Unternehmen & Konzepte
Fotos: Jonas Arens
„Wir wollen für unsere Kunden die Warenpräsentation
nochmals ein Stück weiter
perfektionieren“, begründen Winfried (links)
und Matthias Bungert die Investitionen.
Werte Qualität, Regionalität, Service und
kompetente Beratung durch Fachkräfte unterstrichen
werden und einen modernen Anstrich
bekommen. Entstanden ist ein heller,
einladender Bereich, der trotz der niedrigen
Decke sehr offen wirkt. „Das war für manchen
Kunden natürlich erst einmal ein
Schock, denn die Umstellung von der alten
eher dunklen und rustikalen Anmutung war
schon sehr groß, aber mittlerweile bekommen
wir nur positives Feedback“, berichtet
Thomas Richter, Leitung Frische.
Ein Herzstück des Konzeptes ist die gut
einsehbare Genussmacherküche, in der insgesamt
drei Köche arbeiten, um Produkte für
den umfassenden Prepacking-Bereich herzustellen.
Prepacking spielt beim Wurstan-
mit „Wohlfühlfaktor“ entstehen. Die Energie-
Effizienz wurde beispielsweise durch den
Einbau von neuer Klimatechnik mit besserer
Durchlüftung und auch den Einsatz neuer
Kältetechnik erhöht. Und das alles gelang in
einer gut zweimonatigen Umbauphase mit
relativ kleinen Einschränkungen für die Kunden.
Denn als in der durch Bauwände abgetrennten
Fläche gebohrt, gehämmert und
gefliest wurde, blieb das Sortiment an frischem
Fleisch, Wurst, Käse und Fisch an anderer
Stelle im Markt verfügbar.
Sprechstunde zu
speziellen Themen
Thomas Richter, bei Bungert zuständig für
die Frische, ist ständig auf der Suche nach
Möglichkeiten, das Angebot attraktiver zu
machen. So entstand auch die Idee zu einer
„Fleischsprechstunde“, in der er den
Kunden in Zeiten mit hoher Besucherfrequenz
an einer Sondertheke Produkte zu
einem speziellen Thema – beispielsweise
Scotland-Hill-Erzeugnisse – näherbringen
möchte. Der Kunde kann dort zwar auch
die Ware kaufen, aber im Mittelpunkt stehen
die Information und das Gespräch in
einer entspannten Atmosphäre. So könne
man sich abseits des Alltagsstresses Zeit
für den Kunden nehmen und ihm beispielsweise
erklären, wie der Preis für ein Waygu
Steak zustande kommt, erläutert der
Fleischsommelier das Konzept, das er als
Kundenbindung und Investition in die Zukunft
betrachtet. Die Werbung für das
Event erfolgt mit Plakaten am Markt und
auf den sozialen Medien.
gebot ebenfalls eine große Rolle, denn die elf
Angestellten in der – hinter den Theken gelegenen
– hauseigenen Fleischwarenproduk-
tion arbeiten auch für die Selbstbedienungstruhen.
„Wir produzieren jeden Tag zwischen
1,3 und 1,5 Tonnen“, berichtet Richter und
macht damit deutlich, wie elementar die eigene
Herstellung für Bungert ist, die durch
den Umbau weiter vergrößert wurde – beispielsweise
mit eigener Mozzarella- und Räucherfischproduktion.
Neben der attraktiven Warenpräsentation
standen beim Umbau auch die Arbeitsplatzoptimierung
und die Nachhaltigkeit im
Fokus: Das Arbeiten in den Frischebereichen
ist nun ergonomischer, die Wege kürzer und
die Led-Beleuchtung hilft, dass Arbeitsplätze
Vor der Renovierung setzte das Wittlicher Unternehmen Bungert im Frischebereich auf Rustikalität,
wie der Blick auf die Bedienungstheke im Jahr 2014 zeigt.
6/2022 Fleisch-Marketing 43