anuga 2019
Ein wichtiges Thema in
den Kölner Hallen waren
pflanzliche Alternativen und
Fleischersatzprodukte, die
sich nicht nur an die Vege-
tarier richten, sondern mit
denen auch der wachsende
Markt der Flexitarier
bedient werden soll.
Die Gründe für den Fleischverzicht
oder einen eingeschränkten Konsum
sind eine Mischung aus gesundheitlichen,
ethischen und umweltbezogenen
Gründen wie der Schonung von Ressourcen.
Folgerichtig wirbt Beyond Meat, die weltweit
verbreiteste Marke für pflanzliche
Fleischalternativen, damit, dass die Produkte
nicht nur gut für die Verbraucher sind,
sondern auch für den Planeten. Die Erzeugnisse
schmeckten nicht nur ausgezeichnet,
sie hätten einen höheren Eiweißgehalt, einen
geringeren Fettanteil und weniger gesättigte
Fettsäuren als das tierische Äquivalent.
Während der Produktion benötige man
zudem deutlich weniger Wasser, weniger
Grünflächen, weniger Energie und verursache
weniger Treibhausgasemissionen als
herkömmliche Fleischprodukte, heißt es bei
dem amerikanischen Unternehmen.
Das neueste Produkt im Sortiment ist
Beyond Sausage. Die fleischähnliche Textur
des Erzeugnisses setzt sich aus einfachen
pflanzlichen Zutaten zusammen, die frisch
verarbeitet werden. Erbsen, Faberbohnen
und Reis liefern das Protein, Kokosöl sorgt
für die Saftigkeit und eine Pelle aus 100
Prozent pflanzlichen Algen rundet das Gesamtpaket
ab. Die pflanzlichen Würstchen,
die nun auch in Europa eingeführt werden,
stellten sich an den Ständen von Wiesenhof
und Zandbergen dem Geschmacksurteil
der Fachbesucher.
Pflanzliche Alternativen waren auch ein
großes Thema auf der Innovation Show –
beispielsweise das neueste pflanzliche Produkt
von Moving Mountains. Die Bratwurst
enthält ausschließlich natürliche Zutaten
wie Pfeffer oder Muskatnuss für authentischen
Geschmack und Aroma. Die Beschaffenheit
des Erzeugnisses lehnt sich an die
Tradition an, Bratwürste zu häckseln und
Auf den Ständen von Wiesenhof und Zandbergen konnten Produkte von Beyond Meat gekostet werden.
Pflanzliche
Äquivalente
nicht zu hacken. Ebenfalls bei der Sonderschau
vertreten war Vegini to go von Veggie
Meat. Der Snack ist als Bällchen und Mini-
Laibchen in drei Geschmacksrichtungen im
Becher erhältlich. Die würzigen Paprika-
und die milden Classicbällchen sowie die
schmackhaften Mini-Gemüselaibchen sind
zum kalten als auch zum warmen Verzehr
geeignet. Mit einem Eiweißgehalt von rund
20 Prozent sollen die Produkte auch Fitnessenthusiasten
ansprechen.
Einen anderen Weg zeigt Micarna auf. Das
Schweizer Traditionsunternehmen setzt auf
Insekten als nachhaltige Alternative zu klassischen
Fleischprodukten. „Für uns ist die
Verarbeitung von Insekten keine Konkurrenz
zum Fleisch, sondern vielmehr eine spannende
Ergänzung auf unserem Speiseplan. Bei
uns geht es auch weniger um ganze Insekten
als Teil unserer Ernährung als vielmehr um
die Verarbeitung von Insekten“, sagt Ralph
Langholz. Für den Leiter alternativer Proteinquellen
bei Micarna stellen Insekten „eine
vielversprechende und nachhaltig erzeugte
tierische Proteinquelle für Menschen dar. Sie
haben nicht nur gute Proteinwerte, sondern
auch einen vielversprechenden Fettanteil,
und mit Blick auf die Nachhaltigkeit sind sie
sehr effiziente Futterverwerter“. Auf der Anuga
präsentierte Micarna Pop-Bugs-Produkte,
die aus Mehlwürmern als Proteinlieferanten
hergestellt werden und weitere natürliche
Zutaten wie Karotten, Lauch oder Kicher-
erbsen enthalten.
Die Beschaffenheit des neuen Produktes von
Moving Mountains lehnt sich an die Tradition an,
Bratwürste zu häckseln und nicht zu hacken.
11/2019 Fleisch-Marketing 29