Das war die anuga 2019
In den Hallen der Anuga Meat
drehten sich viele Gespräche um
neue Produkte, aber auch über
aktuelle und kommende Trends
wurde diskutiert. Neben den
gesellschaftsrelevanten Themen
um Nachhaltigkeit, Müllredu-
zierung und Fleischalternativen,
standen Premium-Segmente,
Convenience, Snackvarianten,
gesunde Ernährung, Regionalität
sowie Tierwohl und Nachver-
folgbarkeit im Fokus.
Neben den gesellschaftspolitischen Themen Nachhaltigkeit, Verpackungsmüllreduzierung und Tierwohl
stießen bei den europäischen Kunden Produkte aus dem Premium-Segment auf großes Interesse.
Nachhaltigkeit und
Premium-Produkte
Bei der Anuga Meat nahmen Exportorientierung
und Internationalität weiter
zu. Während einige namhafte
deutsche Firmen nicht mehr in Köln ausstellten,
wurde das Bild in den Messehallen stark
von Asiaten bestimmt. Insbesondere für den
wachsenden chinesischen Markt, der überdies
von der Afrikanischen Schweinepest gebeutelt
ist, wurden geeignete Fleischlieferanten
gesucht. Bei den europäischen Kunden
standen Produkte aus dem Premium-Segment
hoch im Kurs. Länger gereiftes Fleisch,
Specials Cuts, Wild und Kalbfleisch stießen
auf großes Interesse. Auffallend ist, dass bei
den Absatzkanälen die Rolle des Außer-Haus-
Marktes größer wird.
Auf den deutschen Ständen wurde natürlich
auch über die Konzentrationstendenzen
in der Industrie und die in dieser Konstellation
für viele überraschende Fusion der Familienunternehmen
Kemper und Reinert sowie
den Wilke-Skandal diskutiert. Mit den
sich täglich verdichtenden Informationen
über die unhaltbaren Zustände bei Wilke
nahm die Verstimmung über den hessischen
Betrieb zu, der – da waren sich alle einig – der
gesamten Branche einen erheblichen Imageschaden
beschert hat.
Daher überrascht es nicht, dass auf dem
Stand von QS neben den Haltungsformen und
Tierwohl auch über die Herausforderungen
bei der Vermeidung von Keimen in der Produktionskette
diskutiert wurde – zumal QS
erst kürzlich eine Arbeitshilfe zur Listerien-
Prävention vorgestellt hatte. Diese Arbeitshilfe
für die Schlachtung, Zerlegung und Verarbeitung,
die auf der QS-Website zum Down-
load bereit steht, wurde interessierten Besucher
an die Hand gegeben.
Von Hand geschnittene Rippchen
Bei den Auftritten der deutschen Unternehmen,
welche die gesamte Bandbreite der
Fleischerzeugung – von unverarbeiteten Produkten
über Zubereitungen und Conve-
nience-Erzeugnisse bis zu Spezialitäten – darstellte,
standen mehrere Trends im Scheinwerferlicht.
Kleinemas bot beispielsweise mit
„My Nature“ eine neue Mini-Salami an, deren
Fleisch ausschließlich von dänischen Tieren
kommt, die zu hundert Prozent ohne Antibiotika
aufgewachsen sind. Darüber hinaus werden
die Produkte laut Hersteller mit dem
Clean-Smoke-Verfahren geräuchert, das deutlich
geringere CO2-Emissionen als die herkömmliche
Raucherzeugung verursacht.
Bei Tönnies prägten Tierwohl, Kunststoffreduzierung,
Haltungsformen und CO2-Bilanz
die Gespräche. So präsentierte das Unternehmen
Verpackungsinnovationen, mit denen
der Kunststoffabfall erheblich verringert werden
kann. Überdies wurde die Nachhaltigkeitsarbeit
in den Fragen der Haltungsform
erlebbar gemacht: Die Besucher auf dem
zweistöckigen 360 Quadratmeter großen
Stand konnten sich bei den vier unterschiedlichen
Haltungsformen umschauen und über
die Arbeit der Landwirte informieren. Auf der
Produktseite lag der Fokus auf zwei Snack-
Neuheiten der Marke Tillman’s. Die Leberkäs-
Brezeln im traditionellen bayerischen Markenauftritt
sind ein idealer Snack für die Zeit
rund um das Oktoberfest, und die Single Cuts,
die von Hand geschnittenen Rippchen, bieten
einen intensiven BBQ-Geschmack.
26 11/2019 F leisch-Marketing