2022 | R ÜCKBLICK
Die Lebensmittelindustrie
sieht sich mit wachsenden
Anforderungen an Ressourcen-
effizienz, Produktivität, Flexibilität
und Nachhaltigkeit konfrontiert.
Die Suche nach Lösungen für eine
zukunftsgerichtete Produktion
mit intuitiven Maschinen und
hohem Automatisierungsgrad
stand daher im Mittelpunkt auf
den Ständen der Aussteller.
Fotos: Messe Frankfurt/Pietro Sutera
Nachhaltigkeitsaspekte, Ressourceneffizienz und CO2-Reduktion standen bei vielen Ausstellern der
Frankfurter Messe weit oben auf der Agenda.
Wachsende
Anforderungen
Bei einem Rundgang durch die Frankfurter
Messehallen wurde deutlich,
dass die Fleischverarbeiter sehr anpassungsfähig
und zukunftsorientiert sein
müssen, um die Wünsche der Verbraucher
und die Ansprüche der Umwelt zu erfüllen.
Gefragt sind intelligente, roboter- und datengesteuerter
Lösungen – zumal der Fachkräftemangel
immer spürbarer wird.
Marel präsentierte beispielsweise Roboter
für die Primärverarbeitung, neue Entwicklungen
des hängenden Schneide- und Entbeinungssystems,
eine mehrspurige Hamburgerlinie
und eine verbraucherorientierte
Case-Ready-Linie, mit der die Zeit und der
Rohstoffeinsatz optimiert werden können.
Ein Highlight auf dem Stand war der V-Cut
300, das neue Marel-Flaggschiff in der Reihe
der volumetrischen Frischfleischportionierer
zum gewichtsgenauen Schneiden von
Schnitzeln, Steaks und anderen Portionen.
Der V-Cut 300 erfüllt die Anforderungen
mittlerer und großer Verarbeitungsbetriebe,
die für Lebensmitteleinzelhandel und Foodservice
produzieren, und verspricht hohe
Flexibilität – zumal selbst aus unförmigen
Rohlingen einheitlich geformte, egalisierte
Portionen geschnitten werden können.
Ebenfalls mit einem umfassenden Maschinenangebot
war Albert Handtmann in Frank-
furt vertreten. In der Kernkompetenz der
Füll- und Portioniertechnik wurden erstmalig
die beiden neuen Vakuumfüller VF 806 S
und VF 808 S mit dem neu und passgenau für
diese Kategorie entwickelten Füllwolf GD
455 vorgestellt. Durch die flexible Leistungsanpassung
an steigende Produktionskapa-
zitäten sowie die wahlweise Kombination
mit den Handtmann-Würstchenabdrehli-
nien und Form- sowie Dosiersystemen sind
sie vielseitig einsetzbar.
Bei Vemag, dem Spezialisten für Füll- und
Portioniersysteme, lag ein Schwerpunkt auf
dem Baukastenprinzip. Es sorge für große
Flexibilität, denn das Portfolio von Maschinen,
Vorsatzgeräten und Zubehör sei wie ein
Baukasten, aus dem man sich die benötigten
Steine herausnehmen und zu seinem speziellen
Maschinensystem zusammenstellen könne,
hieß es bei dem Unternehmen aus Verden.
Großer Wert wird bei den Maschinen
auf die Erfüllung hoher Hygieneansprüche
gelegt. Die Geräte sind rundum aus Edelstahl
gefertigt und lassen sich dank glatter Oberflächen
einfach mit Niederdruckgeräten und
handelsüblichen Mitteln nassreinigen.
Auffallend war auf den Ständen ein Trend zu
Linien, bei denen mehrere Produktionsschritte
vernetzt und kombiniert werden.
Neben kleineren Maschinenbauern, die kooperieren,
um Produktionsschritte zusammenzuführen,
stellten die Großen der Branche
ganze Linien in den Mittelpunkt ihres
Auftritts. So bot das Breidenbacher Unternehmen
Weber unter dem Motto „Line Up for
Tomorrow“ zwei aufeinander abgestimmte
Konzepte – von der Vorbereitung des Rohprodukts
bis zur fertigen, geprüften Primärverpackung.
Eines davon war die hochautomatisierte
Komplettlinie für die Verarbeitung und Verpackung
von Bacon. Effizienz und Präzision
versprechen die Innovationen, die in dieser
Lösung vereint sind – beispielsweise die
Formpresse Wepress 5000, mit der die Rohmaterialien
dank der dynamischen und vollelektronisch
servo-getriebenen Mehrachsen-
Technologie produktschonend, aber dennoch
kraftvoll geformt werden.
Neben der leistungsstarken Technik der
einzelnen Maschinen überzeugte die Linie
mit ihrem ungehinderten Datenfluss. Alle Informationen,
Programme und Einstellungen
sind jederzeit und überall an einem der Be-
20 6/2022 Fleisch-Marketing