierung.
Zum Thema Fachkräfte- und Ausbildungsmangel
sagte er: „Wir müssen uns breit aufstellen,
den Kreis der Adressaten erweitern,
völlig neue Formen der Ansprache erschließen
und neue Wege gehen, z. B. die Anwerbung,
Ausbildung und Integration junger Leute
aus dem Ausland.“ Diesbezüglich stellte der
baden-württembergische Landesinnungsmeis-
ter Joachim Lederer eine Initiative aus seiner
Region vor, bei der junge Menschen aus Indien
nach einem einjährigen Sprachkurs dort,
in Betrieben seiner Innung Lörrach, 2022
eine Ausbildung machen werden. Kritisch sah
der DFV-Präsident Entwicklungen in Sachen
Klima und Klimaschutz, die nicht erneut zu einer
unverhältnismäßigen Belastung kleinerer
und mittlerer Unternehmen führen dürften.
Auch der „undifferenzierten Verteufelung von
Fleisch“ werde man aktiv und informativ entgegentreten:
„Es ist nicht die Frage, ob man
Fleisch isst, sondern welches“, betonte er.
Geehrt: Michael Durst (li.) & Klaus Gerlach (re.). Rüdiger Pyck (l.) mit der Hochwasserspende.
22 6/2021