anuga 2021
Mit mehr als 70.000 Besuchern aus 169 Ländern und 4600 Ausstellern aus 98 Nationen bewies
die Anuga vom 9. bis 13. Oktober, dass Messen in dieser Größenordnung wieder möglich sind.
Foto: Koelnmesse
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„Mutmacher
und Taktgeber“
Indoor
online
11/2021 F leisch-Marketing
Die Anuga war erwartungsgemäß
deutlich kleiner als vor zwei Jahren,
als 170.00 Branchenvertreter
auf den Ständen von rund 7500 Anbietern
zu Gast waren. Trotzdem zeigte
sich die Messe Köln unter dem Gesichtspunkt
einer abflauenden Pandemie mit
den Zahlen sehr zufrieden. Das Ergebnis
unterstreiche die globale Bedeutung
der Anuga und das Vertrauen, das ihr
als Messegesellschaft entgegengebracht
wird, erklärte Gerald Böse, Vorsitzender
der Geschäftsführung der Messe Köln.
„Auch der hybride Ansatz hat sehr gut
funktioniert und fand großen Zuspruch.
Mit der Anuga@home konnten wir vor
allem denjenigen, die nicht zur Messe
reisen konnten, eine gute Möglichkeit
bieten, sich über Fachthemen zu informieren
und intensives Networking zu
betreiben“, sagte Böse weiter.
Auch bei der Internationalität setze die
Anuga in Post-Corona-Zeiten Maßstäbe: 92
Prozent der Aussteller kamen nach Angaben
des Veranstalters aus dem Ausland.
Auch auf Besucherseite war der internationale
Zuspruch groß: Wie vor zwei Jahren
kamen etwa drei Viertel der Besucher nicht
aus Deutschland. „Die Anuga 2021 machte
die internationale Welt der Ernährung einfach
wieder persönlich erlebbar“, erklärte
Oliver Frese, Chief Operating Officer der
Messe Köln. Als „wichtigen Mutmacher und
Taktgeber für den weltweiten Handel mit
Nahrungsmitteln“, bezeichnete Christoph
Minhoff, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung
der Deutschen Ernährungsindustrie,
die Anuga.
Als hybride Veranstaltung bot die Messe
auch eine digitale Plattform für Aussteller,
Besucher und Medienvertreter. Neben intensivem
Networking stieß vor allem das digital
gestreamte Event- und Kongressprogramm
mit einer Vielzahl an Vorträgen, Diskussionen
und Präsentationen auf großes Interesse.
Insgesamt waren 353 Beiträge mit mehr
als 6380 Sendeminuten an drei Messetagen
zu sehen.
Lücken und fehlende Zugpferde
Ein geteiltes Echo fand die Anuga bei den
Ausstellern. Einerseits war man froh über
die persönlichen Begegnungen und die Möglichkeit,
wieder Gespräche „face to face“ führen
zu können, andererseits war der Besucherzuspruch
„überschaubar“, wie ein
Fleischproduzent formulierte. Vor allem in
den Hallen der Anuga Meat, in denen die Lücken
besonders groß waren und Zugpferde
wie Tönnies schmerzlich vermisst wurden,
war die Stimmung verhalten. Da auch die
Zahl der asiatischen Besucher deutlich geringer
ausfiel und wichtige deutsche Einkäufer
dem Branchentreff fernblieben, gab es viele
enttäuschte Gesichter. Ein wenig kompensiert
wurde das Fehlen allerdings durch einen
großen Besucherzuspruch aus den EULändern.
„Wir wussten alle, dass es eine sehr schwere
Messe wird. Unter den gegebenen Umständen
war die Veranstaltung in Ordnung,
mehr aber auch nicht“, lautete das exemplarische
Fazit einer Ausstellerin. Auch Joris Coenen
merkte an, dass „im Vergleich zu früheren
Editionen deutlich weniger Besucher in
der Meat-Halle unterwegs waren“, lobte allerdings
deren Qualität. „Meine Landsleute
sind sich deshalb einig, dass sich der Weg in
die Rheinmetropole 2021 gelohnt hat”, sagte
der Manager von Belgian Meat Office.
Die nächste Anuga findet vom 7. bis 11. Oktober
2023 in den Kölner Messehallen statt.
Die persönlichen Begegnungen von Ausstellern und Fachbesuchern standen unter den Bedingungen
einer abflauenden Pandemie im Mittelpunkt des Messegeschehens.