2022 | R ÜCKBLICK
Nachhaltige Produktion,
automatisierte Prozesse
und Digitalisierung in allen
Bereichen der Verarbeitung,
Verpackung und des Verkaufs
prägten das Angebot an den
Ständen der Iffa, die Mitte
Mai in Frankfurt stattfand.
Sechs Tage lang präsentierten die Aussteller
Innovationen für die Produk-
tion und Verpackung von Fleisch und
alternativen Proteinen. Die rund 50.000 Besucher
zeigten sich zufrieden mit dem Branchentreffen,
das im normalen dreijährigen
Turnus stattfand und die Erwartungen übertraf.
„Eine fast euphorische Stimmung hat die
Iffa geprägt. Es war deutlich zu spüren, wie
erleichtert alle waren, sich endlich persönlich
treffen zu können, Neuheiten zu diskutieren
und Geschäfte zu machen“, sagte Wolfgang
Marzin, Vorsitzender der Geschäfts-
führung der Messe Frankfurt.
Automatisierung und Digitalisierung
standen im Zentrum der Innovationen. Die
ausstellende Industrie zeigte außerdem Lösungen
und Ideen zur Erhöhung der Energieeffizienz
und zur ressourcenschonenden
Produktion, um das von der Europäischen
Union vorgegebene Ziel der Klimaneutralität
Foto: Marel
Die Stimmung in den Messehallen war ausgezeichnet. Aussteller und Fachbesucher waren spürbar
erleichtert, sich endlich wieder persönlich treffen zu können.
Übertroffene
Erwartungen
bis 2050 zu erreichen. Bei den Verpackungen
standen die Neuheiten unter dem
Motto: „So viel wie nötig, so wenig wie möglich“.
Neben der Recyclingfähigkeit fokussieren
sich die Hersteller auf nachwachsende
Rohstoffe: Biobasierte Verpackungen als
Alternative zu Plastik aus fossilen Rohstoffen
weisen den Weg in eine umweltfreundlichere
Zukunft.
Erstmals hat die Messe ihr Produktportfolio
erweitert und Prozesstechnik und Zutaten
für alternative Proteine in den Fokus gerückt.
Die Besucher zeigten großes Interesse an
pflanzenbasierten Alternativen, hybriden
Produkten und zellkultiviertem Fleisch – sowohl
auf den Ständen der Aussteller als auch
mit ihrer Teilnahme am Event-Programm.
Entsprechend positiv fiel das Fazit von Fabio
Ziemßen aus. „Die Iffa 2022 hat deutlich gemacht,
dass alternative Proteinquellen auch
zukünftig einen festen Platz auf der internationalen
Leitmesse haben werden“, sagte der
Vorsitzende beim Bundesverband für alternative
Proteinquellen.
Der regelmäßig stattfindenden Besucherumfrage
der Messe Frankfurt zufolge waren
95 Prozent zufrieden mit dem Angebot der
Aussteller und 96 Prozent gaben an, ihre
Besuchsziele erreicht zu haben. Trotz aktuell
schwieriger Rahmenbedingungen kamen
die Besucher aus 129 Ländern an den
Main – mit 72 Prozent Internationalität unterstrich
die Iffa ihre hohe Relevanz für die
globale Branche.
Erstmals gab es eine Erweiterung der
Messe in den digitalen Raum: Bei der Iffa
Digital Extension konnten die Teilnehmer
bereits im Vorfeld Kontakt aufnehmen, Termine
miteinander ausmachen und sich
über die Innovationen der Aussteller informieren.
Diese Funktionen der digitalen
Eventplattform standen noch bis Ende Mai
zur Verfügung. Und wer einen Vortrag im
Forum verpasst hat, kann sich die Aufzeichnungen
auf der digitalen Plattform im
Nachgang ansehen. Die Iffa Digital Extension
verzeichnete bis zum Ende der Messe
12.661 Zugriffe.
n Demonstration
zum Messeauftakt
Zum Start der Iffa kam es am Samstagmorgen
in Frankfurt zu Protesten.
Rund 40 Aktivisten hängten mehrere
Plakate auf, um gegen die Fleischwirtschaft
zu demonstrieren. Überdies ketteten
sich einige von ihnen an die Türen
der Eingänge zur Messe, wie die Polizei
mitteilte. Zudem wurde eine rötliche
Substanz verspritzt. Ob es sich dabei
um Tierblut oder lediglich rote Farbe
handelte, konnte die Polizei nicht sagen.
Laut offizieller Angaben verliefen die Aktionen
friedlich und ohne besondere
Vorkommnisse.
16 6/2022 Fleisch-Marketing