Messen & Veranstaltungen
Fotos: Koelnmesse
Erfolgreicher
Re-Start ANUGA FOOD TEC
Vier Tage lang traf sich Ende April
die Lebensmittel- und Getränkeindustrie
mit ihrer Zulieferbranche
auf der Anuga Food Tec in Köln.
An der Messe beteiligten sich
1034 Aussteller aus 44 Ländern,
von denen 416 aus Deutschland
kamen. Die internationale Aus-
richtung der Anuga Food Tec spiegelt
sich auch in den rund 25.000
Fachbesuchern wider, denn sie
reisten aus insgesamt 120
Ländern in die Domstadt.
Das aus mehr als 120 Ländern angereiste Fachpublikum
machte in den Kölner Messehallen deutlich, wie wichtig die
persönliche Begegnung für das erfolgreiche Geschäftsleben ist.
Die Anuga Food Tec hat als wichtige Plattform den Re-Start der
Branche eingeleitet. „Der Mix aus physischen und digitalen
Angeboten bot den passenden Rahmen für erfolgreiche Geschäftsabschlüsse
und Investitionen“, erklärte Dr. Reinhard Grandke,
Hauptgeschäftsführer der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft)
und Vorsitzender des Beirats der Anuga Food Tec. Dabei boten
kompakte, innovative Formate zahlreiche Möglichkeiten, sich intensiv
mit der intelligenten Automatisierung der Produktionsprozesse in
der Lebensmittel- und Getränkeindustrie auseinanderzusetzen. Entlang
der gesamten Wertschöpfungskette wurden neue Technologien
und Konzepte vorgestellt, die den nachhaltigen Umgang mit natürlichen
Ressourcen forcieren. Viel Anklang fand auch die Digitalplattform
Anuga Food Tec@home, die ergänzend zur Präsenzmesse erweiterte
Möglichkeiten des Networkings und der Information bot.
Die Bedeutung der Messe für die Branche unterstrich auch die Eröffnung
der Anuga Food Tec durch Bundesminister Cem Özdemir. Bei
seinem Rundgang informierte er sich über neue Konzepte und Lösungen
zur Bewältigung der Herausforderungen, denen sich Hersteller
von Lebensmitteln und Getränken weltweit stellen müssen. Denn
durch die aktuelle Weltlage erhöht sich der Bedarf an Antworten auf
Fragen aus den Bereichen wie Energieeffizienz, Ressourcenschonung
und Nachhaltigkeit.
Neben Key-Playern zeigten auch zahlreiche mittelständische Unternehmen,
kleinere Spezialisten und fast dreißig Start-Ups exakt auf
die Branche zugeschnittene, innovative Konzepte. Dabei stand der
bedarfsgesteuerte Energieeinsatz verstärkt im Fokus. Denn die Digitalisierung
ermöglicht es, zusätzliche Einsparpotenziale zu identifizieren.
Big Data und selbstlernende Algorithmen können ein umfassendes
Abbild aller Energieflüsse im Unternehmen erstellen – bis zu
den Heizungs-, Klima- und Lüftungsanlagen. Unter Berücksichtigung
von Vorhersagedaten für die Produktion, Gebäudenutzung und das
Wetter erfolgt eine Simulation des Gesamtenergieumsatzes, wobei
Kostenminimierung und CO2-Einsparung als Ziele vorgegeben sind.
Ein solches System reagiert nicht auf den Ist-Zustand, sondern steuert
die energetischen Prozesse vorausschauend nach den berechneten
Prognosen des Strom-, Wärme- und Kältebedarfs.
Ein weiteres zentrales Thema der Messe war die nachhaltige Verpackung.
Es zeigte sich deutlich, dass die Lebensmittel- und Getränkebranche
vermehrt auf nachwachsende Rohstoffe sowie recycelbare
Materialien setzt und konventionelle Konzepte der Verpackung zunehmend
auf andere umstellt. Allerdings gibt es keine Universallösung
für die Reduzierung und Recyclingfähigkeit von Verpackungsmaterialien.
Doch überall dort, wo auf Verbundfolien oder Kunststoff-
Trays verzichtet werden kann, werden diese durch Monofolien oder
Karton ersetzt. Und die Verpackungsmaschinen-Spezialisten reagieren
mit modularen Maschinenkonzepten, die dank intelligenter
Robotik und Automatisierung sowohl übliche als auch nachhaltige
Packmittel verarbeiten.
12 6/2022 Fleisch-Marketing