SERVICE & BEDIENUNG • SCHINKEN & SPARGEL
Kaum ein anderes
Saisonprodukt wird im
Frühjahr so sehnsüchtig
erwartet wie Spargel. Das
Gemüse ist vielseitig ver-
wendbar, kalorisch ein Leichtgewicht
und aromatisch ein
Hochgenuss – insbesondere,
wenn feiner Schinken
dazu gereicht wird.
Kulinarischer Frühlingsklassiker: Zarte weiße oder grüne Stangen vom frisch gestochenen Spargel
und herzhafter Schinken bilden ein delikates Duo.
Spezialität mit
feinem Schnitt
Klassiker unter sich“ kann man es
nennen, wenn die zarten weißen
Stangen vom frisch gestochenen
Spargel mit hauchfeinen Scheiben vom rohen
Schinken auf dem Teller liegen. Ob
luftgetrockneter Serrano, hausgemachter
Schinkenspeck oder herzhafter Schwarzwälder
– für alle Geschmacksrichtungen
gibt es das Passende in der Schinkentheke.
Herzhaft, würzig und aromatisch ist
der Schwarzwälder Schinken. Er schmeckt
pur in dünne Scheiben oder feine Streifen
geschnitten am besten. Schwarzwälder
Schinken gilt als klassischer Brotbelag,
harmoniert aber auch hervorragend zu
Spargel und Melone. Das milde Gemüse
und der eher kräftige Schwarzwälders ergeben
eine Kombination, die bei vielen
Feinschmeckern beliebt ist.
Bei dem traditionsreichen Erzeugnis handelt
es sich um einen geräucherten, knochenlosen
Rohschinken, der sein unverwechselbares
Aroma durch die Pökelung
mit einer Mischung aus Salz und Gewürzen
erhält. Durch die traditionelle Kalträucherung
über heimischem Nadelholz entsteht
der unverwechselbare Geschmack. Die Gewürzmischung
wird nach überlieferten Familienrezepten
hergestellt und enthält beispielsweise
Pfeffer, Koriander, Wacholder-
beeren. Das Räuchern über Nadelholz gibt
dem Schwarzwälder Schinken die typische
Farbe und den herzhaften Geschmack.
Aus bäuerlicher Hausschlachtung
Bei der Herstellung des kräftig geräucherten
Schinkens hat sich nicht viel geändert, seit er
vor mehr als 100 Jahren aus der bäuerlichen
Hausschlachtung heraus seinen Erfolgsweg
angetreten hat. Gewonnen wird der Schwarzwälder
Schinken aus dem feinsten Stück der
Hinterkeule. Bis aus einem frischen Schweineschlegel
ein Schwarzwälder Schinken
wird, vergehen drei Monate. In dieser Zeit
wird er mit Salz und Gewürzen eingerieben,
ruht und reift, um schließlich über Sägemehl
und Reisig heimischer Nadelhölzer kaltgeräuchert
zu werden. Bei der anschließenden
Nachreifung vervollständigt das Produkt seinen
Geschmack.
Den Schwarzwälder Schinken zeichnet seit
1997 das EU-Siegel „geschützte geografische
Angabe“ aus, welches das traditionelle Herstellungsverfahren
in der Region Schwar-
wald für alle Hersteller verbindlich festschreibt.
Die Hersteller von Schwarzwälder
Schinken beziehen den Rohstoff zu weit
mehr als 90 Prozent aus Deutschland. Die
Qualität jedes einzelnen Hinterschinkens
wird schon beim Wareneingang in den Betrieben
geprüft: Es kommt auf die richtige
Temperatur, die Frische, die Farbe, den Fettanteil
und den pH-Wert an.
Am Anfang der Produktion steht das Einreiben
mit Salz und Gewürzen – zum Beispiel
Knoblauch, Pfeffer, Koriander und Wacholderbeeren.
Anschließend folgt der Prozess
des Pökelns. Dabei werden die Schinken in
große Behälter gelegt. Das Salz entzieht ihnen
die Feuchtigkeit, und es bildet sich eine
Mutterlake, in der die Schinken etwa fünf
Wochen ruhen. Das folgende mehrtägige
„Brennen“ in speziellen „Brennräumen“ entzieht
den Schinken weiter Feuchtigkeit und
bereitet sie auf das Räuchern vor.
28 3/2020 Fleisch-Marketing
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Foto: Schutzverband der Schwarzwälder Schinkenhersteller