FLEISCHWERKE DES HANDELS • SCHWERPUNKT
Standorte
Bauerngut produziert in Bückeburg und Könnern, Wiefelstede
und in Freienbrink dienen als Logistikstandorte. Zum Unternehmen
gehört auch die Goldswien GmbH.
BÜCKEBURG Fleisch- und Wurstwaren GmbH
gegründet: 1990
Produktionsfläche: 40.000 Quadratmeter
Täglich verarbeitete Menge an Fleisch: 200 Tonnen
Sortiment: rund 300 verschiedene Artikel.
Mitarbeiter: mehr als 850, Azubis: 10
KÖNNERN
gegründet: 1996
Produktionsfläche: 12.500 Quadratmeter
Täglich verarbeitete Menge an Fleisch: 75 Tonnen
Sortiment: regionale Wurstspezialitäten sowie Konserven
Mitarbeiter: rund 300, Azubis: 3
FREIENBRINK
gegründet: 2013
Mitarbeiter: 42
Lagerfläche: 7900 Quadratmeter
Tätigkeiten: Warenannahme, Beschickung des vollautoma-
tischen Hochregallagers, Kommissionierung, Versand
Belieferung der Region Berlin/Brandenburg
WIEFELSTEDE
gegründet: 2015
Mitarbeiter: 36
Lagerfläche: rund 6500 Quadratmeter
Tätigkeiten: Kommissionierung
Belieferung des nordwestlichen Niedersachsens und Bremen
GOLDSWIEN
Gegründet: 1988
Mitarbeiter: 12
Standort: Bückeburg
Tätigkeiten: Erfassung und Vermarktung von Qualitätsfleisch
Die Herstellung regionaler Wurstspezialitäten und Konserven stehen am
Standort Könnern in Sachsen-Anhalt im Mittelpunkt.
zu erhöhen, baut Bauerngut sein Angebot an Regionalprogrammen
mit lokalen Erzeugern kontinuierlich aus.
Auch auf den unverminderten Trend zu Bio geht man bei Bauerngut
ein. So finden Kunden mittlerweile eine große Auswahl an Rind-,
Schweine- und Geflügelfleisch an den Bedientheken und in SB, die
den Kriterien der Haltungsform 4 entspricht. Neutrale Bio-Kontrollstellen
prüfen die gesamte Produktion von der Futtermühle bis zur
Fleischtheke im Hinblick auf die Einhaltung der Bio-Anforderungen
nach der EU-Öko-Verordnung und nach den Richtlinien der Bio-Anbauverbände.
Mit modernen Convenience- und fleischlosen Produkten sowie internationalen
Fleisch- und Wurstspezialitäten wird das Angebot für
den Einzelhändler abgerundet. So gelangen beispielsweise feine italienische
Salami mit Parmesan oder Rindfleisch vom Irish Angus in die
Edeka-Bedientheken.
„Regional ist das neue Bio“
Bernhard Berger ist Vertriebsgeschäftsführer von Bauerngut. Fleisch-Marketing
befragte ihn zu den Entwicklungen im Markt und den Reaktionen seines Unternehmens.
FLEISCH-MARKETING: Bundesweit sinkt der Fleischkonsum. Werden
die Deutschen zu Vegetariern?
BERGER: Wir beobachten zunehmend ein verändertes Konsumverhalten.
Die Mehrzahl unserer Kunden sind tatsächlich flexitarisch
unterwegs. Heute Fleisch, morgen Fisch, übermorgen vegetarisch
oder gar vegan. Möglich wird das nicht zuletzt durch eine
immer größere Auswahl an vegetarischen und veganen Produkten,
mit denen die Verbraucher häufig auch gesundheitsbewusste
Ernährung assoziieren.
FLEISCH-MARKETING: Wie reagieren Sie als Fleischlieferant
auf diesen Trend?
BERGER: Auch wir bedienen natürlich dieses Kundeninteresse.
Wir produzieren längst nicht mehr nur Fleisch und Wurst. Fleischlose
und Käseprodukte, sogar Fleisch- und Wurstersatzprodukte
verlassen täglich unser Haus. Aber hier haben wir durchaus noch
Hausaufgaben. Denn Produktion ist das eine,
Vermarktung – zum Beispiel auch an unseren
Bedientheken – ist das andere. Da sind wir
dran.
FLEISCH-MARKETING: Und wie sieht es mit der Nachfrage nach
Bio- und regionalem Fleisch aus?
BERGER: Wir sehen deutlich, dass immer mehr Verbraucher beim
Kauf von Fleisch inzwischen ganz anders ticken als noch vor zehn
Jahren. Biofleisch ist längst kein Nischenprodukt mehr, wir haben
hier hohe Zuwachsraten. Wenn auch die Nachfrage nach regionalem
Fleisch – am besten noch mit Haltungsform 3 oder 4 – deutlich
stärker steigt als die Nachfrage nach Bioware. Ich würde sofort
unterschreiben, dass regional das neue Bio ist. Dem werden wir
mit einer Vielzahl von regionalen Fleischprogrammen gerecht, die
wir für unsere Kunden direkt in der Region entwickeln.
4/2022 Fleisch-Marketing 21