GRILLEN • TOP-THEMA
Alternativen
im Fokus
Seit mehr als zehn Jahren
untersucht Wiesenhof mit
dem Marktforschungsinstitut
Forsa die unterschiedlichen
Grillvorlieben in Deutschland.
Ein Resultat der aktuellen
Studie: Die junge Generation
grillt besonders gerne.
Insgesamt erfreut sich laut der Studie,
die im vergangen Jahr durchgeführt
wurde, das Brutzeln in Deutschland
weiterhin großer Beliebtheit, denn 91
Prozent der Befragten frönen diesem
Hobby. Mittlerweile grillt knapp ein Drittel
(32 Prozent) sehr oft, was eine Steigerung
von 4 Prozent zum Vergleichsjahr
2009 bedeutet. Insbesondere die junge
Generation in der Altersgruppe der 14-
bis 29-Jährigen steht mit 99 Prozent gerne
am Rost.
Schweinefleisch an der Spitze
Vor allem in den Monaten von Juni bis August
ist die Grilllust ungebrochen: Rund
70 Prozent bevorzugen diese Monate für
dieses Outdoor-Vergnügen. Die Zahl der
Hardcore-Griller, die sich diesen Genuss
das ganze Jahr nicht nehmen lassen, steigt
aber auch weiter an – von 13 im Jahr 2009
auf 17 Prozent.
An der Spitze der Beliebtheitsskala der
Deutschen steht weiterhin Schweinefleisch
(63 Prozent), gefolgt von Geflügel
(58 Prozent). Gemüse (50 Prozent) und
Rindfleisch (49 Prozent) liegen auf den
weiteren Plätzen der Grillrangliste. Am
Die Grafik zeigt, wie sich die Grill-Vorlieben der Bundesbürger seit 2009 verändert haben.
häufigsten liegen Fleischstücke wie Steak
oder Schnitzel auf dem Rost (78 Prozent),
dicht gefolgt von Würstchen (69 Prozent).
Fast neun von zehn Befragten gaben an,
dass sie immer, häufig oder zumindest selten
Würstchen grillen. Bei sieben von zehn
Personen liegen Bratwürste meistens auf
dem Rost. An Popularität gewonnen haben
vor allem Spieße (42 Prozent) und Burger
(15 Prozent). 44 Prozent schätzten die
Convenience und Vielfalt von marinierten
Fleischprodukten. Die beliebtesten Geschmackrichtungen
der Marinaden sind
dabei weiter kräuter-würzig (55 Prozent),
Paprika-Würzung (51 Prozent) und BBQStyle
(38 Prozent).
Auch vegetarische und vegane Fleischersatzprodukte
rücken in den Fokus und
kommen mit 13 Prozent fast doppelt so
häufig auf den Grill wie 2017. Die Generation
der 14- bis 29-Jährigen zeigt sich besonders
interessiert an den Alternativen
(31 Prozent) – am häufigsten mit entsprechenden
Burgern, Steaks und Bratwürsten
vom Rost. Auch andere fleischlose Grilloptionen
– wie Gemüse (50 Prozent) und
Grillkäse (37 Prozent) – finden sich immer
öfter auf dem heißen Rost wieder. Mehr als
die Hälfte aller Befragten (58 Prozent)
verzichtet zumindest manchmal auf
Fleisch. Die Gruppe der Vegetarier und Veganer
(7 Prozent), die sowohl Fisch, als
auch Fleisch beziehungsweise alle tierischen
Produkte komplett von ihrem Speiseplan
gestrichen haben, macht dabei nur
einen verhältnismäßig geringen Anteil
aus. Bei vegetarischem oder veganem
Grillgut steht vor allem Gemüse (55 Prozent)
hoch im Kurs. Erwähnenswert ist
auch, dass bei jedem vierten Fleischesser
nichts Vegetarisches oder gar Veganes auf
den Grill kommt.
Elektrogeräte für die Großstadt
Altersgruppenübergreifend vertrauen die
Befragten am häufigsten auf den Holzkohlegrill.
Allerdings ist die Zahl rückläufig –
von 74 Prozent im Jahr 2011 auf 58 Prozent.
Gasgrills dagegen werden immer
beliebter und konnten in ihrer Nutzungshäufigkeit
zulegen – von 10 auf 29 Prozent.
Elektrogrills werden von 20 Prozent benutzt.
Vor allem in Großstädten kommt der
Elektrogrill zum Einsatz, was vermutlich
darauf zurückzuführen ist, dass dort öfter
auf dem heimischen Balkon gegrillt wird.
4/2022 Fleisch-Marketing 27