Fotos: Blümel, Theimer
tische Partnerschaft berichteten. Der Landwirt
aus Steinach bei Mering hat seine Schweinezucht
auf Strohschweine umgestellt. Nach einer
etwa dreijährigen Durststrecke – „viele haben
zu den Strohschweinen ja gesagt, aber
nur wenige wollten höhere Preise dafür zahlen“
– kreuzten sich seine Wege mit Michael
Moser. Eine erste Probeschlachtung wurde
2018 durchgeführt. Das Ergebnis: „Die Qualität
war hervorragend“, so Michael Moser, „denn
Weg gehen wir weiter.“ Der Metzgermeister
und Fleisch-Sommelier aus Landsberg am
Lech, auch Obermeister der dortigen Innung,
verteilte den notwendigen Preisaufschlag von
etwa 30 % über sein ganzes Sortiment. Mit
dem Ergebnis, dass er etwa ein Jahr lang unter
eklatanten Umsatzeinbußen litt. Erst gezielte
Marketingaktivitäten, etwa mit Busfahrten auf
den Hof von Josef Gelb und generell vielen
Kundendiskussionen/-aufklärungen, brachten
die Trendwende. Drei Erkenntnisse gaben die
beiden den Zuhörern mit auf den Weg:
Ein regionaler Metzger kann kein Fleisch
mehr ohne Geschichte verkaufen.
Mit dem Lebensmitteleinzelhandel kann
der Metzger ohnehin nicht konkurrieren; er
braucht ein eigenständiges Angebot.
„ Lieber weniger, aber dafür etwas G’scheid‘s
auf dem Teller.“
So entstehe eine Win-win-Situation für beide.
„Kleine Landwirte erhalten kleine Metzger und
Schlachthöfe. Das gilt natürlich auch umgekehrt“,
betonte Josef Gelb.
LANDFRAU & PINZGAUER-ZÜCHTERIN
Eine Lanze für die Noseto
tail-Verwertung von
Rindfleisch brach Karina
Schwarzbauer im Vortrag
„Von der Weide auf
den Teller“, der dem
Grundsatz „Arterhaltung
durch Aufessen“ folgte.
Die Meisterin der Hauswirtschaft und Referentin
für Hauswirtschaft und Ernährung züchtet
mit ihrer Familie in Steingriff im Landkreis
Neuburg-Schrobenhausen das vom Aussterben
bedrohte Pinzgauer Rind. In ihren Rindfleisch
Seminaren, Workshops und Event-Cookings
weckt sie vor allem Bewusstsein dafür,
dass nicht nur die Edelteile für die Zubereitung
taugen: „Das ist ein Wissen, das haben
unsere Omas noch weitergegeben, aber heute
ist es leider nicht mehr so da.“ Mit Mischpaketen,
MEAT & GREET 2021
MEAT & GREET 2022
Interessierte Teilnehmer und Partnerunternehmen
können sich melden:
Marco Theimer: 089/37060-150,
m.theimer@blmedien.de
Gundula Schwan, management forum
starnberg: 08151/2719-28,
gundula.schwan@management-forum.de
PARTNER
die ab Hof verkauft werden, will die Profi-
Hauswirtschafterin Verbraucher auch für
heute weniger bekannte Teile vom Rind als
Speisenbestandteil begeistern. Die Rezepte
und Ideen dazu liefern ihre Seminare. Auch
Zunge, Hohe Rippe, Kronfleisch „rückwärts“
oder Gulasch von der Wade finden dort wieder
Neuinteressierte.
#BUTCHERFORFUTURE
Auch der Nachmittag
des ersten Tages stand
wie alle Referate und
Vorträge im Zeichen des
übergeordneten Schlagwortes
und Themas der
Nachhaltigkeit. Die Metzgerei
Filser – Der Metzger
aus Altenstadt schlachtet zweimal pro
Woche selbst und stellt 95 % ihrer Produkte
selbst her. Als die Tochter von Metzgermeister
Ludwig Filser beim Auspacken einer Online-
6/2021 13
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