Unternehmen & Konzepte
Peter Cornelius sieht sich
in seinen Bestrebungen be-
stätigt, regionale Sortimente in
hoher Qualität bundesweit wie
lokal zu vermarkten und der
Pfälzer Tradition einen hohen
Stellenwert einzuräumen.
Der Blick auf die wirtschaftliche Entwicklung
seines in der dritten Generation
geführten Betriebes mit Sitz in Hockenheim
zeigt ein stetiges moderates
Wachstum. Auch mit dem aktuellen Geschäftsjahr
ist Peter Cornelius „angesichts
volatiler Märkte“ sehr zufrieden. Das Unternehmen,
das den Umsatz im vergangenen
Jahr um 600.000 Euro auf 7,6 Millionen
steigern konnte, liege im Absatz leicht
über dem Vorjahresniveau, berichtet er.
Cornelius, bundesweit in Supermärkten
und Discountern sowie im gut sortierten
Fachhandel vertreten, steht in erster Linie
Im Mittelpunkt bei Cornelius steht die nach traditioneller Rezeptur hergestellte Pfälzer Leberwurst.
Stetiges Wachstum
mit Regionalität
für die Pfälzer Leberwurst, die den Löwenanteil
des Absatzes ausmacht. Sie steht dem
Handel auch geräuchert, fettreduziert und
in Bio-Qualität zur Verfügung. Des Weiteren
sind die regionaltypischen Spezialitäten
wie Blutwurst, Leberrolle oder Leberknödel
im Sortiment.
Für das mittelständische Unternehmen
stehen Qualität, Regionalität, Transparenz
und Nachhaltigkeit weit oben auf der Agenda.
Daher gehört zu den vorrangigen Unternehmenszielen,
die Cornelius für sich definiert
hat, die bereits begonnene Umstellung
von Sortimentsteilen auf Haltungsstufe
zwei und Haltungsstufe vier im Bio-Bereich.
Weitere Bausteine in der Zukunftsstrategie
sind Investitionen in moderne Technologien
– beispielsweise bei der Verpackung. So
gibt es ab November für ausgesuchte Produkte
eine neue ökologische Verpackung,
die auf Klarsichtfolie verzichtet und ausschließlich
aus Papier hergestellt wird.
Zusatzstofflose
Fleischalternativen
The Family Butchers (TFB) plant, im kommenden Frühjahr
vegane Fleischalternativen auf den Markt zu bringen. Dabei will
das Unternehmen vollkommen ohne Zusatzstoffe auskommen.
Ihre großen Ambitionen mit fleischfreien
Produkten legten die beiden Inhaber des
nach eigenen Angaben zweitgrößten deutschen
Wurstherstellers kürzlich in einer
Folge des TBF-Talks dar, der auf der Homepage
des Unternehmens abrufbar ist. Hans-
Ewald Reinert und Dr. Wolfgang Kühnl berichteten,
dass sie mit The Plantly Butchers
ein Tochterunternehmen gegründet haben,
das sich auf die Herstellung von pflanzlichen
Fleisch-, Wurst- und Fischalternativen
konzentriert. Und die ersten Erfolge hätten
sich bereits eingestellt, denn in einem Forschungslabor
in Münster sei ein Verfahren
entwickelt worden, das es ermöglicht, bei
veganen Produkten ohne Zusatzstoffe auszukommen.
„Das haben wir auch als Patent
angemeldet“, teilte Reinert mit.
Wie Sven Wieken, Geschäftsführer von The
Plantly Butchers, erklärt, wurde mit „Billie
Green“ auch eine neue Marke kreiert. Dabei
soll die fiktive Figur „Billie“ als Markenbotschafter
dienen und den neugierigen Flexitarier
verkörpern, der immer wieder neue
Wege findet, seine Ernährung nachhaltiger zu
gestalten. So wurde unter dem Motto „Yes, ve
gan“ ein „Billie-Green“-Foodtruck quer durch
Deutschland geschickt, der bei Verbrauchern
auf große Akzeptanz stieß. Auf den Markt sollen
die ersten Produkte der Range, die vegane
Fleischalternativen bei vollem Genuss verspricht,
im nächsten Frühjahr kommen.
Mit einem „Billie-Green“-Foodtruck wird die Akzeptanz
bei den Verbrauchern getestet.
11/2021 Fleisch-Marketing 37