MEATing-Point
n „Anzeigen-Streit“ zwischen
Spinatfront und Wurstbranche
Einen medialen Schlagabtausch lieferten
sich der Tiefkühl-Spezialist Iglo und die
Fleischwarenindustrie. Nachdem der Spinathersteller
in der Werbung für neue vegetarische
Hackbällchen die Fleischindustrie
direkt angesprochen hatte, reagierte
der „Bundesverband der Deutschen
Fleischwarenindustrie“ (BVDF) mit einer
eigenen Anzeige. „Liebe Fleischindustrie!
Nur, dass ihr nicht sagt, wir hätten euch
nicht gewarnt: Fleischersatzprodukte
wachsen jährlich um 31,6%“, steht in dem
Iglo-Inserat, das mit „Euer iglo Team“ unterzeichnet
ist. Der BVDF nahm den Ball auf
und schrieb unter der Anrede „Moin liebe
Freunde von der Spinatfront“ eine Replik.
Amüsant im Ton, wies Präsidentin Sarah
Dhem darauf hin, dass der Pro-Kopf-Verzehr
von Wurstprodukten in Deutschland
seit 20 Jahren stabil sei. Zwar finde man
es „prima“, dass die Produkte nachgemacht
würden, aber „Original bleibt nun
mal Original“, schrieb sie – und landete
noch einen Seitenhieb: „Wenn Ihr eine konkurrenzlos
kurze Zutatenliste sehen wollt,
dann guckt mal bei uns nach.“
Foto: Bio Verlag/Thomas Langreder
Zum zweiten Mal sicherte sich das Team von Naturkost Kornblume die goldene Ähre.
n Events und breites Frische-Sortiment
Vielfalt zeichnet die Landschaft der Biofachgeschäfte aus – dies zeigt die diesjährige
Kür der Besten Bio-Läden Deutschlands. Die begehrten Ähren der Schrot&Korn-
Leserwahl, die wieder auf der Biofach in Nürnberg verliehen wurden, gingen an fünf
Unternehmen unterschiedlicher Größe. Gold-Gewinner bei den Bio-Supermärkte wurde
– wie 2018 – Naturkost Kornblume in Lingen. Der 560 Quadratmeter große Bio-
Supermarkt zeichnet sich nicht nur durch ein breites Frischesortiment aus, sondern
bietet auch viele Events und Aktionen. Weitere Preisträger sind Abakus Naturkost in
Bremen, B!Othek by petra röhrig in Schlüchtern, Laden im Schafbrühl in Tübingen
sowie der Biohofladen „Zwei Eichen“ in Bomlitz.
n Schwere Unfälle
von Tiertransportern
Das Deutsche Tierschutzbüro hat für das
Jahr 2019 insgesamt 46 schwere Unfälle
von Tiertransportern in Deutschland registriert.
Obwohl die Dunkelziffer höher
sein dürfte, seien allein bei den 46 bekannten
Fällen mehrere hundert Schweine,
mehrere Rinder und einige Tausend Hühner
ums Leben gekommen, heißt es in einer
Mitteilung der Tierschützer. Der größte
Teil der Unfälle geschah dabei in den
Bundesländern, die die meisten Nutztiere
halten. So gab es 2019 mindestens elf Unfälle
in Niedersachen, zehn in Nordrhein-
Westfalen und neun in Bayern.
n Drei-Sterne-Koch verlangt
Vorkasse bei Tischbuchungen
Der Drei-Sterne-Koch Christian Bau führt
bei Tischbuchungen für Wochenenden
und Feiertage eine Vorkasse ein. Das
Nicht-Erscheinen von Gästen mache die
täglich notwendige Kalkulation der hochwertigen
Zutaten zunichte. Die Verschwendung
der frischen Lebensmittel
bewirke ideell und betriebswirtschaftlich
insgesamt 22 Prozent der Käufer häufig
an das Personal. Und 57 Prozent aller Befragten
gaben an, beispielsweise im Supermarkt
mehr Geld auszugeben als ursprünglich
geplant, wenn sie kompetent
und freundlich bedient würden.
n Foods United erwirbt
Mehrheit an Like Meat
Das amerikanische Unternehmen Foods
United, bei dem der Wiesenhof-Konzern
PHW Minderheitsaktionär ist, hat die Kapitalmehrheit
am Veggie-Hersteller Like
Meat von der Heristo AG übernommen.
„Diese Transaktion ist ein starkes Signal
für den Markt und wird Like Meat von
einem erfolgreichen Start-up zu einem
internationalen Unternehmen und einer
globalen Marke machen“, sagt Like Meat-
Gründer und Geschäftsführer Timo Recker.
Derzeit arbeiten rund 100 Mitarbeiter
in der Produktionsstätte im nieder-
ländischen Oss sowie in der Düsseldorfer
Firmenzentrale für das 2013 gegründete
Unternehmen.
einen hohen Schaden, heißt es zur Erklärung.
Deshalb zieht das Victor’s Fine Dining
by Christian Bau seit dem 1. März an
Freitagen und Samstagen sowie am Vorabend
eines Feiertags und am Feiertag
selbst pro Gast per Kreditkarte 200 Euro
vorab ein. Erscheinen die Gäste nicht zum
gebuchten Termin und kann der Tisch
nicht kurzfristig nachbesetzt werden, behält
das Restaurant die Pauschale pro
Person ein.
n Junge Käufer favorisieren
persönliche Beratung im Handel
Unstrittig ist, dass nach wie vor die persönliche
Beratung das Einkaufserlebnis im
Einzelhandel prägt. Überraschend ist aber
das Ergebnis des „Retail-Radar 2020“,
nach dem vor allem die Altersgruppe der
18- bis 34-Jährigen das Know-how des
Verkaufspersonals regelmäßig in Anspruch
nimmt. Nach der Studie des auf
digitales Marktmanagement spezialisierten
Unternehmens Responsive Acoustics
wenden sich selbst im Discounter noch
8 3/2020 Fleisch-Marketing