FLEISCHPANSCHER?
MEAT ADULTERATORS?
NOT REALLY!
Die Schlagzeilen können einmal mehr gar nicht sensationsheischend
genug sein: „Knochen, Fettreste, Blut:
Das ist wirklich in unserem Fleisch drin“, „Wie Verbraucher
getäuscht werden“ oder gar „Aus Sch… Gold machen“.
So drastisch titeln die Mainstream-Medien angesichts eines vermeintlichen
Skandals, aufgedeckt – natürlich – vom ach so investigativen
ZDF-Magazin „Frontal 21“: Minderwertige Fleisch- und
Wurstwaren werden mit Proteinen aus Schlachtabfällen gedopt.
Und wer hat‘s herausgefunden? Hendrik Haase, selbsternannter
Food-Aktivist, Rockstar und „Wurstelier“ beim Berliner Metzger-
Kollektiv „Kumpel & Keule“. Er stieg als verdeckter Ermittler in
den Hades der Protein-Doper ab und kam aus dem Staunen nicht
mehr heraus. Fleischpanscher! Alle miteinander! So das vernichtende
TV-Urteil.
Wirklich? Proteine sind in der Fleisch- und Lebensmittelindustrie
zum einen Alltag, zum anderen Gegenstand von spannender Forschungsarbeit,
die dereinst das alltägliche Mega-Blutbad in den
Schlachthöfen weltweit einschränken oder gar beenden könnte.
Zwei interessante Beispiele dafür finden Sie, liebe Leserinnen und
Leser, in diesem Heft: Wurst aus Pilzproteinen (S. 7) und Reisstärke
in der Geflügelproduktion (S. 10).
Durch die handwerklich-regionale Brille eines Hendrik Haase
betrachtet, ist der Einsatz von Proteinen bei der Herstellung von
Lebensmitteln sowie Fleisch- und Wurstwaren natürlich trotzdem
pure Blasphemie. Tatsächlich ist es vor allem eine Frage der konsequenten
Überwachung von Deklarationspflichten, damit aus
den Protein-Begehrlichkeiten von windigen Geschäftemachern
kein Verbraucher-Nepp wird.
Once again, the headlines cannot be sensational
enough: ”Bones, fat residues, blood: What really
is in our flesh”, ”How consumers are deceived”
or even ”Making gold from s...”. These are the drastic
headlines of the mainstream media in the face of a
supposed scandal, revealed - of course - by the oh so
investigative ZDF magazine ”Frontal 21”: Low quality
meat and sausage products are doped with proteins from
slaughterhouse waste.
And who found it all out? Hendrik Haase, self-proclaimed
food activist, rock star and „Wurstelier“ at the Berlin
butcher collective „Kumpel & Keule“. He went down to
the Hades of the protein dopers as a covert investigator
and couldn’t stop wondering. Meat adulterators! All of
them! This is the condemning TV verdict.
Really? Proteins are part of everyday life in the meat and
food industry and are also the subject of exciting research
work that could one day limit or even end the daily
mega-bloodbath in slaughterhouses around the world.
Two interesting examples of this work, dear readers, can
be found in this issue: sausage made from fungal proteins
(p. 7) and rice starch in poultry production (p. 10).
Seen through the handicraft-regional glasses of a Hendrik
Haase, the use of proteins in the production of food as
well as meat and sausage is still pure blasphemy. In fact,
it is above all a question of a consistently monitoring of
declaration obligations so that the protein honesties of
windy traders do not end up in a consumer nap.
NICHT WIRKLICH!
Christian Blümel
Redakteur
Editor
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