anuga 2021
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Bemühen um
Einzigartigkeit
„All the meat you need“ war ein Slogan, der gut in die drei Fleisch-Hallen passte.
Foto: Messe Köln
Indoor
online
11/2021 F leisch-Marketing
In den Hallen der Anuga war
die Nachhaltigkeit in all ihren
Facetten zwar das beherrschende
Thema, aber auf den
Ständen der Aussteller ging es
in erster Linie um Innovationen
und altbewährte Produkte.
Auch wenn die Meat-Hallen 5.2,
6 und 9 nicht im gewohnten Maße
belegt waren und etliche große Namen
fehlten, bot sich an den Ständen viele
Möglichkeiten zum Meinungsaustausch.
Und Themen gab es genug: Neben Covid
19 sowie Diskussionen rund um die
Arbeitsbedingungen in der Branche und
Tierwohl sorgten die Afrikanische Schweinepest,
die Preisvolatilität und der Trend
zu Fleischalternativen für Gesprächsstoff.
Dazu trug auch der neue Bereich „Meet
more Meatless“ bei, in dem pflanzliche
Proteinquellen, Insekten sowie Fleisch aus
Laborkulturen im Mittelpunkt standen.
Auch die Marcher Fleischwerke legten einen
Schwerpunkt auf Fleischalternativen,
obwohl sie ihre gesamte Sor-
timentsvielfalt von Fleisch über
Wurstwaren bis zu Convenience zeigten.
Das Unternehmen aus Villach hat
unter seiner fleischlosen Marke „die
Ohne“ einige neue Convenience-Artikel
entwickelt – beispielsweise das
vegane Filet. Das Fleisch wird aus
Weizenprotein hergestellt und eignet
sich sowohl als Hauptgericht
als auch aufgeschnitten für Salate
und Snacks. Weitere vegane Convenience
Artikel sind die Cevapcici,
Faschierte Laibchen und die
würzig marinierten Steaks auf
Erbsenproteinbasis.
Sei klassisches Fleischwaren-Sortiment präsentierte
hingegen Handl Tyrol. Die Österreicher
hatten auch einige Neuheiten im Gepäck
– insbesondere im Snackbereich. Das Besondere
an der Innovation Tyrollo ist die knackige
Fleischumhüllung und der cremige Füllkern,
der aus Paprika-Pesto oder Blauschim-
melkäse besteht. Eine weitere Snacking-Neuheit
sind die mit BBQ, Chili oder Pfeffer ummantelten
Snacks aus österreichischem
Schweinefleisch. Erweitert wurde auch das
Öko-Sortiment: Die Tyrolini XXL, den Pausen
Sticks sowie den feinen Bacon gibt es
jetzt auch in Bio-Qualität.
Ebenfalls aus Österreich kam Gierlinger
nach Köln. Die Wurstspezialitäten – vom Aufschnitt
bis zur Pepperoni – zeichnen sich
durch eine besondere Frische aus, weil das
Fleisch aus der eigenen Schlachtung bezogen
und direkt im Werk verarbeitet wird. Ein
Schwerpunkt des Auftritts lag auf den Premium
Bacon-Würfeln in der Quattropackung,
die in Ungarn als eine der Innovationen des
Jahres ausgezeichnet wurde.
Traditionell präsentierten die sich belgischen
Rind- und Schweinefleischlieferanten
auf dem Stand des Belgian Meat Offices. Um
in Corona-Zeiten über ausreichend Platz für
Gespräche verfügen zu können, hatte das
BMO-Team in diesem Jahr erstmals auf einen
doppelstöckigen Messestand gesetzt, was sowohl
von Besuchern als auch den 22 Ausstellern
positiv bewertet wurde. Auch das neue
„The Art of Meat”-Design des Messestandes
erntete sehr viel Lob beim Publikum. Es sei
auf der Anuga klar zu spüren gewesen dass
das Drittlandsgeschäft mit Schweinefleisch
wieder an Fahrt gewinnt, weil Belgien seit
rund einem Jahr offiziell ASP-frei ist. Darüber
hinaus sei Rindfleisch sehr gefragt gewesen,
erklärten die Belgier.
Ebenfalls auf einem Gemeinschaftstand –
von German Meat – war der Geflügelvermarkter
Heidemark zu finden. Er stellte die
frischen Putenprodukte der Haltungsform
drei heraus, die dem Handel ab kommenden
Frühjahr angeboten werden. Als Branchenführer
„Pute“ sei es nicht nur eine Pflicht
beim Tierwohl voranzugehen, sondern ein
Bedürfnis, hieß es bei dem Ahlhorner Unternehmen,
das jährlich zirka 16 Millionen Puten
schlachtet. Konkret bedeutet das, dass die
Besatzdichten reduziert werden und die Tiere
mehr Außenreize in Form eines Winter-
Einen Snack mit pikanter Füllung
stellte Handl Tyrol auf der Anuga vor.