Fotos: Theimer
entschieden – für mich eher überraschend.
Berührungsängste zu dem, was ich mache,
hatte sie nie“, sagt der Vater. Durchschnittlich
25 Schweine, ein Kalb, ein bis zwei Jungbullen
und ein Lamm schlachtet die Metzgercrew pro
Woche. Eine Hälfte davon kommt von einem
Hof nur 500 m entfernt, die andere von einem
Landwirt 3 km weiter. Die Lämmer stammen
vom Hof des Bruders im Ort. Geflügel liefert
ein kleiner regionaler Erzeuger. Schlachttage
sind Montag, Dienstag und Donnerstag. Die
Schweine wiegen zwischen 95 und 100 kg und
bleiben über Nacht im Stall gegenüber der
Schlachträume. Für eine Klasse-A-Sau zahlt der
Metzgermeister den Bauern mehr als den Spit-zenpreis.
Ebenso setzt er auf die Warmfleisch-verarbeitung:
„Den Geschmack von schlacht-warmen
Fleisch in der Wurst bringt man mit
keinem Gewürz hin. Und man braucht ins-gesamt
weniger Phos-phat“,
betont er.
„Spezialitäten sind etwa
Bauerngeräuchertes, wie
es früher auf den umlie-genden
Höfen gemacht
wurde, eine mediter-
rane Haussalami nach
Art einer Cabanossi
oder unsere Rauchteu-fel
sowie grobe Brüh-würstchen,
die kalt
oder warm schme-cken“,
berichtet Maria
Gschwendtner, die ihre
Mutter im Laden unterstützt und viel orga-nisiert.
Die Anteile von Wurst und Fleisch im
Verkauf liegen je bei einer Hälfte. Ab 6 Uhr
morgens kommen die ersten Brotzeitabholer.
Die bestellte Ware wird am Vortag vorberei-tet.
Viele Pendler auf dem Weg zur Arbeit im
Münchner Umland versorgen sich mit Weiß-würsten,
Leberkäse oder belegten Frühstücks-semmeln.
Das Grundstück liegt gegenüber der
Kirche an der Hauptstraße. Es gibt viele Park-
plätze. Zudem profitiert die Metzgerei vom
BBQ-Boom, was sich in einer stärkeren Nach-frage
nach neuen Cuts, T-Bone-Steaks sowie
Brisket oder Bratenstücken zum Smoken zeigt.
GRIABIGE STIMMUNG
Der Landgasthof ist ein Metzgerwirt, wie es
früher hieß. Es gibt etwa 110 Plätze in zwei
Räumen sowie im Sommer rund 30 im Bier-garten.
„Seit die beiden Töchter wieder fest im
Betrieb sind, konnten wir den Mittagstisch in
der Gaststätte wieder mehr beleben“, sagt der
Vater. Mittags isst man hier deftig, aber auch
klassisch. Abends kommen meist Vereine –
eine Wirtschaft für das Dorfleben auf Anfrage.
Eine im Bayerischen Fernsehen vorgestellte
Leber-Nieren-Pfanne mit Bratkartoffeln und
Salat brachte Maria aus ihrem Küchenprakti-kum
mit. Ihre Schwester wandelte sie sommer-lich
zu Leberfleckerl mit Schaschliksauce um.
„Auch Chicken Nuggets würzen und panieren
wir selbst“, betont Sonja Gschwendtner.
Von September bis April gibt es einmal diens-tags
im Monat Kesselfleischessen in Buffetform.
„Dann sind alle Plätze belegt und es herrscht
eine richtige griabige Wirtshausstimmung“, sagt
Maria. „Bei uns gibt‘s Hausmannskost, das was
die Metzgerei hergibt, was wir wollen und
können“, resümiert die Mutter. mth
www.metzgerei-gschwendtner.de
ERFOLGSFAKTOREN
Starker familiärer Zusammenhalt
Eigene Schlachtung und Produktion
Langjährig aktive sowie motivierte
und freundliche Mitarbeiter
Gutes Betriebsklima
Regelmäßiger Austausch mit Kollegen
KONZEPT
LANDGASTHOF & METZGEREI
GSCHWENDTNER –
LANGENPETTENBACH
In zweiter Generation geführter Familien-betrieb
im Landkreis Dachau mit Laden,
Landgasthof, Catering und Mittagstisch.
Lieferung von Mittagessen und Brotzeit
an ein Altenheim sowie ein Unternehmen.
Einige Kunden aus Gastronomie und
Hotellerie sowie Lohnschlachtung.
PROFI-PARTNER
Aufschnittmaschinen: Bizerba, Graef
Bandsäge: Bizerba
Füller: Frey Maschinenbau
Gewürze: Beck Gewürze & Additive,
Raps, AVO-Werke, Frutarom Savory
Solutions/Gewürzmüller, Moguntia
Grillgewürze – Zusatzgeschäft:
Moguntia, Develey
Kassensystem: Bizerba
Kombidämpfer: Rational
Kutter: Seydelmann
Rauchanlage: Bastra
Scherbeneiserzeuger:
Maja Maschinenfabrik
Spültechnik: Winterhalter
Tumbler/Polterer: Rühle
Wolf: Seydelmann
LANGENPETTENBACH
FLEISCHER MIT ERFOLG
4/2019 23