Unternehmen & Konzepte
Neuer Name für The Family Butchers
Die TFB-Unternehmensgruppe
firmiert nun unter dem neuen
Namen „In Family Foods“. Die Umbenennung
ist Teil der großangelegten
Umstrukturierung des Unternehmens,
die seit der Fusion von
Kemper und Reinert vor zwei Jahren
kontinuierlich voranschreitet.
Unter der Holding stehen künftig die beiden
Unternehmensmarken The Family
Butchers (TFB) für tierische Proteine sowie
The Plantly Butchers (TPB) für den Plant-
Based-Bereich. Die neue Firmierung, die
auch Ausdruck einer breiteren Aufstellung
im Markt ist, soll zum einen die Werte der
Holding als Familienunternehmen hervorheben
und durch das vorgelagerte „In“ zum
anderen „Innovation“, „Infinity“ und „Inspiring“
als wichtige Ziele der Unternehmens-
Gesellschafter der nach der Fusion vor zwei Jahren jetzt umfirmierten Unternehmensgruppe sind
Dr. Wolfgang Kühnl (links) und Hans-Ewald Reinert.
gruppe symbolisieren. Das neue Logo beinhaltet
Blau als neue Fokusfarbe der Holding
sowie Rot für TFB und Grün für TPB. Die
beiden Bögen erinnern zudem an die Elemente
einer Proteinkette und symbolisieren
damit den gemeinsamen Nenner als Hersteller
für Lebensmittel auf Proteinbasis.
„Unser Ziel ist es, neue Wege für die Produktion
von qualitativ hochwertigen, nachhaltigen
und natürlich schmackhaften Lebensmitteln
zu finden – und das für heutige
als auch für kommende Generationen. Wir
bündeln daher unsere Aktivitäten und
schaffen ein neutrales Fundament, auf dem
wir unsere beiden Unternehmenssäulen
Wurstwaren und Lebensmittel auf pflanzlicher
Proteinbasis losgelöst voneinander
weiterentwickeln können. Unsere Tradi-
tion und verlässlichen Werte als Familienunternehmen
bleiben dabei jedoch weiterhin
unsere solide Basis“, erklärt Gesellschafter
Hans-Ewald Reinert.
Umfassendes Maßnahmenprogramm
Westfleisch hat mit mehr als 250 Einzelmaßnahmen ein umfassendes Programm gestartet,
mit dem die Genossenschaft ihre Profitabilität steigern will. Hintergrund sei die äußerst heraus-
fordernde Gesamtsituation der Branche, erklärte Finanzvorstand Carsten Schruck.
Der Konzernumsatz ging 2021 im Vergleich
zum Vorjahr trotz nur leicht
rückläufiger Schlachtzahlen um gut neun
Prozent auf 2,56 Milliarden Euro zurück,
wie der Vorstand des Fleischvermarkters
auf dem digitalen „Westfleisch-Tag“ berichtete.
Als Grund wurden die Rahmenbedingungen
mit Pandemie und Afrikanische
Schweinepest angeführt.
Auf der Kostenseite sorgten vor allem
deutlich gestiegene Personal- und Corona
Sonderkosten sowie spürbar höhere
Rohstoff-, Energie- und Logistikpreise für
einen Mehraufwand von mehr als 35 Millionen
Euro. Entsprechend mussten alle
Kernsparten Ergebnisrückgänge verkraften.
Die Weiterverarbeitung mit Wurst,
Convenience und SB-Fleisch erreichte indes
Ergebnisbeiträge oberhalb des Vor-
Corona-Niveaus. So setzte das Tochterunternehmen
Westfalen Land 132.000
Tonnen und Gustoland 45.000 Tonnen ab.
Steigerung der Effizienz
Der operative Cashflow lag nach vorläufigen
Zahlen konzernweit bei 35,0 Millionen
Euro, während der Jahresabschluss
einen Fehlbetrag in Höhe von 12 Millionen
Euro ausweist.
Das Unternehmen erwartet, dass sich
der Wettbewerb weiter verschärfen wird,
so dass man sich „effizienter und leistungsfähiger
aufstellen“ müsse. Hierfür haben
mehrere Teams innerhalb der Genossenschaft
einen „Baukasten mit mehr als 250
Einzelmaßnahmen“ entwickelt. „Neben Effizienzsteigerung
in allen Sparten und
strukturellen Anpassungsmaßnahmen liege
ein Augenmerk im Ausbau der bereits
„erfolgreich besetzten Nischen und Wachstumsfelder“,
erklärte Vorstandsmitglied Johannes
Steinhoff im Rahmen der Veranstaltung.
Und schließlich wolle man seine
Rolle als Qualitätsanbieter ausbauen und
das bedeute mehr Tierwohl, mehr Regionalität
und eine hohe Verlässlichkeit für
heimische Landwirte und Handelspartner,
erläuterte er.
44 4/2022 Fleisch-Marketing